04.08.2024, 12:00
Sloweniens Topscorer im Fokus
Aleks Vlah ist einer von Sloweniens Top-Spielern bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Der slowenische Rückraumspieler liefert Tore am laufenden Band - und könnte das DHB-Team im letzten Spiel der Vorrunde vor eine große Herausforderung stellen.
Auf Aleks Vlah ist Verlass. Wenn der slowenische Rückraumspieler den Ball in der Hand hat, zappelt dieser früher und später regelmäßig im Kasten des Gegners. Seinen Torriecher stellte Vlah schon mehrfach unter Beweis. Bei der Handball-WM 2023 (31 Tore) und bei der Handball-EM 2024 (44 Tore) war er jeweils der Topscorer seines Teams. Auch bei Olympia gehört er zu den sichersten Werfern seines Teams und muss im Top-Torjäger-Ranking des Turniers nur Dänemarks Mathias Gidsel den Vortritt lassen.
"Ich sehe immer, wo ich Fortschritte machen kann, was ich besser machen kann und welche Fehler ich auf ein Minimum reduzieren muss, und das treibt mich voran", beschrieb Vlah Anfang des Jahres gegenüber der EHF seinen Ehrgeiz seine Qualitäten weiter zu verbessern.
Dabei verliert die slowenische Torgarant sein Team nicht aus dem Blick. "Ich strebe immer nach Perfektion", gestand Vlah und schränkte ein: "Aber was zählt, ist die Mannschaft und dass wir gewinnen. Es ist nicht wichtig, ob ich ein Tor oder zehn schieße, ob ich 60 Minuten spiele oder auf der Bank sitze, das Wichtigste ist, mit der Mannschaft Spiele zu gewinnen."
Dass Vlah sich auf den Weg an die Weltspitze des Handballs machen würde, deutete sich erst mit seinem Wechsel zu RK Celje im Sommer 2021 an. Zuvor hatte er sich bei HC Zagreb, dessen Aufmerksamkeit er als junges Talent beim slowenischen RK Koper erregt hatte, nicht durchsetzen können.
"Nach meiner Zeit in Zagreb, in denen ich weiß, dass ich nicht mein Bestes gegeben habe, weiß ich jetzt, wie gut ich sein kann“, blickte Vlah gegenüber der IHF auf seine Karrierestationen zurück. "Der Wechsel nach Celje war eine perfekte Wahl für mich."
In Celje etablierte Aleks Vlah sich als zuverlässiger Schütze aus dem linken Rückraum, erzielte 88 Tore in der Champions-League-Saison 2022/23 und mit dem Wechsel nach Dänemark zu Aalborg Håndbold war Vlah endgültig im Top-Handball angekommen. So überrascht es wenig, dass die Einladung des slowenischen Nationalteam in dieser Zeit nicht lange auf sich warten ließ.
Nach seiner Teilnahme an der Handball-WM und der Handball-EM liefert Vlah nun auch wieder bei Olympia Tore am laufenden Band. Gegen Japan war gar der olympische Rekord, aktuell gehalten von Jerzy Klempel, der bei den Olympsichen Spielen 1976 in Montreal 15 Tore in einem Spiel erzielte, zum Greifen nahe. 14 Tore erzielte Aleks Vlah gegen die Asiaten, zehn davon allein in der zweiten Hälfte, und trug so einen großen Anteil dazu bei, dass sein Team ins Viertelfinale des olympischen Handball-Turniers eingezogen ist.
"Es ist die wahrscheinlich beste Leistung in meiner gesamten Karriere", sagte Vlah gegenüber der IHF. "Heute war ich es. Am nächsten Tag kann es jemand anderes sein", gab sich 27-Jährige dennoch bescheiden.
Mit dem Einzug ins Viertelfinale habe sein Team ein erstes großes Ziel erreicht. "Ich hoffe auf einen Sieg in jedem der nächsten Spiele", sagte der Rückraumspieler. "Selbst wenn ich nur ein Tor schieße, ist mir das egal. Wenn wir hier in die Nähe einer Medaille kommen oder eine Medaille gewinnen, dann werden wir Geschichte für unser Land schreiben", so Vlah abschließend.
lmk