13.04.2024, 09:06
Kiel verpasst Sieg
Der HSV Hamburg hat mit der Schlusssirene einen überraschenden Punktgewinn gegen den THW Kiel gefeiert. In einer spannenden Schlussphase glänzt Jogi Bitter, doch der Keeper verletzt sich und droht auszufallen. Die Kieler hadern hingegen mit der Schlussphase.
Mit einem irren Finish hat sich der HSV Hamburg einen Punkt gegen den THW Kiel gesichert. Das 28:28 erzielte Frederik Bo Andersen quasi mit der Schlusssirene. "Ich habe nicht viel Zeit zu überlegen, was ich machen soll. Etwas gutes habe ich aber gemacht", sagte der Rechtsaußen nach der Partie bei Dyn.
Doch der Däne wusste auch, bei wem er sich bedanken musste. "Was Jogi vorher gemacht hat, war überragend", lobte er den HSV-Keeper. Bitter hatte sieben Sekunden vor Schluss den Siebenmeter von Niclas Eckberg pariert. "Ich habe ein bisschen spekuliert und ihn versucht unter Druck zu setzen", schilderte er selbst seine Herangehensweise.
Der Schwede selbst haderte mit dem Fehlwurf. "Ich muss mein Siebenmeter einfach reinmachen, dann gewinnen wir dieses Spiel", so der Rechtsaußen.
Bereits zuvor hatte der 41-Jährige reihenweise die gegnerischen Schützen zur Verzweiflung gebracht. In den letzten 13 Minute musste er nur zweimal hinter sich greifen. "Darum heißt er Jogi Bitter. Es ist unfassbar, dass er noch so gut spielt und noch so geil ist. Er bringt immer was für die Mannschaft", schwärmte Andersen.
Auch der THW zog seinen imaginären Hut vor den Leistungen von Bitter. "Jogi hat in den letzten zehn Minuten überragend gehalten", meinte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi auf der Vereinshomepage.
Auch Filip Jicha haderte mit den letzten zehn Minuten der Partie. "Da hatten wir zu großen Respekt vor Jogi, und ich habe sogar ein wenig Arroganz in unseren Abschlüssen gesehen. Wir haben uns anstecken lassen von der Hektik in den letzten Minuten, da fehlte ein stückweit auch die Coolness", monierte der Trainer.
Der viel gelobte Keeper gab sich hingegen bescheiden. "Wir haben ihnen am Ende zwei Punkte geklaut. Es ist diese grandiose Mentalität, die gerade in dieser Mannschaft steckt und die wir uns seit Februar aufgebaut haben", lobte Bitter seine Teamkollegen.
Trotz des zwischenzeitlichen Rückstands von vier Toren habe die Mannschaft immer wieder an sich geglaubt. "Wir haben uns immer wieder gesagt: Lasst uns Spaß haben, es ist ein Privileg hier vor den Fans zu spielen", schilderte er und ergänzte, "ich will hier jedes Spiel genießen und man versucht mal ein paar verrückte Sachen und dann klappt es manchmal."
Da rutschte auch seine Verletzung, die er sich beim letzten Siebenmeter zugezogen hat, in den Hintergrund. "Im hinteren Oberschenkel hat alles zu gemacht. Es war kein Stich, deswegen hoffe ich, dass es nicht schlimm kaputt ist. Es fühlt sich aber gerade nicht so doll an", sagte der Torwart.
smu