26.11.2024, 20:23
Wirbel um Spielstand
Der VfL Gummersbach hat sich am letzten Spieltag den Gruppensieg in der EHF European League gesichert. Beim IK Sävehof hieß es am Ende 28:25 (14:10), der Sieg war jedoch ein hart erkämpfter. Für Wirbel sorgte ein Phantomtor.
In der nur spärlich besetzten Partille Arena startete der VfL Gummersbach, der weiterhin auf Kentin Mahe und Ellidi Vidarsson verzichten muss, etwas mühsam in die Partie. Adam Blanche und Emil Berlin brachten IK Sävehof schnell mit 2:0 in Führung. Bei den Gästen liefen die ersten zwei Angriffe noch ins Leere, ehe Mathis Häseler nach viereinhalb Minuten den Torbann durchbrach. Es war eine Art Brustlöser für den VfL, denn Milos Vujovic gelang wenig später der Ausgleich.
Auch defensiv stand die Truppe von Trainer Gudjor Valur Sigurdsson nun deutlich kompakter und hinten wurde Betram Obling auch langsam warm. So konnten Teitur Örn Einarsson, Ole Pregler und Julian Köster die Führung weiterausbauen. Erst in der zehnten Minute trafen die Hausherren wieder, Pontus Brolin beendet die rund siebeneinhalbminütige Torflaute.
Da Teitur Örn Einarsson für sein Stoßen im Wurf eine Zeitstrafe sah, hätten die Schweden den Abstand weiter verkürzen können. Doch es kam anders: Giorgi Tskhovrebadze traf in Unterzahl zum 6:3 (11.) und legte sogar noch einen Treffer nach.
Doch in der Folge schlichen sich nun wieder einige Fehler ins Offensivspiel der Gummersbacher. Ungenaue Abspiele sowie unpräzise Abschlüsse ließen Sävehof beim 5:7 (15.) wieder in Schlagdistanz kommen. Zwar traf Ole Pregler im Anschluss wieder für den VfL, wirklich absetzen konnte er sich allerdings trotz einiger Paraden von Obling nicht. Sigurdsson wechselte daher etwas durch und brachte mit Tom Koschek und Mykola Protsiuk zwei Youngster. Erstgenannter traf auf Vorlage seines Kollegen zum 10:7 (18.).
Sävehof ließ sich aber nicht abschütteln. Sebastian Durlanu und Magnus Persson zwangen Sigurdsson in der 23. Minute schließlich zu seiner ersten Auszeit. Der Coach gab seinen Mannen ein, zwei Anweisungen für den Angriff mit, die aber nicht sofort fruchteten. Ein Stürmerfoul von Kristjan Horzen beendete die Offensivbemühungen, aber auf Obling war weiterhin Verlass. Nach einer Parade des VfL-Keepers bediente dieser Häseler, der auf 11:9 stellte. Vujovic und Einarsson erhöhten bis zur Pause auf 13:10.
Dann wurde es jedoch unübersichtlich. Ein Wurf von Protsiuk kurz hinter der Mittellinie überquerte die Linie und der Torschiedsrichter zeigte an, dass er zählte. Doch auf der Anzeige kam es dann zur Verwirrung. Erst stand dort 15:10, dann 14:10 und bei der Halbzeitstatistik plötzlich nur 13:10. Endgültig perfekt war die Verwirrung, als mit Wiederanpfiff die Anzeige wieder bei 14:10 stand. Klar ersichtlich war hingegen, dass Häseler den ersten Treffer der zweiten Hälfte erzielte - Spielstand: 15:10.
Auf der anderen Seite trug sich dann der bis dato blass gebliebene Oli Mittún erstmals in die Torschützenliste ein. Blanche verkürzte kurze Zeit später sogar nochmal auf 12:15, doch Gummersbach schlug durch Stepan Zeman wieder zurück. Beide Teams fanden nun regelmäßig Lücken in der gegnerischen Defensive, sodass fast jeder Angriff zu einem Tor führte. Häseler erzielte in der 41. Minute den 20. Treffer der Gummersbach - Sävehof hatte 16 Tore auf der Habenseite.
So flüssig ging es nicht fortan nicht mehr weiter, denn beide Teams leisteten sich wieder einige Fehler in der Angriffsreihe. Daher pendelte sich der Abstand auf vier Tore ein, wobei Sigurdsson allen Spielern Einsatzzeiten verschaffte. Besonders Youngster Protsiuk erhielt viele Spielanteile und konnte sich beim 25:20 (51.) nochmal in die Torschützenliste eintragen. Zudem setzte er seinen Nebenleute immer wieder gut in Szene, sodass seine Teamkollegen den Abstand aufrechterhalten konnten.
In der Schlussphase wurde es dann jedoch nochmal hektisch. Nach dem Doppelschlag von Koschek verkürzten Fabian Blomberg, Sebastian Spante und Persson auf 25:27. Sigurdsson drückte den Timeout-Buzzer, um sein Team für die verbleibenden 112 Sekunden einzustimmen. Tskhovrebadze traf nach Wiederanpfiff wieder und sorgte somit für die Entscheidung. Auf der anderen Seite konnte sich Obling, der zum Spieler des Spiels gekürt wurde, nochmal auszeichnen. Somit blieb es beim knappen 28:25, sodass die Gummersbacher den Gruppensieg fix gemacht haben.
IK Sävehof: Sävinger, Norén; Brolin (4), Spante (3), Blanche (3), Berlin (3), Durlanu (3/1), Persson (2), Celander (2), Vedelsbol (2), Blomberg (1), Porisson (1), Mittún (1), Halén, Hambalek, Frederiksen
VfL Gummersbach: Kuzmanovic, Obling; Häseler (4), Tskhovrebadze (4), Vujovic (3/3), Horzen (3), Koschek (3), Köster (2), Protsiuk (3), Einarsson (2), Pregler (2), Zeman (2), Kodrin, Schluroff
Zuschauer: 1065 (Partille Arena)
Schiedsrichter: Andreas Borge / Magnus Nygren (NOR)
Strafminuten: 6 / 2
smu