01.05.2024, 15:01
Schlüsselspiele im Abstiegskampf
Die 1. Handball-Bundesliga geht in den Ligaendspurt, rund einen Monat hat "die stärkste Liga der Welt" noch in der laufenden Saison, am 02. Juni wird zeitgleich der letzte Spieltag absolviert. Alle wichtigen Entscheidungen könnten dann bereits gefallen sein - so auch der Abstiegskampf.
Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten hat vor allem noch rechnerische Hoffnungen auf den Ligaerhalt. Aktuell haben die Gallier mit einer Bilanz von 11:47 Punkten acht Zähler Rückstand auf das rettende Ufer mit dem HC Erlangen, neun sind es gar auf den ThSV Eisenach - dem Gegner in der Sparkassen-Arena am Freitagabend.
"Scheinbar habe ich nicht die richtigen Knöpfe gedrückt. Das ist ein Lernprozess für mich und die Mannschaft", übte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann Selbstkritik nach der jüngsten Niederlage gegen den TBV Lemgo Lippe. Die Ziellinie haben die Thüringer trotz der 20-Punkte-Marke nicht erreicht. "Die Konkurrenz schläft nicht, die Partie in Balingen wird eine ganz wichtige. Wir sind noch lange nicht durch", so Eisenachs Geschäftsführer Rene Witte und ThSV-Abwehrchef Philipp Meyer betont: "Keiner will Rechenspiele."
Rang 14, den der TVB Stuttgart mit 22:38 Zählern innehat, ist für die Gallier unerreichbar, nicht aber für den Bergischen HC, der nach den jüngsten beiden Siegen mit 17:43 Punkten wieder Selbstvertrauen erlangt hat.
Erlangen muss am heutigen Mittwochabend gegen Melsungen vorlegen, der BHC tritt am Donnerstag in Hamburg an und Stuttgart ist am Samstag in Flensburg gefordert. Am Freitag könnte Balingen bei einer Heimniederlage schon offiziell abgestiegen sein, sofern Erlangen zuvor mindestens einen Punkt holt.
"Wir sind in der komfortablen Situation, nicht rumrechnen zu müssen", sagt BHC-Sportkoordinator Fabian Gutbrod zur Ausgangslage seiner Mannschaft. "Wir müssen bis zum Saisonende so viele Punkte wie möglich holen und schauen dann, was wir dafür bekommen." Die Bergischen Löwen könnten mit einem Triumph in Hamburg und entsprechender Schützenhilfe der Konkurrenz plötzlich wieder in Schlagdistanz sein.
Um schon am Donnerstag auf den 16. Platz, also einen Nicht-Abstiegsplatz vorzurücken, müsste der HC Erlangen zunächst am Mittwochabend gegen die MT Melsungen verlieren. Gewinnt der BHC dann in Hamburg und holt im Vergleich zum HCE auch noch sechs Tore auf, hätte er das rettende Ufer für den Moment erreicht. "Wir denken von Spiel zu Spiel", möchte Arnor Gunnarsson von etwaigen Szenarien derzeit ohnehin noch nichts wissen.
Nach dem Wochenende geht es erst einmal in eine Nationalmannschaftspause bedingt durch die WM-Qualifikation. Am 17. Mai läutet dann das Schwabenderby zwischen Stuttgart und Balingen-Weilstetten die drei letzten Spieltage ein. Einen Tag später hat Erlangen den SC Magdeburg und Eisenach die SG Flensburg-Handewitt zu Gast. Auf den BHC wartet dann der TBV Lemgo Lippe.
chs