24.11.2024, 17:32
Ein Dutzend Grüner-Tore
Das Berlin-Brandenburg-Derby in der 3. Handballliga Nord-Ost fand einen eindeutigen Sieger. Die Füchse Berlin II bezwangen den Oranienburger HC am Samstagabend mit 45:27.
"Die Füchse waren uns in allen Belangen - oder fast allen Belangen - überlegen", befand Oranienburgs Trainer Darius Krai nach dem Spiel und brachte die 60 Minuten so auf den Punkt: "Wenn du die Basics des Handballs auf der Platte nicht umsetzt, kannst du kein Spiel gewinnen." Damit meint er nichts Trivialeres als Tore verhindern und Tore erzielen.
Das gelang dem OHC nicht ansatzweise. Die junge Berliner Mannschaft brannte auf dem Parkett ein wahres Feuerwerk ab. Von Anfang an drückte sie massiv aufs Tempo; sowohl im Positionsangriff, vor allem aber mit ihren blitzartigen Gegenstößen. Auf diese Weise erzielten sie allein in den ersten 30 Minuten 22 Tore, von denen mehr als die Hälfte aus Gegenstößen resultierte.
Voraussetzung dafür war eine starke Abwehr, die sich permanent Bälle erkämpfte. Der Berliner Torwart Elie Ona musste dabei nicht mal überdurchschnittlich parieren. Spielmacher Felix Mart und Linksaußen Jan Grüner waren in der Offensive nicht zu bändigen. Der OHC konnte nicht Schritt halten, zumal er teilweise überhastet agierte. "Wir wollten ohne Grund Tore erzwingen", bilanzierte Darius Krai.
Trotz des Neun-Tore-Rückstands zur Pause war der OHC Willens, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Aber der Vorsatz war schneller verflogen, als dem Team lieb war. Die Füchse machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. Mit ihrem unbequemen Spiel verleiteten die Gastgeber den OHC zu Fehlern, sodass es nicht schwer war, den Vorsprung weiter auszubauen.
Im Sieben-gegen-Sechs - was Oranienburg passabel praktizierte - kassierte das Team dennoch sechs Treffer ins leere Tor, weil der Ball immer wieder verloren worden war: beim Übertreten, beim Vorbeiwerfen, nicht fangen, Torwarte anwerfen. Insgesamt kassierten die Gäste sieben Zeitstrafen und eine rote Karte gegen Kevin Lux (dreimal zwei Minuten/39. Minute). Fünf Holztreffer kamen außerdem zusammen. Für die Gastgeber war es ein leichtes Spiel, das Ergebnis in schwindelerregende Höhen schnellen zu lassen. Jeder Wurf ein Treffer - egal, aus welcher Position.
"Es war von meinen Jungs das beste Tempospiel in der bisherigen Saison. Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft, die - genau wie der OHC - aktuell nicht alle Spieler zur Verfügung hatte. Deshalb lag die Verantwortung auf nur ganz wenigen Schultern - die haben das sehr gut gelöst", sagte Füchse-Trainer Kenjy Hövels.
Füchse Berlin II: Ona (2), Joppich, Grundmann; Grüner (12), Thiel, Mohr (1), Wanjura (3), Mart (9/1), Budde (4), Schröder (3), Pichiri (3), Weiß (2), Kusche (6)
Oranienburger HC: Mestrovic, Harries - Gerntke (1), A. Krai (3), Schmöker (2), Plaul (2), Miels, Hase (1), Jantzen (2), Wagner-Douglas, Lamp (6), Reineck (4), Lux (4), Fritz (2), Ehmke
Stefan Blumberg, red