08.01.2025, 17:30
Warum die verpasste Champions-League-Teilnahme besonders weh tut
Der THW Kiel spielt diese Saison international nur in der European League. Die "Zebras" wollen unbedingt zurück in die Champions League. Auch aus wirtschaftlicher Sicht wäre das enorm wichtig für den Handball-Rekordmeister.
Der THW und die Champions League - das gehörte viele Jahre lang ganz fest zusammen. In diesem Jahrtausend haben die Kieler nur viel Mal nicht in der Handball-Königsklasse gespielt: 2001/02, 2003/04, 2018/19 und in der laufenden Saison 2024/25.
Die Champions League hat auch eine große finanzielle Bedeutung für den THW Kiel. Geschäftsführer Viktor Szilagyi erklärte in einem großen Interview der Kieler Nachrichten: "Die Unterschiede zur European League sind enorm. Bei uns wirkt es sich besonders aus, weil wir auch im internationalen Geschäft einen Großteil der Einnahmen über das Ticketing generieren. Nach Jahren in der Champions League mit den namhaftesten Teams Europas ist die Attraktivität der ersten Gruppenphase in der European League deutlich geringer."
Kiels Aufsichtsratschef Marc Weinstock hatte schon Ende März 2024 erklärt: Im Falle einer verpassten Champions-League-Qualifikation habe der THW rund 750.000 Euro bis eine Million Euro weniger in der Kasse.
"Deshalb muss es unser Ziel sein, wieder in der Champions League zu spielen", so Szilagyi. Der THW hat zuletzt keine Gewinne im operativen Geschäft erzielt. Auch aufgrund wirtschaftlicher Zwänge haben die Kieler Karl Wallinius abgegeben. "Der Wallinius-Transfer wäre ohne die vielen Verletzten schon im Sommer über die Bühne gegangen", sagte Szilagyi.
Im Sommer 2025 kommt Gonzalo Pérez de Vargas zum THW. Sein Wechsel steht schon seit August 2023 fest. Zur aktuellen Spielzeit verstärkte sich der Rekordmeister mit Andreas Wolff. Nun haben die Kieler ab der kommenden Saison also zwei erfahrene Weltklasse-Torhüter unter Vertrag.
"Sie nehmen ein gewisses Budget ein, aber der Torhüter ist die wichtigste Position im Handball. Den Transfer von Andi konnten wir kurzfristig auch durch die Unterstützung unserer Partner realisieren. Wir sind froh, dass wir im Tor künftig so aufgestellt sind", so Viktor Szilagyi gegenüber den Kieler Nachrichten. Er machte deutlich: Der THW plant trotz der derzeitigen finanziellen Lage weiterhin mit beiden Keepern.
bec