16.08.2024, 09:50
Hauptrunde vorzeitig erreicht
Zweites Spiel, zweiter Sieg - doch beim 31:26 (14:15) über Island hatte die U18-Nationalmannschaft von Deutschland auch jede Menge Glück dabei. Die Partie kippte, als sich Islands beste Spielerin verletzte.
Deutschlands Jugendnationalteam hatte große Mühe im Positionsspiel. Trumpfkarte sollte allerdings von Anfang an die Defensive sein. So konnte man einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung umwandeln. Island hatte aber insgesamt die Kontrolle in Durchgang eins.
Das Team von Gino Smits lag aufgrund einer schwachen Wurfquote aus dem Rückraum schnell mit drei Toren (3:6) zurück und sah sich dann sogar mit einem 5:9 konfrontiert. Vor allem Islands Torhüterin Ingunn Maria Brynjarsdottir hatte sich gut auf die Würfe des deutschen Teams eingestellt, sollte sechs ihrer sieben Paraden im ersten Spielabschnitt verbuchen.
Nach etwas mehr als eine Viertelstunde fand das DHB-Team seinen Rhythmus, Island aber spielte seine Angriffe weiterhin variabel heraus und war oftmals nur auf Kosten von Siebenmetern zu stoppen.
Bis zum 9:14 (25.) deutete alles auf einen klaren Sieg der Frauen von der Vulkaninsel hin. Die Schlussphase gehörte aber dem deutschen Team, das sich über eine gute Abwehrarbeit zum Abschlusstreffer heranarbeitete, nervenstark traf Jana Walther zum 14:15-Pausenstand von rechtsaußen.
"Wir haben anfangs zu lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Nach 20 Minuten kamen dann mehr Schwung und Intensität rein. Diese Überzeugung führte in der zweiten Halbzeit zum Sieg. Wir freuen uns, dass wir uns so gut aus dieser schwierigen Situation herausgekämpft haben", fasste Trainer Smits zusammen.
Die Deckung mit Aylin Bornhardt auf der Spitze versuchte Islands Angriffsspiel zu Fehlern zu zwingen. Die Kreisläuferin war auch offensiv kaum zu bremsen, konnte mit einem Doppelpack zum 16:16 (34.) egalisierte. Trotz manch überhasteter Aktionen im Umschaltspiel war das Momentum nun beim deutschen Team, das auch physisch im Vorteil schien und sich immer wieder mit kraftvollen Durchbrüchen zu ihren Torerfolgen arbeitete.
Hinten wurde Lena Marie Lindemann im Tor nun auch zu einem Faktor, war zeitweise bei einer Quote von 40 % gehaltener Bälle. Der durchaus mögliche Führungstreffer sollte aber weiterhin nicht fallen, auch weil Island mehrfach das nötige Pfostenglück auf seiner Seite hatte und auch bei den Abprallern eher zur Stelle war als die deutsche Defensive.
Island musste die Schlussviertelstunde auf Arna Karitas Eiriksdottir verzichten, die Rückraumspielerin war beim Stoßen auf die deutsche Deckung mit einem Fuß stehen geblieben und unfreiwillig in einen Männerspagat gerutscht. Mit einer Oberschenkelverletzung war die Partie beendet.
Die Skandinavierinnen hatten nun ihren Offensivmotor verloren, Deutschland wendete hingegen über seine Flügelzange mit Jana Walther und Alissa Werle nun die Partie und kam zu sechs Treffern in Serie und beim 27:23 (54.) musste Island die Notbremse ziehen.
Zwar gelang es nun wieder den Ball auf die Außenposition abzuräumen, doch Lena Marie Lindemann war zur Stelle. Auf der Gegenseite machte wes Jana Walther, die auch defensiv wichtige Steals verzeichnete, besser und erhöhte auf fünf Tore Polster. Defensiv versuchten es die Skandinavierinnen nun mit einer 5:1-Deckung, das schaffte aber Räume am Kreis, die nun Laura Sophie Klocke nutzen konnte. Am Ende stand ein 31:26-Erfolg, der Deutschland damit in die nächste Runde bringt.
Deutschland buchte mit dem zweiten Sieg frühzeitig das Ticket für die Hauptrunde, kämpft nun am morgigen Samstag (10 Uhr/live auf Solidsport) gegen Tschechien um den Gruppensieg, das gegen Guinea ebenfalls den zweiten Sieg einfahren konnte. Die Hauptrundengegner stehen ebenfalls bereits fest, das DHB-Team trifft auch die Schweiz und Spanien, die sich zeitgleich ein Duell um Platz eins in der Gruppe G liefern.
Deutschland: Steinecke (1 Parade), Lindemann (9 Paraden); Walther 6, Tucholke 6/1, Kern 5, Bornhardt 4, K. Ott 3, Werle 2, Heimann 2, Klocke 2, L. Ott 1, Rohr, Christiansen, Schnabel, Berens, Lück
Island: Brynjarsdottir (7 Paraden), Hauksdottir, Eliasardottir; Eiriksdottir 7/4, Thorhallsdottir 4, Gudjonsdottir 3, Viktorsdottir 3, Palsdottir 2, Traustadottir 2, Gudmundsdottir 2, Gunnthorsdottir 1, Hrafnkelsdottir 1, Jonasdottir 1, Asgeirsdottir, Erlingsdottir, Arnarsdottir
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Agustin Conberse / Santiago Correa (ARG)
Strafminuten: 2/2 ; 5/5
Siebenmeter: 8/8
Übertragungshinweis:
Sämtliche Partien der weiblichen U18-WM werden in Deutschland durch Solidsport im kostenpflichtigen Livestream angeboten. Der Turnierpass kostet 30 Euro, Einzelspiele 5,99 Euro.
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chs