10.08.2024, 11:35
"Das kann man gar nicht hoch genug bewerten"
Die deutsche Mannschaft hat sich für das Finale bei den Olympischen Spielen qualifiziert. Zum zweiten Mal in diesem Turnier hat das Team von Alfred Gislason Spanien geschlagen. Am Morgen nach dem Halbfinale überschüttet Stefan Kretzschmar das DHB-Team mit Lob.
"So. Erstmal ne Nacht drüber geschlafen, gerade aufgewacht und realisiert, dass es kein Traum war. Tatsächlich stehen wir im Finale der Olympischen Spiele", beginnt Stefan Kretzschmar sein Statement auf Instagram. Und er hat tatsächlich nicht geträumt: Nach einem 25:24-Sieg über Spanien steht die deutsche Mannschaft im Finale und spielt dort am morgigen Sonntag (11. August) um 13.30 Uhr gegen Dänemark um Olympisches Gold.
"Diese Mannschaft hat schon jetzt sooo viel erreicht, sich sooo viele Sympathien erspielt und sooo viele positive Reaktionen erzeugt. Sie sorgt für eine positive Resonanz, die der deutsche Handball in der Form schon lange nicht mehr hatte. Das kann man gar nicht hoch genug bewerten. Es ist nicht nur der Fakt, dass wir das Finale erreicht haben, sondern die Art und Weise. WIE!", fährt Stefan Kretzschmar fort.
"Natürlich hatten wir auch etwas Glück", gibt der Vorstand Sport der Füchse Berlin zu. So zum Beispiel beim Sechs-Sekunden-Wunder im Viertelfinale gegen Frankreich. 13 Sekunden vor dem Abpfiff lag Deutschland mit zwei Toren zurück. Von der Siebenmeter-Linie verkürzte Renars Uscins zum 27:28. Doch auf der Uhr waren nur noch sechs Sekunden und Frankreich hatte Ballbesitz. Ein (un-)glücklicher Abspielfehler von Dika Mem brachte den Ball in deutsche Hände und Uscins warf das DHB-Team in die Verlängerung.
Glück, welches "bei einem erfolgreichen, großen Turnier dazu[gehört]. Aber was zeichnet diese Mannschaft aus? Sie kämpft bis zum Umfallen. Sie gibt nie auf. Sie hält zusammen. Sie stellt ihre Egos zurück, für den Erfolg des Teams. Sie lebt Fairness wie kaum ein anderes Team. Demütig und leise", schreibt Stefan Kretzschmar weiterhin.
Das ist auch im offiziellen Fair Play Ranking der Olympischen Spiele nachzuvollziehen. Deutschland liegt dort hinter Spanien und Dänemark knapp auf Rang drei, hat allerdings von allen zwölf Teams mit lediglich zwölf Zeitstrafen die wenigsten Strafminuten vorzuweisen. Dazu kommt eine direkte rote Karte gegen Juri Knorr und eine gelbe Karte in sieben Spielen.
"Man hört keine markigen Kampfansagen, sondern respektvolle Worte für sich selbst und die Gegner. Sie spielt hart, aber fair. Sie diskutiert nicht stundenlang mit den Schiedsrichtern. Egal was passiert, es wird akzeptiert und es geht immer weiter. In Zeiten wie diesen brauchen wir Vorbilder. Ihr seid welche!!!", schließt der ehemalige Linksaußen seine Lobeshymne ab.
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