31.08.2024, 10:22
Bereit "die nächsten Kapitel zu schreiben"
Lucas Meister ist wieder dort, wo er seine handballerische Ausbildung genossen hat: zurück bei den Kadetten Schaffhausen. Nach fünf Jahren in Deutschland, dem Champions-League-Sieg, der deutschen Meisterschaft sowie dem zweimaligen Gewinn des Super Globes wird er mit dem Schweizer Triple-Gewinner der letzten Saison am Samstag um 18.45 Uhr als frisch gebackener Supercup-Sieger gegen den BSV Bern das erste Mal wieder in die BBC Arena einlaufen.
Einen Vorgeschmack auf diesen emotionalen Augenblick, der ihm am heutigen Samstag beim Heimauftakt der Kadetten Schaffhausen in der Schweizer Handball Liga konnte Lucas Meister bereits beim Falkencup genießen. Besonders großer Applaus brandete auf, als der Name des 28-Jährigen im Scheinwerferlicht aufgerufen und auf den LED-Banden eingeblendet wurde.
Es war förmlich greifbar, wie sehr sich die Kadetten-Fans darüber freuen, dass "der verlorene Sohn" wieder zurück ist. Für Lucas Meister allerdings das falsche Bild und übertrieben: "Es ist ein wunderbares Gefühl, wieder in Schaffhausen zu sein", strahlt er allerdings beim Blick hinab vom Munot auf seine, so sagt er, "zweite und handballerische Heimat."
Von 2013 bis 2019 trug er das Orange Trikot, machte seine ersten Schritte in der Swiss Handball Academy, schaffte schließlich den Sprung in den Profikader und bekam dort schnell viel Vertrauen und Einsatzzeit. "Ich bin hier sehr gut ausgebildet worden und habe sehr, sehr gute Erinnerungen an Schaffhausen, spüre eine große Verbundenheit. Es ist schon etwas Besonderes, wieder hier zu sein, viele bekannte Mitspieler und Menschen im und um den Club herum wieder zu treffen. Es ist wichtig, dass wir zusammen Spaß haben."
Im besten Handballer-Alter richtet sich sein Blick ohnehin weniger zurück als vielmehr nach vorne. Schließlich ist der 1,96 Meter große Kreisläufer mit großem Ehrgeiz ausgestattet und schlug einige Offerten aus der deutschen Bundesliga aus. "Weil ich um Titel spielen möchte, national wie international", betont der gebürtige Muttenzer.
Dass die Kadetten wieder eine schlagkräftige Mannschaft formiert haben, davon ist Lucas Meister fest überzeugt. So wie damals, als Meister mit 18 Jahren von Markus Baur in der Champions League ins kalte Wasser geworfen wurde, an diesen Einsätzen auf zentraler Position in der Abwehr schnell wuchs und sein Stern unter Peter Kukucka endgültig aufging.
Nun steht er mit vielen wertvollen Erfahrungen und als Leader wieder an der Seite von Luka Maros und Co. Menschlich wie sportlich gereift und mit dem Antrieb, die Erfolgsgeschichte der Kadetten auf nationalem und internationalem Parkett in den letzten Jahren fortzuschreiben. "Ich habe das Mindset, immer gewinnen zu wollen", sagt Lucas Meister und will dies auch in der kommenden Spielzeit fortsetzen.
Erinnerungen an "magische Nächte in Europa" mit den Munotstädtern sind bei ihm noch präsent. "Mit den guten Leistungen in den letzten Jahren", weiß Lucas Meister, "haben sich die Kadetten in Lostopf eins gespielt. Daraus gilt es nun Kapital zu schlagen und den nächsten Schritt zu machen." Zuletzt wurden das Viertel- und Achtelfinale erreicht.
Das, was man liebt, die große Leidenschaft zum Beruf zu machen ist für Lucas Meister dabei das größte Geschenk. Neben der Zeit mit Familie und Freunden - und viel Zeit in der schönen Natur rund um Schaffhausen.
Seit fünf Jahren immer an seiner Seite: Hund Joris, den er aus dem Tierheim Minden adoptiert hat. "Seitdem sind wir ein Team", lächelt der 28-Jährige, der sich im verjüngten Team der Kadetten auf Anhieb sehr wohlfühlt. "Jetzt gilt es zusammen die nächsten Kapitel zu schreiben", blickt er voraus: "Darauf freue ich mich sehr."
Ganz besonders freut sich Lucas Meister auf sein erstes richtiges Heimspiel nach der Rückkehr zu seinen Wurzeln. Nicht verborgen blieb dem Kreisläufer die positive Entwicklung der Zuschauerzahlen und Fankultur in den letzten Jahren mit ausverkaufter BBC Arena in den Playoffs. Den Kadetten-Anhängern viel Freude bereiten und zurückgeben ist das große Ziel.
Als Leistungsträger vorangehen möchte der Schweizer Nationalspieler, der einst als Rückraumspieler begonnen hatte. Früh hatte Michael Suter in Lucas Meister jedoch viel Potenzial für die Position am Kreis entdeckt. Meister: "In der Suisse Handball Academy habe ich eine gute, fundierte Ausbildung für den Kreis und früh viel Vertrauen erhalten."
Ein Job, der angesichts harter Zweikämpfe nicht immer mit dem größten Vergnügen verknüpft ist. Wenn sich die Arbeit für die Mitspieler mit einer gelungenen Sperre, einem Durchbruch, Siebenmeter oder selbst erkämpftem Tor jedoch umso mehr auszahlt. Gespannt ist der Rückkehrer jetzt darauf, "daheim mit unseren Fans starten zu dürfen", sagt er im Wissen, dass "wir ein besseres Spiel als im Supercup zeigen müssen."
Andreas Joas, PM Kadetten, red