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    Champions League Männer

    27.11.2024, 22:17

    Überragender Hernandez

    Reaktion geglückt: Magdeburg schlägt Barcelona

    Der SC Magdeburg kann wieder jubeln. Nach einem schlechten Start machen die Elbestädter aus einem 5:10 bis zur Pause ein 14:13. In der zweiten Hälfte kann sich der Deutsche Meister auf bis zu fünf Tore absetzen und feiert besonders dank zahlreicher Hernandez-Paraden schlussendlich einen 28:23-Heimsieg.

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    Sergey Hernandez hatte mit 18 Paraden großen Anteil am Magdeburger Heimsieg gegen den FC Barcelona. IMAGO/Jan Huebner

    Die sportliche Situation hätte vor dem direkten Duell zwischen dem SC Magdeburg und dem FC Barcelona nicht unterschiedlicher sein können. Die Katalanen marschieren durch die heimische Liga und mussten auch in der Königsklasse erst einen Punkt abgeben. Der SCM musste wiederum wettbewerbsübergreifend zuletzt vier Niederlagen in Folge einstecken.

    Personell plagen jedoch beide Mannschaften Verletzungssorgen: Barça muss neben Dika Mem (Schulter), Pol Valera (Kreuzbandriss) und Jaime Gallego (Knöchel) auch auf Aleix Gomez verzichten, der sich in der Vorwoche gegen den HBC Nantes eine Schulterverletzung zugezogen hatte. Beim SCM fehlen nach wie vor Felix Claar, Tim Hornke und Philipp Weber. Dafür schaffte es das angeschlagene Duo Magnus Saugstrup und Michael Damgaard doch ins Aufgebot. Christian O’Sullivan musste hingegen krankheitsbedingt kurzfristig passen.

    Nach einem Fehlwurf der Gäste konnte Magnus Saugstrup die Partie mit seinem Treffer zum 1:0 eröffnen. Doch Melvyn Richardson antwortete schnell mit dem Ausgleichstreffer und Blaz Janc legte nach einer Parade von Gonzalo Perez de Vargas das 1:2 nach. Bis zum 3:3 konnte der SCM mithalten, dann setzte sich die Qualität des FCB allerdings nach und nach durch. Den Doppelschlag von Luis Frade und Timothy N’Guessan konnte Omar Ingi Magnusson nach einer Doppelparade von Sergey Hernandez noch mit dem Anschlusstreffer beantworten.

    Barcelona legt vor

    Dann bestraften die Katalanen jedoch zwei Magdeburger Ballverluste und setzten sich bis zur 13. Minute auf 8:4 ab. Nach einem weiteren Fehler der Hausherren erhöhte Luis Frade für die Gäste sogar auf plus Fünf (10:5, 16.). Auch von einer Zeitstrafe gegen Richardson ließ sich der FCB nicht unterkriegen. So buzzerte Bennet Wiegert in der 17. Minute zu seiner ersten Auszeit. "Wir sind voll da, trust in the system", betonte der SCM-Coach und forderte seine Spieler auf, konsequent zurückzulaufen.

    Seine Worte wirkten: Nach einer weiteren Parade des gut aufgelegten Hernandez verkürzte Gisli Kristjansson auf 7:10. Die Katalanen taten sich nun etwas schwerer, sodass auch Carlos Ortega zum Timeout griff. Doch das Momentum blieb beim SCM. Zwar konnte Javier Rodríguez noch einmal auf drei Treffer vorlegen (9:12, 24.), dann sorgten allerings Manuel Zehnder und Gisli Kristjansson per Doppelschlag für den Anschluss.

    Die Halle stand und der SCM war zurück im Spiel: Sergey Hernandez war erneut zur Stelle und Albin Lagergren traf zum Ausgleich. Domen Makuc legte noch einmal vor, doch Zehnder antwortete umgehend und Lagergren verwandelte einen Ballverlust zur ersten Magdeburger Führung (14:13, 29.). In den letzten 14 Minuten der ersten Hälfte hatte der SCM einen 9:3-Lauf hingelegt und konnte so mit einem knappen Vorsprung in die Pause gehen.

    Magdeburg übernimmt das Kommando

    Nach Wiederanpfiff konnte Saugstrup schnell auf 15:13 erhöhen, doch Luis Frade antwortete umgehen mit einem Treffer ins verwaiste Magdeburger Tor  - der SCM agierte nach einer Zeitstrafe gegen Oscar Bergendahl in den ersten anderthalb Minuten noch in Unterzahl. Magnusson legte noch einmal auf zwei Treffer vor. Mithilfe von einer Parade von Emil Nielsen, der in der 29. Minute für Gonzalo Perez de Vargas zwischen die Pfosten rückte, glich Barça dann per Doppelschlag jedoch aus (16:16, 36.).

    Magnusson konnte den SCM noch einmal in Führung bringen, ehe Rodriguez und Hampus Wanne den Spielstand drehten. Doch auf Magdeburger Seite zeigte sich besonders Manuel Zehnder in Torlaune und brachte die Hausherren mit seinen Treffern fünf und sechs erneut in Vorlage (19:18, 41.). In der Folge entwickelte sich erneut ein offener Schlagabtausch, der SCM konnte zwar immer wieder mit einem Treffer vorlegen, doch die Katalanen glichen immer wieder aus (22:22, 48.).

    Magdeburg lässt sich Sieg nicht nehmen

    Nach einer Zeitstrafe gegen Jonathan Carlsbogard und einer weiteren Hernandez-Parade sorgte Kristjansson mit seinem fünften Treffer für die erneute Zwei-Tore-Führung, sodass Ortega zehn Minuten vor Abpfiff zur zweiten Auszeit buzzerte. Doch Tim Zechel klaute den Katalanen den Ball und traf ins verwaiste Gäste-Tor zum ersten Drei-Tore-Vorsprung (25:22, 53.).

    Als Melvyn Richardson auch noch einen Strafwurf an den Pfosten setzte, stand die Getec Arena Kopf. Der SCM verpasste allerdings zwei Mal die Chance, auf plus Vier zu erhöhen. Doch auch Barcelona kam nicht zum Torerfolg, sodass Zehnder dann doch zum 26:22 traf und Carlos Ortega ein letztes Mal zum Timeout buzzerte.

    Doch der SCM war nicht mehr zu stoppen: Antonio Serradilla klaute Barcelona den Ball und traf ins leere Gästetor zum 27:22. "Oh, wie ist das schön"-Rufe hallten durch die ausverkaufte Getec Arena und der Deutsche Meister jubelte über einen 28:23-Heimsieg über den spanischen Dauermeister. Großen Anteil daran hatte besonders Sergey Hernandez, der mit insgesamt 18 Paraden auf eine Quote von 45% kam und in Halbzeit zwei nur 10 Gegentreffer zuließ.

    SC Magdeburg - FC Barcelona 28:23 (14:13)

    Statistik folgt in Kürze...

    Merle Klingenberg