06.07.2024, 13:09
Michaela Röhrbein, DOSB-Vorständin Sportentwicklung:
Michaela Röhrbein war in ihrer Funktion als Vorständin Sportentwicklung des DOSB als Vertreterin des deutschen Sports bei einer Sitzung des Bundestagsausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen zu Gast, bei dem es um das Thema "Sportstätten und Stadtentwicklung" ging. Auf der Verbandshomepage schilderte sie danach ihre Eindrücke und beschrieb die großen Herausforderungen angesichts des Sanierungsstaus.
"Wir stehen vor 31 Milliarden Euro Sanierungsstau", berichtet Michaela Röhrbein. Die Vorständin Sportentwicklung des DOSB führt aus: "31 Milliarden Euro! Das muss man sich einmal vorstellen. Das ist mehr als der gesamte Bundeshaushalt des BMI in den Jahren 2023 und 2024 zusammengerechnet. Wie sollen das die Kommunen und Länder allein schaffen?"
"Und Sanierung bedeutet, dass Schäden und Mängel an der Sportstätte behoben werden, wie z.B. undichte Fenster, beschädigte Sportböden. Modernisierungsmaßnahmen, wie beispielsweise der Umstieg auf eine regenerative Heizung wie einer Wärmepumpe, sind in diesen Kosten noch gar nicht einkalkuliert", so die Vorständin Sportentwicklung des DOSB, die mit Blick auf die oftmals vor über 50 Jahren erbauten Sportstätten auch die unzureichende Dämmung und veraltete Heizungen und die Klimaproblematik anspricht.
"Last but not least müssen Sportstätten für alle Menschen zugänglich sein", betont Michael Röhrbein zudem und führt aus: "Viele Menschen möchten sich sportlich betätigen und können dies aufgrund von ganz banalen räumlichen Hindernissen wie Treppen schlichtweg nicht. Sportstätten müssen so weiterentwickelt werden, dass Teilhabe für alle - egal ob klein, groß, dick, dünn, alt, jung, im Rollstuhl oder Fußgänger*in, sehend oder blind - möglich ist."
Sport und Sportvereine spielen laut Michaela Röhrbein "eine zentrale Rolle im sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Leben von Städten und Gemeinden. Und für Sport braucht man Sportstätten. Für Sport und Bewegung braucht es eine Sportinfrastruktur. Diese sorgt auch dafür, dass Städte und Gemeinden attraktiv und lebenswert sind und bleiben. Deshalb ist es wichtig, dass Sport und Sportvereine bei Stadtentwicklungsprozessen mitgedacht und berücksichtigt werden."
"Rund 230.000 Sportstätten gibt es in Deutschland - das ist eine beachtliche Menge. Etwa zwei Drittel der Sportstätten verwalten die Kommunen", so Röhrbein, die betont: "Sportvereine, aber vor allem auch Schulen, sind auf kommunale Sportstätten angewiesen." Immer mehr Vereine würden zudem Sportanlagen selbst bauen, berichtet die DOSB-Vorständin Sportentwicklung, die anfügt: "Über ein Drittel aller Vereine verantworten eine eigene Sportstätte. Dazu möchte ich ermutigen. Denn daraus entstehen sehr häufig Sportentwicklungsmotoren."
Es sei bereits ein Erfolg, dass das Fachgespräch zum Thema "Sportstätten und Stadtentwicklung" im entsprechenden Ausschuss auf Bundesebene stattgefunden habe, erklärte die Vorständin Sportentwicklung des DOSB. Laut den Aufzeichnungen des Verbands übrigens zum ersten Mal. Michaela Röhrbein fügt aber an: "Das ist ein guter und wichtiger Schritt, aber dabei darf es nicht bleiben - es müssen Taten folgen."
cie