30.11.2024, 09:25
Nach Auftaktsieg über Ukraine
Deutschlands Handballerinnen beschäftigten sich nicht allzu lange mit dem souveränen EM-Start gegen die Ukraine. Bundestrainer Markus Gaugisch weiß: Ein Sieg auch im zweiten Vorrundenspiel gegen die Niederlande - und die Chancen auf der Medaillenjagd erhöhen sich schlagartig.
"Das ist ein Fifty-fifty-Spiel", blickte Bundestrainer Markus Gaugisch auf das zweite Spiel von Deutschland bei der Handball-EM der Frauen voraus und forderte vor dem Schlüsselduell gegen die Niederlande: "Da müssen wir an die Grenze kommen und ein paar Prozent in allen Bereichen noch drauflegen, um eine Chance zu haben."
Mit einem Sieg gegen den Ex-Weltmeister am Sonntag (18.00 Uhr/Sportdeutschland.TV) könnte das Ticket für die Hauptrunde bereits sicher sein. "Für uns ist das sehr, sehr, sehr wichtig. Es geht darum, in der Hauptrunde dann möglichst die zwei Punkte mitzunehmen, und das wollen wir unbedingt", sagte die erfahrene Antje Döll nach dem 30:17 gegen Außenseiter Ukraine dem SID und ergänzte selbstbewusst: "Wir haben den stärkeren Willen, da auch die zwei Punkte mitzunehmen."
Beide Teams waren im vergangenen Monat im Rahmen der Golden League in Norwegen aufeinander getroffen, im norwegischen Larvik setzte sich damals Deutschland knapp durch (27:23). Gaugisch sieht die Niederländerinnen, die bei ihrem 27:25-Auftaktsieg gegen Island nicht vollends überzeugten, im Moment dennoch "einen Ticken vorne. Auch wenn wir jetzt das letzte Spiel gewonnen haben, es ist eine sehr gefestigte Mannschaft mit einem wahnsinnig guten Tempospiel."
Eben dieses gelte es in der Innsbrucker Olympiahalle zu überwinden. "Es wird von der Tagesform abhängen", prognostizierte Co-Kapitänin Alina Grijseels und Torhüterin Sarah Wachter, die nach einer Viertelstunde ihren Rhythmus fand und wie auch Katharina Filter ein starker Rückhalt war, betonte: "Das wird vermutlich das Duell um den Gruppensieg. Wir werden alles geben, haben jetzt einen gewissen Flow, verstehen uns als Team super und haben Spaß. Wenn jetzt jede Spielerin ihre Leistung abruft, können wir hoffentlich am Ende den Sieg mitnehmen."
Die Partie gegen die Ukraine diente als Mutmacher - gleichwohl die Osteuropäerinnen, die nur in der Anfangsphase Paroli bieten konnten, nicht der Gradmesser auf dem Weg ins anvisierte Halbfinale sind. "Wir wollten die Ukraine auf jeden Fall unter 20 Toren halten. Das ist uns gelungen", sagte Gaugisch zufrieden.
In Innsbruck hofft die deutsche Mannschaft nun auch auf die Unterstützung der deutschen Fans. Die Kulisse vor 2437 Zuschauern begeisterte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). "Wir haben nicht erwartet, dass so viel deutsche Fans uns hierhin begleiten. Das hat schon beim Einlaufen richtig Bock gemacht und pusht einfach nochmal mehr", sagte Grijseels. "Wir hoffen natürlich, dass am Sonntag ähnlich viele in der Halle sind." Auch Gaugisch meinte: "Wir brauchen diese paar extra Prozent von der Tribüne. Ich hoffe, dass da am Sonntag richtig was abgeht."
Verzichten muss der Coach gegen die Niederlande wohl erneut auf Viola Leuchter. Die Rückraumspielerin von der HB Ludwigsburg, bei der vergangenen WM als beste Nachwuchsspielerin ausgezeichnet, fehlte gegen die Ukraine aufgrund einer Erkältung. Er glaube nicht, dass Leuchter gegen die Niederlande spielen kann, sagte Gaugisch: "Wir werden sicherlich kein Risiko gehen, sondern genau schauen, wie sie sich entwickelt."
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SID, Christian Stein