18.08.2024, 15:57
Der Torwart will oben mitmischen
Mit seinem Wechsel vom TBV Lemgo Lippe zum TuS N-Lübbecke hat Finn Zecher die Beletage gegen die 2. Handball Bundesliga eingetauscht. Im Interview mit handball-world erklärt er warum - und was er vom Saisonstart erwartet.
Du bist vom TBV Lemgo Lippe in die 2. Handball Bundesliga zum TuS N-Lübbecke gewechselt. In einer Pressemeldung sagtest du, das sei ein "richtiger Schritt für persönliche und sportliche Weiterentwicklung". Wie kommt das?
Finn Zecher:
Ich war jetzt sechs Jahre in Lemgo. Für mich ist der Wechsel eine neue Herausforderung, bei der ich mehr Verantwortung übernehmen kann. Ich bin Lemgo sehr dankbar, ich hatte dort eine super Zeit. Aber auch in Lübbecke haben wir hohe Ansprüche.
Ist es auch ein Wechsel nach dem Motto "Ich gehe einen Schritt zurück und nehme dadurch umso mehr Anlauf"?
Finn Zecher:
So sehe ich das gar nicht. Ich habe nie gesagt, dass ich einen Schritt zurückgehe, ich bin einfach von Lemgo nach Lübbecke gewechselt. Das ist ja auch ein Traditionsverein, der schon viel gewonnen hat. Der Verein gehört auch wieder nach oben.
Ziel ist also der Aufstieg?
Finn Zecher:
Darüber haben wir noch nicht gesprochen, aber klar ist, dass wir natürlich oben mitspielen wollen.
Du hast bis 2026 unterschrieben. Gibt es denn für diese zwei Jahre ein konkretes Ziel, das du dir gesetzt hast?
Finn Zecher:
Ich möchte schon viel Verantwortung übernehmen und vorangehen. Und oben mitspielen will ich auch. Natürlich hat die 2. Handball Bundesliga enorm viel Qualität - allein welche Teams abgestiegen sind - und es wird nicht einfach, aber wir haben schon den Anspruch, oben mitzumischen.
Jetzt arbeitest du im Gespann mit Leon Grabenstein zusammen und trittst in die Fußstapfen von Nikolas Katsigiannis, der sehr erfahren ist und sehr viel gespielt hat. Wie läuft es jetzt mit Leon im Team?
Finn Zecher:
Wir sind ein sehr junges Torwartgespann, haben aber beide schon unsere Erfahrungen sammeln können. Wir ergänzen uns sehr gut und sind unterschiedliche Torhüter.
Was sind deine Stärken, und wo hat Leon die Nase vorn?
Finn Zecher:
Meine Stärken sind schon die freien Bälle, wo ich auch mit meiner Größe etwas ausrichten kann. Leon hat eine ganz besondere Ruhe, was ihn bei Rückraumwürfen stark macht, und auch von Außen ist er stark. Wir ergänzen uns gut.
Du hast eben schonmal die Rolle Lübbeckes als Traditionsverein angesprochen. Auch die Halle ist ein wahrer Hexenkessel - gibt es etwas, worauf du dich besonders freust?
Finn Zecher:
Ich war letzte Woche einmal beim Derby gegen Minden da. Da war die Halle voll, und es hat mega Spaß gemacht zuzuschauen. Auf das Spiel freue mich wirklich besonders: das ist mir in Erinnerung geblieben, weil ich selber Lust hatte, auf dem Spielfeld zu stehen.
Es ist Vorbereitung: lieber Krafttraining oder Laufen?
Finn Zecher:
Ich mag Handballspielen! Lieber Krafttraining als Laufen, auf jeden Fall, aber stell mich in die Halle mit einem Ball in der Hand, dann bin ich glücklich.
Blick auf den Saisonstart: ihr startet gegen Absteiger Balingen, spielt dann mit Lübeck gegen eins der formstärksten Teams der Rückrunde, dann folgen die Eulen und der BHC. Was bedeutet das?
Finn Zecher:
Das bedeutet, dass es direkt losgeht. So können wir direkt zeigen, wo wir hinwollen - vielleicht haben sich die anderen Mannschaften auch noch nicht gefunden. Am Ende müssen sowieso gegen alle Mannschaften spielen, egal ob am Anfang oder am Ende. Wenn du oben mitspielen willst, musst du sowieso gegen alle Teams ran. Ich freue mich, dass es direkt gegen diese Mannschaften losgeht.
Freust du dich bei den Absteigern auf ein paar bekannte Gesichter, gegen die du schon letzte Saison den ein oder anderen Ball parieren konntest?
Finn Zecher:
Ich glaube, gegen die beiden Mannschaften habe ich letzte Saison nicht so überragend gehalten. Eigentlich freue ich mich auf jedes Handballspiel, egal, ob ich schonmal gegen die gespielt habe oder nicht.
mao