31.01.2025, 13:39
Aufstiege, Meisterschaften und EM-Bronze
Bob Hanning ist ein Handball-Tausendsassa - kurz vor seinem 57. Geburtstag am 9. Februar kann der gebürtige Essener auf eine lange Karriere von mehr als drei Jahrzehnten (auf Trainer- und Funktionärsebene) zurückblicken. Mit seiner neuen Aufgabe erfüllt sich Hanning einen Traum.
Der in Essen geborene Bob Hanning war als Spieler früher Torhüter und startete schon in jungen Jahren eine Trainerkarriere. Zunächst in seiner Heimatstadt beim TV Cronenberg, später dann als Co-Trainer und Chefcoach der A-Jugend bei TUSEM Essen, die er auch 1994 zur bislang einzigen Deutschen Meisterschaft des Traditionsvereins in dieser Altersklasse führte.
Spieler wie Torsten Jansen und Florian Kehrmann gingen mit Hanning dann den Weg zur SG Solingen, einem der Vorläufervereine des Bergischen HC. Mit den Klingenstädtern stieg er in die 1996 in die 2. Bundesliga und 2000 dann in die 1. Bundesliga auf.
Während dieser Zeit war er auch Co-Trainer unter dem damaligen Bundestrainer Heiner Brand und nahm an den Olympischen Spielen von Sydney teil. Größter Erfolg war die Bronzemedaille bei der Handball-EM 1998 in Italien. Zudem coachte er die damalige B-Nationalmannschaft.
Es folgten Engagements beim LTV Wuppertal und der damals existierenden SG Willstätt/Schutterwald, im Winter 2002 übernahm er dann den HSV Hamburg und führte den Klub 2004 mit dem Gewinn des Supercups zum ersten Titelgewinn.
2005 übernahm Hanning bei den Füchsen Berlin, die damals in den Niederungen der 2. Handball-Bundesliga rumdümpelten, die Geschäftsführung. Systematisch führte Hanning den Klub in die nationale Spitze und feierte im DHB-Pokal 2014 den ersten deutschen sowie in der EHF European League (2015, 2018, 2023) und beim IHF Super Globe (2015, 2016) mehrere internationale Titel.
Gleichzeitig trainierte Hanning auch noch Jugendmannschaften des Klubs und holte von 2010 bis 2021 im Bereich der A- und B-Jugend insgesamt 13 Deutsche Meisterschaften in die Bundeshauptstadt und formte angefangen von Paul Drux und Fabian Wiede bis hin zu Max Beneke oder Nils Lichtlein zahlreiche Bundesligaprofis und Nationalspieler. Zudem war er von 2013 bis 2021 Vizepräsident Leistungssport des DHB.
Anschließend übernahm er den Cheftrainer-Posten beim 1. VfL Potsdam und führte die Brandenburger erst in die 2. und später dann sogar in die 1. Handball-Bundesliga, ehe er die Tätigkeit im Sommer 2024 beendete - beim VfL aber weiterhin als "Head of Sports" tätig ist.
"Wenn mich noch einmal etwas reizen würde, dann wäre das ein ganz kleines Land in der Entwicklung als Nationaltrainer zu betreuen, alle anderen Wünsche habe ich mir schon erfüllt", hatte Bob Hanning schon im August 2023 gegenüber Bild.TV erklärt. Dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen: Hanning wurde als neuer Nationalcoach von Italien vorgestellt.
chs