24.08.2024, 13:37
Nach Sensation im DHB-Pokal
Am Freitagabend war die erste Pokalsensation perfekt. Der Erstliga-Aufsteiger 1. VfL Potsdam scheiterte bei Drittligist HC Empor Rostock mit 25:28 (12:14). "Wir sollten jetzt raus sein, ich weiß gar nicht, wer noch da ist", beantwortete Rostocks Coach Nicolaj Andersson beim NDR die Frage nach dem Lieblingsgegner in der 2. Runde, die Anfang Oktober gespielt wird.
"Das sollte eigentlich nicht möglich sein, aber wir hatten einfach einen Bombentag", so Rostocks Coach Nicolaj Andersson gegenüber dem NDR nach der Partie. "Wir haben viel, was wir gerne zuhause beweisen wollten. Ich setz jeden Spieler rein und jeder Spieler liefert das, was er muss.”
"Wir waren extrem nervös und wir waren unreif im Spiel. Wir haben zu viel zugelassen, haben wenig Unterstützung im Tor gehabt. Wir haben sehr viele kleine Chancen liegengelassen und das summiert sich dann über ein Spiel, so dass Du dann auch keine Sicherheit im Laufe eines Spiels dann findest. Das ist halt schade", so die Bilanz von Potsdams Coach Emir Kurtagic nach seinem ersten Einsatz an der Seitenlinie der Brandenburger.
Erst in der vergangenen Woche hatte der 44-Jährige die Leitung der Mannschaft übernommen, zuvor noch den Absprachen gemäß die U18-Nationalmannschaft bei der Jugend-EM betreut. Doch in der Fiete-Reede-Halle konnten die Brandenburger nur zum Beginn dreimal den Spielstand vorlegen - beim 0:1, dem 1:2 und dem 4:5.
Danach gab der Klub die Führung endgültig aus der Hand. Beide Teams setzten auf einen ruhigen Spielaufbau, das Tempo war gemächlich. Als sich Rostock auf drei Tore zum 8:5 löste, musste Emir Kurtagic die erste Auszeit nehmen, nach dem Seitenwechsel beim 20:17 (40.) und 24:20 (48.) folgten die weiteren.
Dauerhaften Aufschwung brachte nichts, auch nicht der Einsatz aller drei Torhüter - nach Martin Tomovski konnten auch Frederik Höler (15.-40.) und Mark Ferjan keine nennenswerten Akzente setzen. Drei Paraden verbuchten die Scouts des Ligaverbands offiziell, bei Rostock stach Leon Mehler alleine mit 16 Paraden heraus, Ersatz Robert Wetzel nahm zudem noch einen Siebenmeter weg.
Das deutliche Plus im Tor ist ein Aspekt, der die erhöhte Zahl an technischen Fehlern wettmachte. Rostock kam mit 15 Fehlern durch, auch wenn Potsdam hier mit lediglich 5 Ballverlusten einen starken Wert ablieferte.
Und selbst die Rote Karte für Michl Reichardt (34.), durch die die Mecklenburger plötzlich mit Marc Pechstein am Kreis agieren mussten, brachte keine Wende. Der Vorsprung von Empor betrug stets zwei bis vier Tore.
Emir Kurtagic griff in der Schlussphase auch zu allen taktischen Möglichkeiten, die Deckung wurde immer offensiver - von der 3:2:1-Formation zur 3:3-Abwehr bis hin zum Parteilball. So schaffte man es zwar fast fünf Minuten nach dem 26:22 (53.) keinen Gegentreffer mehr zu kassieren, die Abschlussquote sollte aber das große Manko darstellen.
"Ich finde, dass wir mehr als genug Chancen gehabt haben, zurückzukommen. Ich finde, dass wir den nötigen Biss, die nötige Griffigkeit in der Abwehr, das nötige unterstützen vermissen lassen haben", erklärte Kurtagic.
“Es war ein komplett disziplinierter Einsatz und dann eine überragende Leistung in der Deckung. Nur so kann man so eine Mannschaft überraschen und das haben wir geschafft", bilanzierte Andersson.
chs