06.01.2025, 18:30
Nach Föste-Aussagen
BHC-Geschäftsführer Jörg Föste äußerte sich zuletzt zum Lizenzierungsverfahren der Handball-Bundesliga - und sprach von einer bevorstehenden Änderung. Die Liga bestätigte gegenüber handball-world eine außerordentliche Sitzung mit einem entsprechenden Punkt auf der Tagesordnung.
"Wir hatten mit unserer Vorgehensweise komplett recht. Im Nachhinein hat sich alles bewahrheitet, was wir gemutmaßt hatten, was wir teilweise auch wussten, weil es öffentlich auch zugänglich war", hatte Jörg Föste im BHC-Podcast von Solinger Tageblatt und Radio RSG mit Blick auf die Auseinandersetzung rund um die Lizenzerteilung des HSV Hamburg behauptet.
Diese gab es auch auf juristischer Ebene: Die Handball-Bundesliga und der Bergische HC folgten Mitte Juni dem Vorschlag des Schiedsgerichts auf Beilegung des Rechtsstreits um den Abstieg gegen Zahlung eines finanziellen Ausgleichs zugunsten des BHC durch die Liga.
"Wir werden Anfang Januar eine außerplanmäßige Sitzung haben mit der 2. und 1. Bundesliga. Da wird beschlossen, dass die Lizenzordnung tiefgreifend verändert wird. Das ist direkte Folge der Vorkommnisse aus dem Sommer", so Föste.
"Der Kern der Änderung wird sein, sofern es von den Delegierten beschlossen wird, woran ich wenig Zweifel habe, dass es eine übergeordnete Instanz geben wird, die die entsprechenden Lizenzentscheidungen auch begleiten wird - und zwar rechtlich begleiten wird", sagte der BHC-Geschäftsführer.
Die Handball-Bundesliga wollte die Föste-Aussagen auf Nachfrage von handball-world nicht direkt kommentieren. Bestätigt hat die Liga aber, dass es in dieser Woche eine außerordentliche Mitgliederversammlung des HBL e.V. - mit dem Thema Lizenzierungsverfahren auf der Tagesordnung - geben wird:
Ab Samstag (11. Januar), an dem das DHB-Team in der Barclays Arena auf Brasilien trifft, bis voraussichtlich Sonntagnachmittag tagen die Verantwortlichen der Handball-Bundesliga in Hamburg. Im Rahmen der Versammlung "werden wir unter anderem auch Anpassungen der Statuten für kommende Lizenzierungsverfahren vorstellen", so Oliver Lücke, Geschäftsleitung Kommunikation & Medien der Handball-Bundesliga GmbH, gegenüber handball-world.
Ursächlich dafür sei das EuGH-Urteil vom 21. Dezember 2023. "Daraus leitet sich auch für die HBL die Pflicht ab, mehr Transparenz für Konkurrenten auszugestalten." Die Handball-Bundesliga sei die erste deutsche Profiliga, die auf die Entscheidung des EuGH reagiere, so Lücke.
"Wir lernen aus jedem Urteil, wie es auch immer ausgeht", hatte Frank Bohmann bereits im Sommer nach dem Verfahren zwischen dem HSV und der Liga vor dem Schiedsgericht in einer ersten Stellungnahme erklärt.
Das Gericht hatte in seiner Stellungnahme ausgeführt, dass das Abweichen von einer wörtlichen Formulierung der Richtlinie bei der Bedingung durch die HBL unter Berücksichtigung einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes ausschlaggebend für das Urteil zu Gunsten des HSV Hamburg gewesen sei.
In den Verfahren gegen die internationale Eisschnelllauf Union vom 21. Dezember 2023 habe der Europäische Gerichtshof festgestellt, "dass sowohl die Satzung wie auch die Entscheidungen des Lizenzgebers transparent und diskriminierungsfrei zu sein haben und weitere Qualitätskriterien entsprechen müssen. Das ist ein objektiver Maßstab und da war für uns entscheidend, dass die vom Lizenzgeber formulierte Bedingung tatsächlich auslegungsfähig war."
Das Gericht verhängte eine neue Bedingung, die der HSV Hamburg dann erfüllte und somit die Lizenz erhielt, während der auf dem 17. Platz liegende BHC den Gang in die 2. Liga antreten musste.
bec, cie