15.04.2024, 11:11
Zwei kleine Überraschungen
Die Olympia-Qualifikation im Handball der Frauen beendet, das Teilnehmerfeld steht fest und bereits am Dienstag findet die Auslosung der Vorrundengruppen statt.
Mit Blick auf die Setzliste gab es nur zwei vermeintlich kleine Überraschungen, Slowenien als WM-Elfter konnte den WM-Siebten Montenegro besiegen und Spanien als Dreizehnter des letzten Großturniers eliminierte den Achten Tschechien. Slowenien und Spanien hatten sich über die Platzierungen 8 und 9 bei der letzten Handball-EM für die Turniere qualifiziert.
Ansonsten buchten mit Schweden, Niederlande und Deutschland (Platz 4-6 bei der letzten WM) und Ungarn (WM-Platz 10) ein Ticket nach Paris. Die Turniere waren eine klare Angelegenheit, Punktgleichheit gab es an keinem der drei Spielorte - und alle Tickets gingen am Ende an europäische Vertreter.
Bei der Einteilung der Lostöpfe hat sich die IHF an den Rahmen der letzten Jahre gehalten, der auch schon bei den Männern durchgeführt wurde. Ungarn als Sieger des Qualifikationsturniers 1 geht einem Vorrundenduell mit Norwegen aus dem Weg, der Zweite Schweden hingegen wurde in eine Leistungsreihe mit Gastgeber Frankreich eingeteilt.
Die beiden anderen Turniersieger, Niederlande und Deutschland - beide Gastgeber der kommenden Handball-WM - befinden sich in Lostopf 2, ihre Turniergegner Slowenien bzw. Spanien in Lostopf 3.
Die Lostöpfe 5 und 6 beinhalten die Teams, die sich über die kontinentalen Turnier qualifiziert hatten. Dänemark kann nicht auf Brasilien treffen, Angola und Südkorea schließen die Leistungsreihen ab.
Lostopf 1: Norwegen / Ungarn
Lostopf 2: Niederlande / Deutschland
Lostopf 3: Slowenien / Spanien
Lostopf 4: Schweden / Frankreich
Lostopf 5: Dänemark / Brasilien
Lostopf 6: Angola / Südkorea
Ungarn ist mit einem standesgemäßen 49:11-Sieg über Großbritannien in die Olympiaqualifikation gestartet. Gegen den Außenseiter war Dorottya Faluvégi von der SG BBM Bietigheim am Ende "Player of the match". Schweden schnappte sich mit einem 35:28 über Japan ebenfalls die ersten Punkte.
Am zweiten Turniertag kam es zum Spitzenduell der beiden Topteams, mit dem 28:25-Sieg über Schweden hat Ungarn das Ticket nach Paris zum Greifen nah. Dafür hätte allerdings schon Großbritannien gegen Japan punkten müssen. Die Asiatinnen wahrten ihre Chancen mit einem klaren 43:16-Sieg.
Die Ausgangslage für Sonntag war damit klar. Schweden hätte schon ein einfacher Sieg über Großbritannien gereicht, die Tre Kronor feierten aber ein deutliches 52:8. Ungarn konnte sich rechnerisch eine Niederlage mit fünf Toren leisten, um im Dreiervergleich mindestens Zweiter zu bleiben. Vor heimischer Kulisse zeigte man aber den Asiatinnen mit einem 37:28 klar die Grenzen auf.
Pl. | Team | Sp. | Diff. | Pkt. |
---|---|---|---|---|
1. | Ungarn | 3 | +50 | 6:0 |
2. | Schweden | 3 | +48 | 4:2 |
3. | Japan | 3 | +11 | 2:4 |
4. | Großbritannien | 3 | -109 | 0:6 |
Spanien hat im Auftaktspiel den Heimvorteil genutzt und sich gegen Tschechien mit 31:21 klar durchgesetzt. Die Tabellenführung schnappten sich dann anschließend die Niederlande mit einem 34:22 gegen Argentinien, die ehemalige Bundesligaspielerin Angela Malestein war "Player of the match".
Am zweiten Spieltag gingen sich die Topteams weiter aus dem Weg, die Niederlande eröffnete den Spieltag mit einem 32:18 gegen Tschechien und hat sich vorzeitig qualifiziert, weil Argentinien nicht gegen Spanien gewann. Der Gastgeber kämpfte sich zu einem 26:23-Sieg und buchte so das Ticket nach Paris. Am Sonntag ging es dann zwischen Spanien und den Niederlanden nur noch um die Platzierung im Lostopf, der Gastgeber unterlag knapp mit 26:27. Tschechien feierte zumindest mit dem 41:33 über Argentinien einen versöhnlichen Abschluss.
Pl. | Team | Sp. | Diff. | Pkt. |
---|---|---|---|---|
1. | Niederlande | 3 | +17 | 6:0 |
2. | Spanien | 3 | +12 | 4:2 |
3. | Tschechien | 3 | -16 | 2:4 |
4. | Argentinien | 3 | -23 | 0:6 |
Deutschlands Handballfrauen haben sich in starker Verfassung präsentiert, konnten sich am Ende mit 31:25 gegen Slowenien durchsetzen. Torhüterin Katharina Filter war am Ende mit elf Paraden der "Player of the match". Im Anschluss tat sich Montenegro überraschend schwer gegen Außenseiter Paraguay, siegte letztlich aber mit 30:25.
Am Samstag kam es zum Spitzenspiel zwischen Deutschland und Montenegro, die DHB-Frauen machten mit dem 28:24-Sieg einen großen Schritt in Richtung Paris und konnten dann nach dem 32:14 von Slowenien über Paraguay endgültig jubeln. Am Sonntag wahrte Deutschland seine weiße Weste, zeigte Paraguay deutlich mit 37:20 die Grenzen auf. Das letzte Ticket schnappte sich dann Slowenien mit einem 30:26 gegen Montenegro. Für Sloweniens Frauen ist es die Olympiapremiere.
Pl. | Team | Sp. | Diff. | Pkt. |
---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | 3 | +27 | 6:0 |
2. | Slowenien | 3 | +16 | 4:2 |
3. | Montenegro | 3 | -3 | 2:4 |
4. | Paraguay | 3 | -40 | 0:6 |
chs