21.04.2024, 13:28
"Da wird es für jede Mannschaft schwer"
Der ThSV Eisenach hat die starke Form gegen den TVB Stuttgart bestätigen können. Neben Neu-Nationalspieler Marko Grgic feierten die Thüringer Torwart Mateusz Kornecki - und haderten gleichzeitig mit der eigenen Chancenverwertung.
Die erste Hälfte verlief noch recht ausgeglichen. Dass sich die Wartburgstädter bis zur Pause einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeiten konnten, lag vor allem an ThSV-Keeper Mateusz Kornecki, der 38 Prozent der Stuttgarter Bälle in der ersten Halbzeit parierte. Der ehemalige Nationaltorhüter Silvio Heinevetter, der im Sommer von Stuttgart nach Eisenach wechseln wird, kam das ganze Spiel über nicht zum Einsatz, trat in der Statistik aber dennoch mit einer Zeitstrafe in Erscheinung.
Sein Gespannspartner Miljan Vujovic, mit zehn Paraden immer wieder der Fels in der Brandung, bekam derweil gerade einen Spieler nicht in den Griff: den Eisenacher Neu-Nationalspieler Marko Grgic. Aus zwölf Versuchen netzte der Rückraumshooter neun Mal. Die Thüringer Fans, die gleich mit mehreren Gesangseinlagen glänzten, feierten ihren Rechtshänder mit "Marko für Deutschland"-Rufen.
Trainer Misha Kaufmann, der neben Grgic noch Philipp Meyer, Peter Walz und Yoav Lumbroso herausstellte, lobte sein Team für eine "Riesen-Energieleistung". Diese konnte der Eisenacher Coach auch nach der Pause weiter bewundern. Der ThSV agierte deutlich dominanter und baute den Abstand schon in der 40. Minute zu einem 23:16 aus. Den Stuttgartern fehlte es in dieser Phase vor allem an Treffsicherheit. Zwar gab es um die 50. Minute noch mal ein kleines Aufbäumen, letztlich fiel das Ergebnis mit 33:28 aber klar zugunsten der Gastgeber aus.
Das lag auch am bereits angesprochenen Peter Walz. "Unser Kapitän bot einen Riesenkampf, wartete mit einer Riesenmentalität auf", zollte Kaufmann dem Defensivspezialist ein Sonderlob.. Walz markierte 6 Treffer bei 7 Würfen. In der Abwehr gab es kein Vorbeikommen an ihm. "Wir waren von Beginn voll da, haben uns an unseren Plan gehalten. Torhüter Mateusz Kornecki hat uns sehr geholfen. Wir sind gemeinschaftlich aufgetreten, jeder hat seinen Job gemacht, da wird es für jede Mannschaft ganz schwer, gegen uns zu gewinnen", erklärte er selbst.
"Auf den erreichten 20 Punkten dürfen wir uns nicht ausruhen, wollen weitermachen, möglichst jedes der noch anstehenden Spiele gewinnen", fügte der Eisenacher Kapitän und Kreisspieler hinzu. Der ThSV hat durch den Sieg auch den HC Erlangen hinter sich gelassen und den Bergischen HC weiter fünf Zähler auf Distanz gehalten.
Einzig mit der Chancenverwertung in der kurzen starken Phase der Schwaben haderten die Thüringer, die die eigene Tordifferenz gerne verbessert hätten. So stehen die punktgleichen Stuttgarter weiter vor dem ThSV. "Es geht um jedes Tor, da fehlte uns dann die Kaltschnäuzigkeit", befand Kaufmann. Das ärgerte auch seinen Landsmann Timothy Reichmuth: "Nach unserer 7-Tore-Führung bekamen wir Probleme mit dem Sieben-gegen-Sechs der Gäste."
"Wir hatten uns defensiv viel vorgenommen, doch wir kassierten 33 Gegentore", konstatierte TVB-Trainer Michael Schweikardt nach der Partie: "Wir verteidigten nicht gut, bekamen unser Zentrum nicht zu, offenbarten viele Freiräume." Er schloss: "Wir haben kein einziges Mal geführt. Der ThSV Eisenach kam absolut zu beiden Punkten. Wir müssen uns deutlich steigern, um noch Punkte zu holen."
Adam Lönn pflichtete seinem Trainer nach dem Spiel am DYN-Mikrofon bei: "Wir haben viel zu viele Lücken in der Abwehr gehabt. Wir haben es mit einer 5:1 versucht und es hat trotzdem nicht geklappt. Die Angriffsleistung war okay, der Torhüter hält viele freie Bälle." 14 Paraden hatte Mateusz Kornecki am Ende auf dem Konto.
Für beide Mannschaften geht es im Abstiegskampf weiter. Der zuletzt so formschwache BHC hat sich nach der Entlassung von Trainer Jamal Naji mit einem Sieg gegen Balingen zurückgemeldet, Erlangen ist heute gegen Leipzig im Einsatz.
dpa, PM ESA, red