22.04.2024, 21:49
Großwallstadt jubelt in Hüttenberg
In der 2. Handball-Bundesliga startete der 29. Spieltag am Freitag mit vier Partien: Spitzenreiter Potsdam siegte, Hamm verlor durch eine Heimniederlage an Boden. Bietigheim nutzte dies am Sonntag aus. Am Montag antwortete GWD Minden auf die Punktgewinne von Dormagen und Vinnhorst.
Die Tabelle wurde am Mittwoch glattgezogen, mit dem 28:24-Sieg beim EHV Aue hat der TV Großwallstadt praktisch Planungssicherheit für die nächste Zweitligasaison. Am Sonntag legte der TVG dann einen Sieg gegen Hüttenberg nach.
Aue steht unterdessen seit dem heutigen Montag als erster Absteiger fest: Nach der Niederlage gegen Vinnhorst und angesichts der Siege von Dormagen am Samstag sowie Minden am Montag wuchs der Abstand auf das rettende Ufer auf elf Punkte an - bei nur noch fünf ausstehenden Spielen.
Im Aufstiegskampf stellte Potsdam am Freitag mit einem 35:28-Erfolg gegen Nordhorn-Lingen auf 49:9 Punkte - und liegen nun acht Punkte vor dem ASV Hamm-Westfalen, der sich zu Hause mit 35:38 gegen die Eulen geschlagen geben musste. Bietigheim hat sich am Sonntag auf vier Punkte vom Konkurrenten absetzen können. Hagens Serie hingegen endete am Montag in Minden.
Der TV Großwallstadt hat am Mittwochabend einen Sieg beim abstiegsbedrohten EHV Aue errungen. Der TVG drehte die Partie in den Schlussminuten zu einem souveränen Sieg. Für Aue sieht es derweil immer dunkler aus. Neun Zähler trennen die Sachsen vom rettenden Ufer, zwölf Punkte sind noch zu vergeben.
211 Tage: So lange blieb der VfL Potsdam in der 2. Handball-Bundesliga ungeschlagen. Am vergangenen Wochenende beendete der VfL Eintracht Hagen diese Serie mit einem Sieg über die Gäste aus Brandenburg. Die Adler schüttelten die Niederlage aber ab, setzten sich mit 35:28 gegen Nordhorn-Lingen durch - auch dank zehn Treffer von Max Beneke.
Die Gäste gestalteten die erste Halbzeit ausgeglichen, der Spitzenreiter nahm ein knappes 19:17 mit in die Kabinen. Nach Wiederbeginn setzte sich der Favorit auf fünf Tore ab und hielt auch aufgrund von 17 Paraden von Lasse Ludwig Kurs zu einem ungefährdeten Erfolg. "Hintenraus haben wir es souverän gelöst. Ich finde, es war eine gute Antwort auf das Spiel in Hagen. Leider jetzt überschattet von der Verletzung von Valter, die extrem bitter ist", so Potsdams Co-Trainer Per Oke Kohnagel mit Blick auf eine Verletzung von Valter Chrintz, der im zweiten Abschnitt vom Parkett humpelte.
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Der ASV Hamm-Westfalen musste hingegen im Kampf um den Klassenverbleib einen weiteren Rückschlag hinnehmen - gegen die Eulen Ludwigshafen gab es die vierte Niederlage in der heimischen Westpress Anrea in Folge. Nach einem schnell 4:9 und einem 11:18 stand zur Pause vor 2.240 Zuschauern ein 16:23 auf der Anzeigetafel.
Hamm steigerte sich im zweiten Abschnitt, kam neun Minuten vor dem Ende beim 31:33 wieder auf zwei Tore heran - die Chance auf den Anschluss wurde aber vergeben. Die Eulen nutzten die Fehler der Gastgeber, die sich nach drei Gegentreffern zum 31:36 am Ende mit 35:38 geschlagen geben mussten. "Es waren ein paar Fehlwürfe und technische Fehler zu viel“, so ASV-Coach Michael Lerscht nach der Niederlage.
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Nach drei Siegen in der 2. Handball Bundesliga endete die Serie von TuSEM Essen am Freitag gegen den HSC 2000 Coburg. Früh gerieten die Gastgeber mit 2:5 in Rückstand, drehten die Partie dann aber mit fünf Treffern in Folge zum 7:5. Zur Pause lag Essen beim 14:16 dann aber wieder mit zwei Toren zurück.
Nach Wiederbeginn riss der Faden im Spiel von TuSEM Essen. Die erste Viertelstunde gehörte klar den Franken, die vor allem über den jungen Janis Valkovskis viel Gefahr ausstrahlten und den Vorsprung beim 16:25 sogar auf neun Tore ausbauten.
In der Schlussviertelstunde kamen die Gastgeber noch einmal auf, beim 25:28 hofften die heimischen Fans noch einmal - am Ende aber hieß es 27:31. "Ab der 45. Minute haben wir nochmal etwas Energie gewonnen, aber der Rückstand war so groß, dass wir eine Menge Spielglück gebraucht hätten, um noch etwas holen zu können", so Michael Hegemann.
Der TuS N-Lübbecke führt als Fünfter das obere Mittelfeld an und traf auf den Dessau-Roßlauer HV der mit zuletzt 7:1 Punkten die Trendwende geschafft hat und seiner Serie einen Punkt hinzufügte - der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nun zehn Punkte. Beide Teams lieferten sich vor 1.251 Zuschauern in der Merkur Arena einen packenden Schlagabtausch, mit wechselnden Führungen ging es Kopf an Kopf bis zum 16:16 Pausenstand.
Nach Wiederbeginn konnte sich Lübbecke beim 21:17 auf vier Tore absetzen, doch beim 21:21 waren die Gäste wieder auf Augenhöhe und beim 23:24 stand sogar eine DRHV-Führung auf der Anzeigetafel. Mit einem Doppelschlag legten die Hausherren wieder vor, doch erst Timo Löser und nach der neuerlichen Führung durch den elften Treffer von Fynn Hangstein dann Fritz-Leon Haake sorgten für die Ausgleichstreffer zum 26:26-Endstand, der die beiden letzten Minuten nach Fehlwürfen auf beiden Seiten Bestand hatte.
Bayer Dormagen hat einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht, im Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau siegten die Rheinländer mit 34:28. Bayer knackte mit dem Heimerfolg die Marke von 20 Zählern, hat weiterhin sechs Punkte Polster auf die Abstiegsränge.
Gegen die Norddeutschen lieferte sich Bayer zunächst ein ausgeglichenes Duell, ließ sich auch nicht von einem frühen 2:4-Rückstand (8.) aus der Ruhe bringen. Mitte des ersten Durchgangs drehte Dormagen die Partie mit einem 3:0-Lauf zum 8:7 (18.) und konnte sich selbst auf zwei Treffer lösen. Beim 18:16 wurden die Seiten gewechselt. Mit einem Blitzstart in Durchgang zwei brachten die Rheinländer beim 23:17 die Begegnung dann früh unter Kontrolle und zog bis auf acht Tore (30:22) davon.
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Der TuS Vinnhorst hat die Hoffnung im Abstiegskampf nut einem 24:17-Heimsieg gewahrt, Gegner EHV Aue könnte hingegen am Montag bereits endgültig als sicherer Absteiger feststehen, wenn Minden gegen Hagen punkten sollte.
Die Niedersachsen wollten ihre letzte Chance wahren, ließen sich auch von einem zwischenzeitlichen 2:3-Rückstand nicht aus der Bahn werfen. Mitte des ersten Durchgangs bekam der TuS langsam die Kontrolle auf dem Parkett, löste sich über ein 10:7 (20.) zum 15:8-Halbzeitstand. In Durchgang zwei sollte Aue zwar zwischenzeitlich noch einmal auf fünf Tore (17:12) verkürzen, richtig in Schlagdistanz kamen die Sachsen aber nicht.
Die SG BBM Bietigheim hat den Patzer des ASV Hamm-Westfalen ausnutzen können und den eigenen Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz auf vier Punkte ausgebaut. Die Gäste hatten sich schon im ersten Durchgang eine kleine Führung herausgeworfen, zur Pause stand es aber trotzdem 15:15-Unentschieden.
Im zweiten Durchgang behielten die Süddeutschen dann die Oberhand und führten zwei Minuten vor Spielende mit drei Treffern. Dresden verkürzte aber nochmal für ein Tor und hatte die Chance auf einen möglichen Ausgleich, sollte ein schneller Ballgewinn gelingen, machte sich diese Gelegenheit aber selbst zunichte, weil mehrere Spieler in den Anwurfkreis stürmten. So gab es Rot und Siebenmeter - und obwohl dieser verworfen würde gewann die SG BBM mit 29:28.
Der TV Großwallstadt hat das Duell der zwei punktgleichen Traditionsvereine beim TV Hüttenberg mit 29:26 (11:10) gewonnen und sich damit auf den 10. Platz geschoben. Spielentscheidend war ein 3:0-Sturmlauf vom 25:25 bis zum 28:25. Zuvor hatten auch die Gastgeber in einer spannenden Partie immer wieder geführt.
Der VfL Eintracht Hagen hatte sich mit einer beeindruckenden Serie und unter anderem einem Sieg gegen Spitzenreiter Potsdam wieder zurück ins Aufstiegsrennen gebracht, doch die Hoffnungen sind nach der Niederlage bei GWD Minden dahin. Die Gastgeber hingegen antworteten auf die Siege von Dormagen und insbesondere Vinnhorst, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt weiter sechs Punkte.
Vor 1.608 Zuschauern lieferten sich die beiden Teams einen packenden Schlagabtausch, in dem zunächst lange der favorisierte Gast aus Hagen vorlegte. Nach zwanzig Minuten übernahm dann aber Minden die Führung, nahm ein 16:15 mit in die Kabinen und setzte sich nach Wiederbeginn auf 19:15 ab. Hagen kam wieder zum Anschluss, doch GWD setzte sich auf 32:28 ab - die letzten drei Treffer erzielte Hagen, die Zeit reichte aber nicht mehr für einen Ausgleich.
Max Beneke führte vor dem Beginn des Spieltags die Torschützenliste der 2. Handball-Bundesliga an, der U21-Weltmeister besitzt mit 247/88 Toren nun schon ein deutliches Polster auf Timo Löser vom Dessau-Roßlauer HV und Fynn Hangstein vom TuS N-Lübbecke (178/67). Löser ist bester Feldtorschütze der Liga, hat alle seine 186 Saisontore aus dem Feld heraus erzielt.
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Wann fällt die Entscheidung im Kampf um den Aufstieg und Abstieg? Am Freitag muss der EHV Aue zum HSC 2000 Coburg, einen Tag später der TuS Vinnhorst zum Dessau-Roßlauer HV und am Sonntag ist GWD Minden beim TV Großwallstadt gefordert. Im NRW-Duell zwischen Bayer Dormagen und dem ASV Hamm-Westfalen stehen hingegen beide Fragen im Fokus.
Die SG BBM Bietigheim hat ebenso eine hohe Heimhürde gegen den TuS N-Lübbecke, wie der VfL Eintracht Hagen gegen den HC Elbflorenz. Spitzenreiter 1. VfL Potsdam reist hingegen zum VfL Lübeck-Schwartau. Im unteren Mittelfeld duellieren sich die Eulen Ludwigshafen und TUSEM Essen sowie die HSG Nordhorn-Lingen und der TV Hüttenberg.
chs, cie