30.11.2024, 22:14
Zwei Kellerduelle zum Abschluss
Gestern startete die Handball-EM 2024 der Frauen in Ungarn, Österreich und der Schweiz. Am Eröffnungstag siegten die Gastgeber Ungarn und Österreich sowie Spanien. Auch Olympiasieger und Titelverteidiger Norwegen sowie Weltmeister Frankreich und die ebenfalls ambitionierten Schwedinnen feierten klare Siege.
Schweden, Frankreich und Österreich waren die Spitzenreiter nach Spieltag 1 bei der Handball-EM der Frauen. Die Tre Kronor besiegten in der Gruppe A in Debrecen Nordmazedonien mit 28:18 und setzten sich damit vor Ungarn, das mit einem 30:24 gegen die Türkei gestartet war. Damit kam es am Samstag zum Spitzenspiel zwischen Schweden und Ungarn, der Gastgeber buchte mit einem 32:25-Sieg das Hauptrundenticket. Die Türkei feierte beim 25:25-Remis gegen Nordmazedonien den ersten Punkt der EM-Geschichte.
In der Gruppe C feierte Frankreich in Basel ein klares 35:22 gegen Polen und überholte damit Spanien, das zuvor im iberischen Derby mit einem 30:24 über Portugal ins Turnier gestartet war. Die Guerreras standen nun vor dem nächsten Duell mit einem Nachbarland, im Spitzenspiel gegen den Weltmeister unterlag man mit 22:24. Polen wahrte mit dem 22:21 über Portugal seine Chancen auf das Weiterkommen.
In der Gruppe E hat sich die Slowakei aus dem Rennen um die Hauptrunde verabschiedet, nach dem 24:37 gegen Gastgeber Österreich gab es am zweiten Spieltag das gleiche Ergebnis gegen Slowenien. Im letzten Spiel geht es gegen Norwegen, das nach dem 33:26 gegen Slowenien seine Vormachtstellung in der Gruppe mit einem 38:24 gegen Österreich untermauerte. Österreich und Slowenien liefern sich ein Endspiel um das zweite Ticket in die Hauptrunde.
Beide Teams waren mit Niederlagen ins Turnier gestartet und standen mit dem Rücken zur Wand. Am Ende konnte Polen sich aber ein 22:21 (11:10) gegen Portugal erkämpfen und so die Chancen auf den Hauptrundeneinzug wahren, wenn man am Montag auf Spanien trifft. Die ehemaligen Bundesligaspielerinnen Monika Kobylinska (7) und Mariana Ferreira Lopes (5) waren in der umkämpften Partie Toptorschützinnen ihres Teams.
Polen erwischte den besseren Start und konnte sich zum 9:5 (18.) lösen. Portugal aber fand den Schlüssel in die Partie und kämpfte sich bis zur Pause (11:10) wieder in die Schlagdistanz. Die Ibererinnen sollten kurz nach dem Seitenwechsel beim 13:14 (40.) vorlegen, schafften es aber nicht sich zu lösen. Polen gleich immer wieder aus und konnte dann mit einem Doppelschlag von Kobylinska zum 20:19 (56.) wieder die Führung erobern. Den entscheidenden Treffer setzte Aleksandra Rosiak kurz vor Schluss.
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Ungarn hat sich für die bittere Niederlage im Viertelfinale der Olympischen Spiele revanchiert und Schweden mit 32:25 (16:13) besiegt. Jenny Carlson von der HB Ludwigsburg war mit sechs Toren Toptorjägerin der Tre Kronor, ihre Vereinskollegin Johanna Bundsen kam auf 10 Paraden. Bei Ungarn waren Katrin Klujber (8), Csenge Kuczora vom Thüringer HC (7), Viktoria Györi-Lukascs und Petra Simon (je 6) nicht zu stoppen. Im Tor überzeugte einmal mehr mit Zsofi Szemerey mit 11 gehaltenen Bällen.
Der Gastgeber ließ sich von der Heimkulisse in Debrecen beflügeln und führte schnell mit 7:3 (11.). Schweden kämpfte um den Anschluss, kam aber im ersten Durchgang nicht näher als zwei Tore (12:10). Nach dem Seitenwechsel verschafften sich die Magyarinnen direkt wieder auf sieben Treffer (23:16) ab und setzte weiter nach. Die Tre Kronor konnten erst in den letzten zehn Minuten ab dem 30:20 noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben.
Frankreich konnte sich für die Testspielniederlage in der vergangenen Woche revanchieren. Spanien agierte mit dem Weltmeister auf Augenhöhe, führte zeitweise auch mit zwei Toren (3:5). Frankreich konnte sich zwar zwischenzeitlich die Vorlage (6:5) zurückerobern, ging aber mit einem knappen 10:11 in die Pause.
Im zweiten Durchgang kamen die Spanierinnen erneut besser aus den Startlöchern, Carmen Campos und Paula Arcos stellten zum 10:13. Erst danach konnte Les Bleus angeführt von Laura Flippes und Chloe Valentini (6 Tore) sich ins Spiel kämpfen und sich in der Schlussviertelstunde zum 21:18 (52.) lösen. Beim 24:22-Sieg konnten auch die Torhüterinnen Laura Glauser und Hatadou Sako mit gemeinsam 12 Paraden überzeugen. Für Spanien erzielte Daniel So Delgado neun Treffer.
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Dem Kantersieg über die Slowakei folgte der Kater gegen Norwegen. Der Rekordeuropameister feierte gegen den Gastgeber ein deutliches 38:24 (23:14) und hielt damit die weiße Weste. Kristine Breistöl (6) und Thale Rushfeldt Deila (5) waren die Haupttorschützinnen des Titelverteidigers und in Abwesenheit von Katrine Lunde zeigten Silje Solberg-Östhassel und Eli Marie Raasok gemeinsam 12 Paraden. Beim Team Austria erreichte Antonija Mamic 11 gehaltene Bälle, Katarina Pandza, Ines Ivancok-Soltic und Josefine Hanfland konnten je vier Tore erzielen.
Das temporeiche Spiel konnte Österreich nur zehn Minuten (7:5) mithalten, Norwegen spielte seine Klasse konsequent aus, führte zur Pause schon mit 23:14 und nahm auch in Durchgang zwei den Fuß nicht vom Gaspedal. "Wir haben viel im Eins-gegen-Eins verloren, das muss gegen Slowenien besser werden", bilanzierte ÖHB-Teamchefin Monique Tijsterman.
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Jubel bei Debütant Türkei: Im Duell gegen das ebenfalls mit einer Niederlage in die EM gestartete Nordmazedonien gelang mit einem Remis der erste Punktgewinn der Geschichte. Dabei führte der Neuling nach gut zwanzig Minuten mit 11:6, doch der Abstand schmolz - zur Pause betrug die Führung beim 15:12 noch drei Tore. Beim 20:15 führte der Außenseiter allerdings nach vierzig Minuten wieder mit fünf Treffern.
Nordmazedonien vergab in dieser Phase einen Siebenmeter, doch diese ungenutzte Chance wurde zum Weckruf: Eine Siebener-Serie drehte das Spiel auf 22:20. Die Türkei stabilisierte sich allerdings wieder, glich wieder aus und übernahm kurz vor dem Ende erneut die Führung. Zwei Angriffe in Folge endeten dann aber mit technischen Fehlern und so konnte Kiprijanovska zum 25:25-Endstand ausgleichen. "Ich bin zufrieden. Es war vielleicht nicht das schönste Spiel, aber wir haben gekämpft", so Türkeis Trainer Costica Buceschi.
Slowenien hat sich mit einem Sieg gegen die Slowakei ein Endspiel um den zweiten Platz in der Gruppe gegen Österreich erkämpft. Von der ersten Minute an gab der Favorit den Ton an, zeigte sich unbeeindruckt von der Auftaktniederlage gegen Titelanwärter Norwegen. Bereits in dieser hatten die Sloweninnen überzeugt und auch mit der Favoritenrolle im Duell mit der Slowakei hatte das Team keine Probleme.
Nach einem schnellen 6:2 ging es mit einem 18:10 in die Kabinen und kurz nach Wiederbeginn war beim 22:12 der Zehn-Tore-Abstand erreicht. Am Ende feierte Slowenien mit dem 37:24 den höchsten Sieg seiner EM-Geschichte, daran änderten auch elf Treffer der Slowakin Tatiana Sutranova nichts. "Wir kassieren leichte Tore - und dann ist es schwer für uns, selbst leichte Tore zu erzielen", haderte die Topschützin nach der Partie.
Die Handball-EM 2024 der Frauen, das von Österreich, Ungarn und der Schweiz ausgerichtet wird, erfährt keinen Black-Out. Während es im linearen Free-TV keine Lösung zu geben scheint, werden alle Spiele live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen. Bei der Übertragung setzt man auf gewohnte Qualität: Kommentator Tobias Schimon wird von Expertin Ina Großmann unterstützt. Darüber hinaus werden Christian Zeitz, Henning Fritz und Luisa Schulze mit der Erfahrung von über 500 Länderspielen auf die Partien schauen und die Livebilder für einen eigenen Live-Kommentar nutzen.
Sportdeutschland werde alle deutschen Partien sowie ab der Hauptrunde auch die Topspiele des Turniers mit Kommentar aus einem Studio in Krefeld übertragen, hieß es weiter. Alle weiteren Partien werden voraussichtlich unkommentiert gezeigt. Dazu sollen im Nachgang zudem Highlight-Zusammenschnitte aller Partien angeboten werden und es sind Show-Elemente geplant, die Fans "noch näher an der Handball-EM teilhaben lassen" sollen.
18 Gespanne hat die Europäische Handballföderation nominiert, im Laufe der vergangenen Wochen mussten drei Gespanne auf eine Teilnahme verzichten. Auch das deutsche Schiedsrichterpaar Tanja Kuttler und Maike Merz verpasst das Turnier. Somit ist der DHB ohne eigenes Duo bei der Endrunde.
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lmk