02.05.2024, 14:14
Nach glücklichem Unentschieden gegen Erlangen
Dank einer starken Aufholjagd sicherte sich die MT Melsungen trotz zwischenzeitlichem Acht-Tore-Rückstand gegen die HC Erlangen einen Punkt. Besonders in den ersten vierzig Minuten präsentierte sich der HCE nicht wie ein Abstiegskandidat. Auch Julius Kühn sieht die Mannschaft kadertechnisch weiter oben.
"Wahnsinnsspiel. Wenn man uns in der 40. Minute gesagt hätte, dass wir hier noch ein Unentschieden rausholen, das hätte ich eher für unmöglich gehalten", so ein erleichterter Julius Kühn nach Abpfiff am Dyn-Mikrofon. Nach einem Punktgewinn sah es beim 24:16 in der 42. Minute bei Weitem nicht aus. "Aber das spricht für den Charakter der Mannschaft, dass wir das dann noch geschafft haben, uns hier gegen diese wahnsinnige Atmosphäre gegenzusetzen."
Schon in der 13. Minute griff MT-Trainer Roberto García Parrondo beim Stand von 4:8 zur ersten Auszeit. Dennoch nahm der HC Erlangen eine Fünf-Tore-Führung mit in die Halbzeitpause (12:17). Zum Start der zweiten Hälfte erwischte Erlangen den besseren Start und konnte sich in der Folge auf bis zu acht Tore absetzen. Julius Kühn konnte sich diesen Fehlstart nach Abpfiff nicht erklären. "Ich weiß auch nicht, was los war. Wir sind eigentlich gar nicht so schlecht ins Spiel gestartet, haben dann aber viele technische Fehler gemacht, viele gute Wurfpositionen vergeben und plötzlich liegen wir mit acht Toren hinten. Aber dann sind wir doch nochmal aufgewacht."
Auch Julius Kühn konnte nach zuletzt eher geringer Spielzeit seinen Beitrag zum Punktgewinn leisten. Mit sechs Toren war er neben Ivan Martinovic bester Torschütze der MT. Allein vier Treffer erzielte er in den letzten fünfzehn Minuten. Dementsprechend glücklich zeigte er sich im Dyn-Interview: "Ich bin dankbar für jede Spielminute, versuche sie optimal zu nutzen. Das ist nicht einfach für mich momentan, aber ich versuche das Beste daraus zu machen".
Mit dem Unentschieden erhöht der HC Erlangen den Vorsprung auf den Bergischen HC, der heute Abend beim HSV Hamburg gefordert ist, auf drei Punkte. Der große Befreiungsschlag im Abstiegskampf blieb allerdings aus.
"Ich kann das auch verstehen, dass da nicht für die zweite Liga geplant worden ist. Bei dem Kader müssten sie eigentlich weiter oben stehen, haben auf jeden Fall die Qualität dazu. Wie man heute schon gesehen hat, sie werfen alles da rein und hätte man ihnen vorher gesagt, dass es ein Unentschieden oder ein Punkt wird, hätten sie das wahrscheinlich unterschrieben", kommentierte Julius Kühn die Abstiegsgefahr des HC Erlangen.
In der Halbzeitpause des Spiels zwischen dem Bergischen HC und dem HC Erlangen am vergangenen Sonntag (28.04.) offenbarte HCE-Geschäftsführer René Selke am Dyn-Mikrofon, dass sein Klub sich mit dem Szenario Abstieg bisher nicht beschäftigt hat. Durch die 25:28-Niederlage ist der HCE aber noch tiefer in den Abstiegskampf gerutscht. Der Punktgewinn gegen die MT Melsungen sorgte nun allerdings dafür, dass der Bergische HC selbst bei einem Sieg gegen die Hamburger noch nicht am HCE vorbei ziehen kann.
kli