14.04.2024, 15:34
Gipfeltreffen hat klaren Sieger
Im Topspiel der 3. Liga Süd hat sich die HSG Konstanz im direkten Duell mit dem Verfolger der SG Leutershausen den Matchball zur Meisterschaft erspielt und die SGL klar distanziert.
Die Partie zwischen der SG Leutershausen (2. Platz) und der HSG Konstanz (1. Platz) hatte von Beginn an Topspielcharakter. Gerade in den ersten Minuten musste sich Konstanz erst noch etwas sortieren und ein Gefühl für die aggressive Deckung der Gastgeber bekommen. Schnell war zudem der 40 Jahre alte erstligaerfahrene Torwart-Routinier Alexander Hübe unter anderem bei drei vergebenen Siebenmetern warmgeworfen und im Spiel.
Trotz der 3:2-Heimführung vom Siebenmeterstrich durch Gianluca Pauli blieben die Gelb-Blauen aber ruhig. Schwerstarbeit galt es dabei in der Deckung vor allem für Michel Stotz, Niklas Ingenpaß und Jo Knipp zu bewältigen, die sich immer wieder mit wuchtigen Anläufen der wurfstarken Rückraumachse der SGL konfrontiert sahen. Vor allem Sven Schreiber mit seinen Distanzwürfen und Tim Götz im Eins-gegen-Eins waren schwer unter Kontrolle zu bekommen.
"Das war defensiv Schwerstarbeit", erklärte Jörg Lützelberger. Der HSG-Coach impfte seinen Schützlingen dafür vor allem Geduld ein und setzte darauf, die nötige Präzision in den Abständen zunehmend besser zu finden. "Das ist das Kompliment, das ich meiner Mannschaft machen muss", fügte er an. "Dass wir ruhig und beim Plan geblieben sind. Das hat sich ausgezahlt."
Das 3:2 sollte die letzte Führung der SGL sein, beim 9:9 gelang ihr letztmals der Ausgleich. In einer tollen Atmosphäre, an der der laustarke HSG-Fanblock großen Anteil hatte, kämpften beide Mannschaften verbissen um jeden Zentimeter. Die Nordbadener ließen nie locker, obwohl die HSG sich einige Male abgesetzt hatte. Patrick Buschsieper ließ die Vier-Tore-Führung der Gäste kurz vor der Pause wieder auf zwei schmelzen, Lukas Köder erhöhte erneut auf vier Tore Differenz.
So ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Konstanz erhöhte auf 20:15, Leutershausen verkürzte auf 21:22. Der eingewechselte Janis Boieck im HSG-Tor mit einigen wichtigen Paraden und wieder Sproß und Christos Erifopoulos waren es in dieser schwierigen Phase, die dafür sorgten, dass es nie zum Ausgleich kam. Stattdessen zeigte sich Konstanz als im bisherigen - nicht einfachen - Saisonverlauf deutlich gereift in Drucksituationen und fand gute, variable Antworten.
"Dass wir cool geblieben sind, war unglaublich wichtig", hob Lützelberger hervor. "Wir haben ein paar harte Treffer kassiert, da war es ganz wichtig, dass immer Spieler von der Bank kommen, die bereit sind. Das haben die Jungs wirklich gut gemacht." Auch die frühe Belastung des wichtigen Innenblock-Spielers Niklas Ingenpaß durch zwei Zeitstrafen konnte mit einer guten Leistung von Michelberger in der Deckung aufgegangen werden.
Vorne brachte Sven Iberl aus der U21 mit guten Aktionen nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Luis Foege und Mathieu Fenyö viel Zug zum Tor ein. Über Fortschritte "in der Breite und in der Deckung" freute sich so der EHF-Mastercoach. Lützelberger: "Das war physische Arbeit und Präzisionsarbeit."
Der bisherige Tabellenzweite konnte damit bei 26 erzielten Toren gehalten werden. Mit Anbruch der letzten Viertelstunde führten die Gäste mit einem 4:0-Lauf zum 29:23 die Vorentscheidung herbei und legten in den letzten Minuten noch einmal nach zum letztlich deutlichen 33:26-Auswärtssieg - dem nunmehr zwölften doppelten Punktgewinn in Serie.
Durch den deutlichen Erfolg in Leutershausen gewann die HSG neben den zwei Punkten trotz der 24:28-Hinspielniederlage auch den direkten Vergleich. Das bei Punktgleichheit entscheidende Kriterium hatten die Konstanzer schon gegen Oppenweiler/Backnang für sich entschieden. Angesichts von sieben Punkten Vorsprung plus des gewonnenen direkten Vergleichs wäre ein Erfolg am Samstag in Pfullingen kombiniert mit Patzern der Konkurrenz gleichbedeutend mit der vorzeitigen Süddeutschen Meisterschaft und Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga.
PM HSG, red