Packender Fight zwischen Göppingen und Melsungen gipfelt in der Schlussminute

Daniel Fontaine
Quelle: groundshots.de

Im Duell zwischen Frisch Auf Göppingen und der MT Melsungen war ein hitziges Duell erwartet worden. Genau dieses entwickelte sich auch. Dabei hatten die Gäste den besseren Start, sie büßten aber nach zehn Minuten ihren Rhythmus ein. In der zweiten Viertelstunde übernahm Göppingen das Spiel. Bis auf 19:13 (37.) ging der Lauf der Schwaben. Dann kämpfte sich Melsungen ins Spiel zurück. Die Partie gipfelte in der letzten Situation, als Kneule zum 29:28 traf und Melsungen im Gegenzug vergeblich einen Siebenmeter forderte. Kühn vergab nach einem Freiwurf gegen Rebmann. Die MT verpasst zwei wichtige Punkte, Göppingen mit einem weiteren couragierten Auftritt.

Frisch Auf Göppingen muss weiterhin auf die Linkshänder Halen, Urban und Pfahl verzichten. Die MT Melsungen konnte wieder auf die grippekranken Spieler und Kühn (Schulter) zurückgreifen, Finn Lemke (Oberschenkel) fehlt weiterhin. Unter diesen Umständen waren die Nordhessen anfangs die druckvollere Mannschaft. Die Hausherren hatten zunächst Probleme mit der ungewohnten offensiven Deckungsformation der MT. Michael Müller stellte nach fünf Minuten auf 1:4.

Göppingens Daniel Fontaine verletzte sich kurz darauf nach einem Stürmerfoul von Michael Müller und ging mit heftigen Nackenschmerzen zur Bank. Rolf Brack reagierte und brachte Zarko Sesum und Allan Damgaard. Nach einem unbarmherzigen Foul von Timm Schneider, der verwarnt wurde, gegen Marco Rentschler verpasste dann Schiller beim fälligen Siebenmeter das 3:5. Michael Müller besorgte im Gegenzug das 2:6 (9.). Frisch Auf suchte weiterhin nach dem Rhythmus.

Der eingewechselte Kneule und Rebmann schickten sich dann an, die Schwaben ins Spiel zu führen. Einige Fouls prägten die Szenerie und sorgten für Emotionen auf den Rängen. Melsungen rührte Beton an und übertrieb es dabei in einigen Situationen sichtlich. Die Unparteiischen hatten unter anderem einige Mühe, eine Progressions- oder Siebenmeterlinie zu finden. Göppingen ließ sich davon offenbar nicht nachhaltig beeindrucken. Kozina traf von der Markierung zum 5:6 (14.).

Nach dieser ereignisreichen ersten Viertelstunde schickte Michael Roth erstmals Julius Kühn ins Rennen. Fontaine kam zurück und nahm in der Deckung die Halbposition gegen Michael Müller ein. Der MT-Kapitän setzte sogleich Maric zum 7:9 (20.) in Szene. Kurz darauf schickte er Fontaine für zwei Minuten raus. Dennoch egalisierte Kozina, erneut per Siebenmeter, und der offensiv wieder stark aufspielende Fontaine legte beim 10:9 (24.) die erste Göppinger Führung nach.

Melsungen war nach drei Kühn-Fehlversuchen und Rebmann-Reflexen unter Druck geraten. "Den Kopf einschalten und Geduld, Jungs", forderte Michael Roth in einer Auszeit. Einmal mehr in dieser Saison hatten die Nordhessen einen Spannungsabfall erlebt. Göppingen erhöhte zunächst auf zwei Tore, deckte nun aufmerksam gegen die Achse Müller-Maric. Zudem lasen die Grün-Weißen die Siebenmeter-Linie der Unparteiischen gut. Der Lohn für sie war die 14:11-Pausenführung.

Im bisherigen Spielverlauf hatte Melsungen Spieltempo eingebüßt, Göppingen genau in diesem Bereich und auch in Sachen Spielstruktur klar hinzugewonnen. Auch den Wiederbeginn entschied Göppingen klar für sich. Der eingewechselte Simic wollte zwar mit zwei Paraden Zeichen setzen, doch Sesum traf zum 15:11 ins verwaiste Tor (32.) und Schiller nutzte die Konfusion in der MT-Deckung beim 16:11. Roths Sorgen wurden nicht geringer, als Kneule das 19:13 (37.) nachlegte.

Göppingen konnte in dieser komfortablen Situation die Konzentration nicht aufrechterhalten, spielte durchsichtiger und traf schlechte Entscheidungen beim Abschluss, auch beim Siebenmeter. Simic parierte achtmal. Reichmann besorgte nach 41 Minuten das 20:17. "Wir sind wieder voll im Spiel", verbreitete Michael Roth in einer Auszeit Hoffnung und sprach Kühn Mut zu, der beim 20:18 unter die Latte traf. Reichmann per Siebenmeter und erneut Kühn besorgten das 20:20 (46.).

Rolf Brack ließ die Grüne Karte trotz dieses 1:7-Laufs binnen neun Minuten weiterhin stecken. Die Göppinger Bank haderte auch nicht mit einigen strittigen Entscheidungen der Unparteiischen. Diese Ruhe nach außen, die Brack sich offensichtlich verordnet hatte, schien sich bei Fontaines 22:20 (50.) auszuzahlen. Nach Reichmanns 22:22 (53.) war der Ausgang wieder offen. Prost hatte derweil einen Kurzeinsatz, konnte sich aber in den Augen Bracks nicht empfehlen. Es blieb spannend.

Simic blickte weiterhin auf eine Quote von rund 50 Prozent parierten Würfen, avancierte aber letztlich nicht zum Matchwinner. Rentschler hatte beim 26:25 (57.) eine gute Antwort parat. Kneule entwischte Müller beim 29:28. 40 Sekunden waren noch zu spielen. Melsungen scheiterte nach einer Auszeit zunächst. Göppingens Ritterbach kassierte gegen Müller noch die dritte Zeitstrafe, doch der von der MT geforderte Siebenmeter blieb aus. Bei drei Sekunden auf der Uhr wurde Kühn angespielt, doch der scheiterte mit der Sirene an Rebmann.