22.02.2025, 14:58
Vespzrem-Kapitän nach besonderem CL-Spiel
Große Geste von Ludovic Fabregas nach dem Spiel in der EHF Handball Champions League zwischen One Veszprem HC und Sporting CP Lissabon. Der Franzose reichte den MVP-Award als "Player of the match" an Schiedsrichter Mads Hansen weiter.
Kurz vor der Pause sackte Schiedsrichter Jesper Madsen zusammen und musste auf einer Trage aus der Halle getragen werden. Gespannpartner Mads Hansen musste die Partie alleine zu Ende bringen. "Die Spieler und Funktionäre wissen automatisch, dass manche Dinge schwieriger sind, weil nur eine Person auf dem Platz steht. Ich habe in der zweiten Halbzeit, die relativ knapp war - am Ende hat Veszprém mit einem Tor gewonnen - erlebt, dass es nicht viele Proteste gibt, weil jeder die Prämisse anerkennt, dass ich allein die Verantwortung trage", so Hansen kurz nach der Partie über den 33:32-Sieg der Ungarn.
"Es war etwas komisch zu spielen, da am Ende der ersten Halbzeit der Schiedsrichter "gesundheitliche" Probleme hatte und auch die Spieler geschockt waren. Wir konnten das Spiel nur mit einem Schiedsrichter beenden und wir wollen diese Trophäe an ihn (Mads Hansen, Anm.) weiterreichen, denn er hat einen Riesenjob gemacht. Beide Teams haben ihn sehr respektiert und es sehr genossen. Ich denke Mads war der MVP dieses Spiels, das ist für dich", so Fabregas in einer Meldung von Veszprem in den sozialen Medien. "Wir wünschen deinem Partner eine gute Genesung."
"Nach Untersuchungen in der Halle und anschließenden Tests im örtlichen Krankenhaus in Veszprém war ich wieder mit meinem Freund aus Midtjylland vereint, der es gerade noch zurück in die Arena geschafft hatte, bevor die letzten Spieler und Offiziellen mit ihren Familien die Arena verließen. Alle waren aufgeregt, Jesper zu sehen und dass es ihm - trotz der gewaltigen Ereignisse - gut ging", berichtete Hansen im Nachgang in den sozialen Medien.
"Was mich fast noch mehr beeindruckt, ist die Reaktion der Menschen um mich herum. Auch wenn die Wellen im Zusammenspiel zwischen Schiedsrichtern, Spielern und Trainern manchmal hoch schlagen, ging es in der Champions League nicht um die entscheidenden Punkte, sondern nur um den menschlichen Aspekt und um Jespers Wohlbefinden", so der 47-jährige Spitzenschiedsrichter.
"Die Erfahrung, die ich [...] gemacht habe, ist eine großartige Erinnerung daran, dass es sich immer lohnt, die Menschen an die erste Stelle zu setzen. Sei es in einer hektischen Atmosphäre in einer Arena in Ungarn oder an einem Arbeitsplatz, an dem der Fokus manchmal viel zu einseitig auf der Gewinnoptimierung und dem Endergebnis liegt - statt auf Wohlbefinden und Menschen im Gleichgewicht", betont Hansen: "Letztendlich sind die Ereignisse [...] auch ein Zeugnis dafür, wie wichtig Gemeinschaft ist, wenn eine Person in einer akuten Krise steckt."
chs