31.07.2024, 22:32
Dreizehn Treffer aus dreizehn Versuchen
Welcome to the Gidsel-Show: Dänemark glänzt gegen Argentinien
Im Handball-Turnier bei Olympia ging Dänemark als klarer Favorit in das Duell mit Argentinien - und wurde dieser Rolle auch gerecht. Die Südamerikaner wehrten sich nach Kräften, deckten Schwächen in der dänischen Deckung auf - hatten am Ende aber beim 38:27 keine Chance. Auch weil Mathias Gidsel in Gala-Form agierte, nicht nur aufgrund seiner dreizehn Treffer.
Dass Dänemark wie von Nikolaj Jacobsen angekündigt trotz eines perfekten Starts mit Siegen gegen Frankreich und Ägypten die im Handball-Turnier bei Olympia noch punktlosen Argentinier nicht unterschätzte, war in der Startaufstellung abzulesen. Am dritten Spieltag beorderte der dänische Coach seine Stars in die Anfangsformation und denen war bei der Pflichtaufgabe gegen die Südamerikaner die Spielfreude anzumerken - insbesondere Mathias Gidsel, der im ersten Abschnitt zehn Treffer erzielte.
Den ersten Doppelschlag setzte allerdings Simon Pytlick bevor Ignacio Pizarro der Anschlusstreffer für den Außenseiter gelang. Den Ton aber gab Dänemark an: Mathias Gidsel erhöhte, Mikkel Hansen legte für Lukas Jörgensen auf und traf dann auf glänzende Vorarbeit von Gidsel selbst zum 5:1. Für Argentinien traf erneut Pizarro, doch Mathias Gidsel antwortete mit zwei Treffern - bei einem davon revanchierte sich Mikkel Hansen mit ebenfalls sehenswerter Vorarbeit.
Dänemark hatte die Begegnung im Griff, Argentinien wehrte sich aber nach Kräften und überstand auch eine erste Unterzahlsituation. Ein Grund dafür war Torhüter Leonel Maciel, der mehrfach glänzend zur Stelle war und auf Augenhöhe mit Emil Nielsen, seinem Nachfolger beim FC Barcelona, auf der Gegenseite agierte. Der Vorsprung des Favoriten wuchs dennoch weiter an, auch weil Mathias Gidsel weiter traf und zudem Treffer seiner Mitspieler vorlegte. Beim 11:5 betrug der Vorsprung nach einer Viertelstunde sechs Treffer.
Nach dem 13:6 nahm sich Dänemark dann aber eine Auszeit, in gut zehn Minuten gelang lediglich ein Treffer. Einige Nachlässigkeiten im Angriff sowie vergebene Chancen ließen den Abstand etwas schrumpfen. Beim 14:11 waren die Südamerikaner auf drei Tore heran, doch Mathias Gidsel schaltete wieder hoch: Ein Doppelschlag zum 16:11, dann mit dem zehnten Wurf der zehnte Treffer zum 17:12 - Fragezeichen hinter dem Erfolg der Dänen tauchten nicht auf. Und den Schlusspunkt des ersten Abschnitts setzte Simon Pytlick dann mit der Sirene: Nach einem verstolperten Anwurf setzte er einen verdeckten Schlagwurf um den Gegenspieler von der Mittellinie zum 19:14 in den Winkel.
Dänemark hat immer Antworten
Nach Wiederbeginn schien das Schicksal für Argentinien seinen Lauf zu nehmen: Die Südamerikaner setzten einen Siebenmeter neben das Tor, auf der Gegenseite legte einmal mehr Mathias Gidsel für Simon Pytlick auf. Bei Dänemark machte sich aber durchaus das Fehlen des verletzten Kreisläufer-Duos Magnus Saugstrup und Simon Hald in der Defensive bemerkbar. Argentinien fand immer wieder Lücken, auch wenn Gidsel Mitte des zweiten Abschnitts sogar mit einer "Parade" glänzte als er einen Versuch des Gegners neben das in Unterzahl verwaiste dänische Tor lenkte.
Argentinien ließ sich aber nicht entmutigen, versuchte sich in der Defensive in die Zweikämpfe zu arbeiten und agierte in der Offensive durchaus sehenswert - wie beim von Lucas Mocsariello zum 23:19 abgeschlossenen Angriff. Gidsel antwortete auf diesen Treffer zwar sofort, kurz darauf aber bot sich dem Außenseiter in Überzahl die Chance auf drei Tore zu verkürzen. Doch Dänemark schien jederzeit hochschalten zu können: Emil Nielsen parierte, Mathias Gidsel sorgte im Gegenstoß für das 25:20.
Ein Doppelschlag von Rasmus Lauge zum 27:20 stellte die Kräfteverhältnisse unterdessen auch auf der Anzeigetafel wieder richtig, Mathias Gidsel beendete seine Show derweil nach seinem dreizehnten Treffer und verfolgte den Rest der Partie von der Bank. Auf der saß zu diesem Zeitpunkt bereits Simon Pytlick, der nach einem Wurf unsanft auf dem Boden gelandet war. Verursacher Guillermo Fischer, erst für das Spiel nachnominiert, musste nach Videobeweis mit direkt Rot sogar auf die Tribüne. Dänemark zog unterdessen weiter davon, Routinier Hans Lindberg drehte den Ball beim 36:26 zur ersten Zehn-Tore-Führung ins Netz - am Ende hieß es 38:27.
Dänemark - Argentinien 38:27 (19:14)
Dänemark: N. Landin, Nielsen (16/1 Paraden); Gidsel 13, Lauge 5, Pytlick 5, Lindberg 3/1, Jörgensen 3, Arnoldsen 3, Kirkelökke 2, Hansen 2/1, M. Landin 1, Jakobsen 1, Möllgaard, Andersson
Argentinien: Maciel (8/1 Paraden), Bar; Parker 6, I. Pizarro 5/1, P. Simonet 5/2, Moscariello 3, Martinez Cami 3, Bono 2, Fernandez 1, F. Pizarro 1, Moyano 1, Fischer, Mourino, Bonanno
Schiedsrichter: Belkhiri / Hamidi (ALG)
Strafminuten: 10/10
Siebenmeter: 2/3 ; 3/5
Disqualifikation: - / Fischer (45., grobes Foul)
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