01.09.2024, 11:47
"Heißes" Derby in der 3. Liga
Es war ein im wahrsten Wortsinne "heisses" Saison-Auftakt-Derby im Haßlocher TSG Sportzentrum am Samstagabend. Und das nicht nur im Blick auf die Aussentemperaturen von gefühlten 40 Grad in der Halle, sondern auch im Blick auf die Partie, die die Saarländer erst am Ende noch deutlich mit 34:27 (15:17) für sich entscheiden konnte.
"Es war ein Sieg einer sehr guten Moral", so ein am Ende zufriedener Trainer Philipp Kessler nach der Drittliga-Partie der HG Saarlouis bei der TSG Haßloch. Wären da nicht die ersten 20 Minuten gewesen, in denen bei Saarlouis abslut garnix funktionierte, hätte man bei den Gästen von einem perfekten Start reden können. Hinter der löchrigen Abwehr bekam Daniel Schlingmann an alter Wirkungsstätte zunächt keine Hand an irgendeinen Ball, vorne verbuchten die HGS-Angreifer alleine dreizehn Fehlwürfe in der ersten Halbzeit - auch aufgrund des gut aufgelegten Marco Bitz im Tor der Gastgeber.
Dagegen trafen die Gastgeber quasi im Minutentakt, setzten sich auf 9:4 (10.) ab und zwangen Philipp Kessler zu einer frühen Auszeit. Die blieb allerdings zunächst ohne durchschlagende Wirkung und nach gut 18 Minuten leuchtete ein 14:6 von der Anzeigetafel. Doch in der Folge ging ein Ruck durch das Team der HG Saarlouis: Marcel Becker suchte vermehrt die Zweikämpfe, Tom Paetow übernahm Verantwortung und traf und hinten stand die Deckung aggressiver und besser. Der eingewechselte Michel Fiedler im Kasten steuerte nun auch die ersten Torwart-Paraden bei.
Gut fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste nach einem Dreierpack durch Paetow, Becker und Weißgerber das Ergebnis auf 15:12 gestellt und waren wieder in Schlagdistanz. Zwei schnelle Treffer in der Schlussminute von Halbzeit 1 durch Weissgerber und Kapitän Lars Walz sorgten für einen 17:15-Pausenstand für die Gastgeber. Der Endspurt ließ aber auch bei den rund 60 mitgereisten Saarlouiser Fans die Hoffnungsflamme wieder heller leuchten.
Und diese Flamme bekam weitere Nahrung: Es dauerte viereinhalb Minuten nach dem Wiederanpfiff bis Kevin Szep-Kis für die HG Saarlouis den 18:18-Ausgleich erzielte. Von da an wechselte das Momentum immer mehr auf die Seite der Gäste. Nach 37 Minuten war es Neuzugang Meti Durmishi, der vom Kreis die erste Führung der Saarländer seit Minute 1 erzielte. Aber die Hausherren hielten dagegen: Noch einmal setzte sich die TSG Haßloch auf 22:20 (42.) ab.
Die HGS konnte aber nochmals zulegen, glich mit einem Doppelschlag durch zwei Paetow-Granaten zum 22:22 aus und legte durch Lars Weißgerber die erneute Führung nach. Eine Auszeit unterbrach den Lauf der Gäste dann allerdings, bis zum 25:25 zog Haßloch jeweils umgehend nach. Die letzten zehn Minuten liefen und in denen sollte sich auszahlen, dass bei Saarlouis die Leistungsträger immer wieder Pausen bekommen hatten - sie konnten in der hitzigen Halle noch nachlegen. Ein Doppelschlag von Elyas Noh und Wladi Kurotschkin zum 27:25 konnte die TSG Haßloch mit einem letzten Aufbäumen noch einmal ausgleichen.
Doch Saarlouis legte erneut vor und zog nun entscheidend davon: Eine Fünfer-Serie brachte das 32:27 und die Vorentscheidung, auf die Paetow und Weißgerber noch zwei weitere Treffer zum 34:27 folgen ließen. Aus einem Acht-Tore-Rückstand beim 6:14 war somit am Ende ein Sieben-Tore-Sieg geworden - die Startphase ärgerte HGS-Coach Kessler aber dennoch: "Wir wissen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen", so Kessler, der beim ersten "Heimspiel auswärts", am kommenden Wochenende in Völklingen gegen Gelnhausen, ein ganz anderes Spiel erwartet.
HG Saarlouis: Fiedler 12 Paraden, Paetow 8, Becker 7, Weißgerber 5, Kockler 3, Durmishi 3, Noh 3/1, Walz 2, Szep-Kis 2, Kurotschkin 1