08.08.2024, 13:56
Dänemark ringt Schweden im Viertelfinale nieder
Rasmus Lauge wurde Welt- und Europameister mit Dänemark, nur eine Olympia-Medaille fehlt dem 33-Jährigen noch in seiner Sammlung. Nach dem Halbfinaleinzug ist der Traum zum Greifen nah.
Ein Meniskusriss kostet ihn die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro, ein Kreuzbandriss machte seinen Traum von den Spielen in Tokio 2021 zunichte, doch Rasmus Lauge hat nicht aufgegeben. Zwölf Jahre nach seinem Olympia-Debüt in London ist der Rückraumspieler zurück unter den fünf Ringen - und greift mit Dänemark nach einer Medaille.
"Es bedeutet alles für mich, hier zu sein", erklärte er am Mittwochabend in den Katakomben des Stade Pierre Mauroy in Lille, wo Dänemark kurz zuvor Schweden in einem Handball-Krimi im Viertelfinale niedergerungen hatte. "Das war mein großes Ziel, nachdem ich Rio und Tokio aufgrund von Verletzungen verpasst habe. Ich habe lange dafür gekämpft."
Lauge gehört zu der goldenen Generation der Dänen um Niklas Landin und Mikkel Hansen. 2010 gab er gegen Deutschland sein Debüt in der Nationalmannschaft und feierte den Gewinn der U20-Europameisterschaft. Später wurde er Welt- und Europameister und holte zudem dreimal Silber und einmal Bronze bei WM- bzw. EM-Turnieren. Mit seinen Vereinen feierte Lauge vier deutsche, zwei dänische und einen ungarischen Meistertitel und gewann mit Telekom Veszprem drei Jahre in Folge die SEHA-Liga.
In seiner Sammlung fehlt lediglich noch eine Olympia-Medaille. Diesen Traum kann sich der 33-Jährige bei seinen zweiten und vielleicht letzten Olympischen Spielen erfüllen, nachdem der zweifache Weltmeister im Viertelfinale Schweden niederrang. "Wir hatten zu kämpfen und waren, um ehrlich zu sein, vielleicht auch ein bisschen nervös", gestand Lauge anschließend ein. "Das Viertelfinale ist ein hartes Spiel, denn jeder weiß, dass es danach nur noch zwei Spiele bis zu einer Medaille sind."
Nach einem guten Start schien Dänemark das Spiel zunächst im Griff zu haben und lag nach 22 Minuten mit 13:9 in Front. "Wir haben wirklich stark gespielt, haben unsere Chancen gut genutzt und waren in der Defensive stabil", fasste Lauge zusammen. "Dann haben sie irgendwie den Schalter umgelegt, und wir haben angefangen, in der Abwehr zu kämpfen."
Noch vor der Pause ging Schweden erstmals in Führung und biss sich auch im zweiten Durchgang fest. "Sie haben ein fantastisches Spiel gemacht", lobte Lauge. "Palicka hatte einige schöne Paraden, Felix Claar hat außerirdisch gespielt und sie haben viele Tore unter Kontakt geworfen, was es sehr schwer für unsere Torhüter macht, etwas zu erkennen."
Am Ende bewahrte Dänemark die Nerven. "Wir haben gute Chancen im 7:6 kreiert und Emil hat einige entscheidende Paraden in den letzten drei, vier Minuten", lobt Lauge. "Am Ende sind es Kleinigkeiten. Es war ein nervöses Match von unserer Seite, aber ich bin jetzt einfach glücklich."
Im Halbfinale wartet am Freitag (21.30 Uhr) das Überraschungsteam Slowenien, das mit einer absolut kontrollierten Leistung neben sich stehende Norweger aus dem Wettbewerb warf. Wie groß ist bei Lauge jetzt nicht nur der Traum von einer Medaille, sondern der Traum von der Goldmedaille? "Sehr groß", gab er zu, "aber es ist noch ein langer Weg. Wir sind im Halbfinale, da kann alles passieren. Wir müssen versuchen, unsere Bestleistung abzurufen und gucken, wie wir gewinnen können."
jun