21.04.2024, 18:11
Leipzig ringt Erlangen nieder
In der Handball-Bundesliga wurde der 29. Spieltag ausgespielt. Der SC Magdeburg feierte einen wichtigen Sieg bei der SG Flensburg-Handewitt und übernahm dadurch die Tabellenführung von den Füchsen Berlin, die gegen Kiel nur Unentschieden spielten. Im Abstiegskampf konnten der Bergische HC und der ThSV zwei wichtige Erfolge feiern, Erlangen verlor. Die MT Melsungen festigte mit dem Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen Rang 5.
Rückschlag im Kampf um die mögliche Teilnahme am Europapokal für die TSV Hannover-Burgdorf, der TBV Lemgo Lippe hingegen konnte mit dem 28:23 (14:10) seine Chancen wahren, um am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.
Lemgo spielte seine Angriffe mit dem siebten Feldspieler mit Geduld und erzwang im Gegenzug bei den Gästen immer wieder Fehler. Nur beim 0:1 lag das Team von Florian Kehrmann zurück, zum Ende des ersten Durchgangs sollte man sich dann vom 10:9 zum 14:10 lösen. In Durchgang zwei kämpften sich die Recken wieder zurück, konnten sogar dann zum 18:18 ausgleichen. Dann aber fand Lemgo auch nach der Einwechselung von Finn Zecher wieder seine Sicherheit, entschied die Partie mit einem 5:1-Lauf zum 26:21 vorentscheidend.
Die MT Melsungen feiert nach dem erfolgreichen Pokal-Wochenende auch in der Bundesliga einen Sieg. Beim 28:23-Erfolg über die Rhein-Neckar Löwen stechen vor allem zwei Spieler hervor.
Keine Müdigkeit bei der MT Melsungen nach dem Pokal, die Nordhessen lieferten sich zunächst ein ausgeglichenes Duell mit den Rhein-Neckar Löwen. Die Badener führten zur Pause noch mit 14:13, brachten nach Wiederanpfiff acht Minuten lang den Ball nicht im Tor unter. Melsungen hatte die Kontrolle gewonnen und baute die Führung nach und nach zum 23:28-Endstand aus.
Frisch Auf Göppingen und die HSG Wetzlar gingen optimistisch ins Spiel, denn die Chance, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen, ist gegeben. Vor 4.200 Zuschauer dominierte dann Göppingen sein Heimspiel mit einer soliden Leistung. Grazioli (Knie) spielte erstmals in dieser Saison für die fehlerreichen Wetzlarer.
Sebastian Heymann war der überragende Spieler der Hausherren mit acht Toren, die sich gleich früh zum 7:3 lösten. Teilweise lösten sich die Württemberger im ersten Durchgang schon auf sechs Tore, Wetzlar konnte sich erst in den Schlussminuten zum 16:13 herankämpfen. Nachdem man kurz nach der Pause beim 17:15 noch in Schlagdistanz schien, war aber die Partie beim 24:17 (44.) schon vorentschieden.
Zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und dem Bergischen HC ging es am Freitag um ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Dieses gelang, vor allem in der zweiten Spielhälfte, dem Bergischen HC. Die Gäste verringern den Rückstand auf Eisenach auf drei Zähler. Balingen ist kaum mehr zu retten.
Arnor Thor Gunnarsson, der die Nachfolge des freigestellten Jamal Naji angetreten hat, erlebte ein erfolgreiches Debüt an der Seitenlinie. Und das allerdings trotz eines Fehlstarts, denn durch die Paraden von Mohamed E-Tayar führte Balingen schnell mit 5:1. Dann aber fanden die Bergischen Löwen in die Partie, kämpften sich zum 9:9-Ausgleich (22.) und sollten dann in Durchgang zwei das Momentum nach und nach an sich reißen. Ein wichtiger Faktor war auch die Rote Karte gegen Daniel Ingason beim 13:15 (40.).
In der Pole Position war der SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga bereits, nach dem Sieg gegen die Füchse Berlin hatte das Wiegert-Team einen Minuspunkt weniger und die Meisterschaft in eigener Hand. Mit einem 32:29-Auswärtssieg in Flensburg wurde heute die nächste Hürde genommen - zumindest vorübergehend die Tabellenführung.
Vor dem Spiel zeigten beide Fanlager Banner mit der Aufschrift "Durchhalten Kay" - gerichtet an Flensburgs Rückraumspieler Kay Smits, der nach einer Herzmuskelentzündung seit Monaten keinen Sport machen darf. In der Partie sollte beim SC Magdeburg einmal mehr Sergey Hernandez als Schlussmann herausstechen. Konnten die Fördestädter noch bis zum 11:11 das Spiel ausgeglichen gestalten, musste man nach rund 20 Minuten immer mehr abreißen lassen, geriet über den 15:19-Halbzeitstand bis zu sieben Treffer (19:26) ins Hintertreffen.
Der ThSV Eisenach bastelt weiter am Klassenerhalt. Im Abstiegsduell lieferte der Aufsteiger ein wahres Offensiv-Spektakel und zwang den TVB Stuttgart in die Knie. Am Ende stand ein klarer 33:28-Sieg für den ThSV.
Bereits in der ersten Hälfte waren die Gastgeber die dominierende Mannschaft, die Tor um Tor erzielte. Doch wegen einer Schwächephase in der Mitte sah das Ergebnis aus Gäste-Sicht noch in Ordnung aus. Mit Wiederanpfiff zog Eisenach aber davon. Nach sieben Minuten stand es bereits 22:15, Stuttgart wirkte gebrochen. Durch den Erfolg rutscht Eisenach nun auf Platz 15 nach oben und ist punktgleich mit den Stuttgartern, die defensiv große Lücken offenbarten.
Die Handballer der Füchse Berlin haben im Kampf um die deutsche Meisterschaft einen herben Rückschlag kassiert und dem Bundesliga-Konkurrenten aus Magdeburg den Weg zum Titel geebnet. Eine Woche nach den ernüchternden Auftritten im DHB-Pokal musste sich der Hauptstadt-Club am Sonntag gegen Rekordmeister THW Kiel mit einem 32:32 (18:18) zufriedengeben. Bester Werfer war Berlins Welthandballer Mathias Gidsel mit zwölf Toren.
Berlin legte mit einem furiosen 5:0-Lauf vor. Erst in der achten Minute rüttelte Hendrik Pekeler die Kieler mit dem ersten Treffer wach. Die Norddeutschen kämpften sich zurück und gingen eine Minute vor der Halbzeit in Führung. Die Gäste profitierten bei ihrer Aufholjagd auch von einer frühen Verletzung des Berliner Spielmachers
Nils Lichtlein. Nach der Pause lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe. Acht Minuten vor Spielende konnten sich die Füchse nach langer Zeit wieder mit zwei Toren absetzen (30:28). Die
Gäste kämpften sich aber erneut zurück und wehrten auch den letzten Berliner Freiwurf ab.
Der HSV Hamburg hat seine Serie in der Handball-Bundesliga fortgesetzt. Das 33:33 (18:17) am Sonntag gegen den VfL Gummersbach war für die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen das mittlerweile siebte Spiel ohne Niederlage hintereinander. Es war aber auch ein Punktverlust. Denn nach einer offenen und tempo- sowie torreichen ersten Hälfte legte der HSV Hamburg auch dank der Treffer von Dani Baijens und der Paraden von Johannes Bitter nun vor.
Nur einmal gelang es dem HSV allerdings den Vorsprung auf drei Tore zu erhöhen, weitere Chancen blieben ungenutzt. Und die Zwei-Tore-Führung, mit der es bei Ballbesitz in die letzte Minute ging, sollte nicht reichen. Milos Vujovic sorgte mit seinem elften Treffer für den Anschluss, Julian Köster zog ein Offensivfoul und vollendete dann den nach einer Auszeit binnen fünf Sekunden vorgetragenen letzten Angriff mit einem Durchbruch zum 33:33. Gummersbach liegt nun einen Punkt vor Hannover auf dem sechsten Platz und weiter sieben Punkte vor den achtplatzierten Hamburgern.
Der HC Erlangen hat sein Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig mit 26:29 (14:15) verloren. In einem intensiv geführten Duell wechselte die Führung im ersten Durchgang noch munter, ehe Bertram Obling nach der Pause auf-, und der HCE das Spiel drehte. Danach kämpften sich die Leipziger aber zurück in die Partie.
Das lag besonders am bockstarken Kristian Saeverås, der in der Schlussphase gleich mehrere Würfe in Serie parierte und so den Grundstein dafür legte, dass die Sachsen aus einem 24:23 ein 28:23 machten. Das war gleichzeitig die Entscheidung.
HBW Balingen-Weilstetten - Bergischer HC 21:25 (12:11)
HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (15/1 Paraden), Ruminsky (1 Parade); Fügel 4, Grétarsson 4/3, Schoch 3, Vistorop 3, Volz 3/3, Grüner 2/1, Leimeter 1, Saueressig 1, Grahovac, Huber, Ingason, Danner, Müller, Heinzelmann
Bergischer HC: Rudeck (12 Paraden), Johannesson; Beyer 8/1, Babak 4, Kjeldgaard Andersen 3, Ladefoged 3, M`Bengue 3, Stutzke 3, Doniecki 1, Servos, Nothdurft, Krecic, Fraatz
Zuschauer: 2350 (Sparkassen Arena, Balingen)
Schiedsrichter: Darnel Jansen / Lucas Hellbusch
Strafminuten: 8 / 8
Disqualifikation: Ingason (39.) / -
SG Flensburg-Handewitt - SC Magdeburg 29:32 (15:19)
SG Flensburg-Handewitt: Möller (6 Paraden), Buric; E. M. Jakobsen 7/4, L. K. Möller 7, Larsen 4, Golla 3, Einarsson 2, Gottfridsson 2, J. Hansen 2, Horgen 2, Pytlick, Jorgensen, Pedersen, Zivkovic, Blagotinsek
SC Magdeburg: Hernandez (14/1 Paraden), Aggefors; O. I. Magnusson 9/7, Musche 5, Saugstrup Jensen 5, Claar 4, G. T. Kristjansson 3, Lagergren 3, Smarason 2, Hornke 1, Pettersson, Weber, Mertens, O`Sullivan, Damgaard, Bergendahl
Zuschauer: 6300
Schiedsrichter: Mirko Krag / Marcus Hurst
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: Gottfridsson (56.) / -
TBV Lemgo Lippe - TSV Hannover-Burgdorf 28:23 (14:10)
TBV Lemgo Lippe: Kastelic (6 Paraden), Zecher (5 Paraden); S. Zehnder 9/6, Laerke 5, Schagen 3, Suton 3, Brosch 2, N. Versteijnen 2, Zerbe 2, Hutecek 1, Theilinger 1
TSV Hannover-Burgdorf: Quenstedt (9 Paraden), Andresen; Fischer 4, Hanne 4, Kulesch 4, Steinhauser 4, B. Vujovic 4, Edvardsson 2, Büchner 1
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Zuschauer: 4487
Siebenmeter: 6/6 ; 0/1
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikation: - / -
Frisch Auf Göppingen - HSG Wetzlar 32:27 (16:13)
Frisch Auf Göppingen: Buchele, Sego (13 Paraden); Heymann 8, Schiller 5/2, Flodman 4, Kneule 3, Kozina 3, Malus 3, Ellebaek 2, D. Schmidt 2, Persson 1, Sarac 1, Poteko, Lastro, Röller, Hermann
HSG Wetzlar: Klimpke (14 Paraden), Grazioli (1 Parade); Novak 11/7, Rubin 7, Becher 3/1, Fredriksen 1, O. Klimpke 1, Mellegard 1, E. Schmidt 1, Vranjes 1, Wagner 1, Pedersen, Meyer Ejlersen, Zelenovic, Fuchs
Schiedsrichter: Simon Reich / Hans-Peter Brodbeck
Zuschauer: 4200
Siebenmeter: 2/2 ; 8/8
Strafminuten: 2 / 10
Disqualifikation: - / -
Rhein-Neckar Löwen - MT Melsungen 23:28 (14:13)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (9/1 Paraden), Späth (1 Parade); Reichmann 5/3, Knorr 4, Kirkelökke 3, Kohlbacher 3, Lindenchrone Andersen 3, More 3, Forsell Schefvert 2, Grupe, Plucnar Jacobsen, Ahouansou, Holst Jensen, Groetzki, Zacharias
MT Melsungen: Morawski (20/2 Paraden), Simic; Kristopans 7, Arnarsson 4, Martinovic 4/1, Aho 3, Balenciaga Azcue 2, Ignatow 2, D. Mandic 2, Moraes Ferreira 2, Kastening 1/1, Kühn 1, Sipos, Drosten, Jonsson, Pavlovic
Schiedsrichter: Sascha Standke / Steven Heine
Zuschauer: 5685
Siebenmeter: 3/6 ; 2/3
Strafminuten: 4 / 10
Disqualifikation: - / -
Füchse Berlin - THW Kiel 32:32 (18:18)
Füchse Berlin: Dejan Milosavljev (16/2 Paraden), Kireev; Gidsel 12, Lindberg 5/2, Andersson 4, Tollbring 4, Marsenic 2, Wiede 2, Darj 1, Freihöfer 1, Lichtlein 1, Langhoff, Av Teigum, Kopljar, Jacobs, Drux
THW Kiel: Bellahcene (8 Paraden), Mrkva; Ekberg 7/4, Johansson 7, Pekeler 4, E. Ellefsen a Skipagotu 3, Bilyk 2, Dahmke 2, Wallinius 2, Weinhold 2, Wiencek 2, Duvnjak 1, Ehrig, Reinkind, Øverby, Szilagyi
Zuschauer: 9000 (Max Schmeling-Halle, Berlin)
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler / Maike Merz
Strafminuten: 10 / 12
HSV Hamburg: Bitter (13 Paraden), Vortmann; Baijens 9, F. B. Andersen 7/5, Ilic 5, Tissier 5, Corak 2, Lassen 2, Mortensen 2, Weller 1, Hartwig, Severec, Risom Christensen, Bergemann, Valiullin
VfL Gummersbach: Ivanisevic (8/1 Paraden), Rebmann (1 Parade); Milos Vujovic 11/1, J. Köster 7, Vidarsson 4, Blohme 3, Pregler 3, Tskhovrebadze 2, Kiesler 1, Oskarsson 1, Schluroff 1, Kodrin, Häseler, Mappes, Wurz, Zeman
Zuschauer: 3450
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 8 / 10
red