04.02.2025, 20:35
Nicht nur Handball
Sechs aktuelle Profis aus der Daikin HBL hat sich Uwe Gensheimer in sein All-Star-Team geholt, Alterspräsident Christian Schwarzer und ein aus Hong Kong angereister Kim Ekdahl du Rietz zeigten vor ausverkauften Haus ein 39:36 (17:19) gegen das Bundesligateam der Rhein-Neckar Löwen.
Die All-Stars von Uwe Gensheimer schickten gleich zum Start eine illustre Liste auf das Feld, unter anderem konnte Christian Schwarzer den ersten Treffer zum 1:1 setzen, Tobias Reichmann legte dann beim 2:2 im Gegenstoß den ersten Treffer von Uwe Gensheimer auf, beim 3:3 zeigte der frühere Weltklasse-Linksaußen seine Qualitäten im Kempa-Anspiel.
Patrick Groetzki begann noch bei den aktuellen Löwen, sollte erst im Laufe der Partie die Seiten wechseln. Die Löwen sollten sportlich ihre Qualitäten auf die Platte bringen und sich früh lösen. Nach zehn Minuten (9:6) wurden die ersten Wechsel vollzogen, unter anderem kamen mit Silvio Heinevetter, Kai Häfner und Patrick Wiencek auch drei aktuelle Bundesligaprofis auf die Platte.
Beim Einsatz des siebten Feldspielers rückte auch Andy Schmid noch einmal in kurzer Erinnerung an seinen Einsatz in einem Spiel gegen Flensburg in der Saison 2015/16 zwischen die Pfosten. "Müde machen und in der 2. Halbzeit richtig Tempo machen", gab Nikolaj Jacobsen in einer Auszeit beim 13:9 (17.) als Taktik heraus und schickte unter anderem Marius Steinhauser schon auf die Platte. Die All-Stars spielten für die Galerie, konnten unter anderem mit dem Kempa von Gensheimer auf Häfner zum 19:17 noch ein spielerisches Highlight setzen.
In Durchgang zwei durfte David Späth mit einem Dreher im Gensheimer--Löwen-Trikot beim Siebenmeter seinen Nationalmannschaftskollegen Andy Wolff zum 22:19 (35.) überwinden. Weil der Löwen-Keeper beim Jubeln noch eine kleine Ehrenrunde sich leistete, warf Alex Petersson ins leere Tor. Ein Rückhandpass von Ekdahl du Rietz und ein anschließendes Kempaanspiel von Sigurdsson auf Steinhauser sorgte für das 25:25 (40.).
Mitte des zweiten Durchgangs wurde dann auch zum Fußball gewechselt. "Ein Beckenbauer-Anspiel von Gensheimer und ein Messi-Abschluss von Steinhauser", hatte Dyn-Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld beim 28:28 (47.) notiert. Nicolaj Jacobsen nahm eine Auszeit und forderte: "Jetzt spielen wir wieder Handball."
Wenig später konnte Patrick Wiencek die All-Stars in Führung werfen, eine Abwehraktion von Andy Schmid krönte Häfner mit dem 28:30. "Es kann sein, dass es knallhart auf ein Unentschieden herausläuft", so Gensheimer beim 32:32 (52.), der aber eine Ergebnisabsprache im Dyn-Interview klar verneinte.
"Vielen Dank auch an die anderen Vereine, die ihre Spieler freigestellt haben", so der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen mit Blick auf die Ligakonkurrenten THW Kiel, TSV Hannover-Burgdorf, ThSV Eisenach und TVB Stuttgart. Patrick Groetzki hatte zur Pause die Seiten gewechselt, forderte nach seinem 34:35 lautstark die ausverkaufte SAP-Arena zum Jubeln auf und provozierte Teamkollege David Späth.
Währenddessen hatte Nikolaj Jacobsen sich per Blitzransfer noch Mikael Appelgren gesichert, um seine drei Schlussleute zu entlasten. Sebastian Hinze musste improvisieren und schickte kurzfristig dann nochmal Torwarttrainer Dragan Jerkovic auf das Parkett. Den Schlusspunkt setzte aber Uwe Gensheimer in einem Siebenmeterduell mit David Späth - mit einem letzten Dreher (the last spin) zum 36:38-Endstand wurde dann die Partie sportlich beendet.
Nach dem Abschied wurde es emotional, nicht nur bei der Mannheimer Hymne "Meine Stadt" sowie Elton Johns "Rocketman". Grußworte gab es in der Halle von DHB-Sportvorstand Mark Schober, HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann und Löwen-Geschäftsführer Holger Bachert sowie auf der Video-Leinwand unter anderem von Toni Kroos, Heiner Brand, Bülent Ceylan, Rainer Bonhoff, Stefan Kuntz und Alfred Gislason.
Gensheimer hatte im vergangenen Sommer seine Karriere nach 18 Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen und drei Saisons bei Paris Saint-Germain beendet. Für die Nationalmannschaft bestritt Deutschlands vierfacher Handballer des Jahres 204 Länderspiele und gewann 2016 Olympia-Silber. Mit den Löwen wurde er 2013 EHF-Pokalgewinner, 2016 Meister und 2023 Pokalsieger. Seit Juli 2024 ist Gensheimer Sportchef des Mannheimer Bundesligisten.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth, Jerkovic; Nothdurft, Plucnar, Heymann, Moré, Mayer, Davidsson, Groetzki, Forsell Schefvert, Michalski, Willner, La. Karrenbauer, Lindenchrone, Jaganjac, Le. Karrenbauer, Kohlbacher - Trainer: Hinze
Uwe's All-Stars: Bitter, Heinevetter, Wolff; Schmid, Appelgren, Gensheimer, Sesum, Sigurdsson, Reichmann, Weinhold, Strobel, Wiencek, Steinhauser, Allendorf, Pekeler, Groetzki, Schwarzer, Petersson, Häfner, Ekdahl du Rietz - Trainer: Jacobsen
Zuschauer: 13.200 (SAP-Arena, Mannheim - ausverkauft)
Schiedsrichter: Baumgart / Dinges
chs