09.03.2024, 19:10
Remis des Thüringer HC nach 45 Minuten Muster ohne Wert
In einer Wiederauflage des Halbfinals von 2022 trafen in Stuttgart der Thüringer HC und die SG BBM Bietigheim aufeinander, die zuletzt dreimal nacheinander den Titel gewann und auch diesmal - nach einem guten Endspurt - ins Endspiel einzieht.
Aus Stuttgart berichtet Felix Buss
Im zweiten Halbfinale konnte sich die SG BBM Bietigheim gegen den Thüringer HC nach Kelly Dulfers 5:6 (8.) erstmals absetzen, auch wenn zunächst zwei Gegenstöße vergeben wurden. Dann war es Routinierin Antje Döll, die mit einem Siebenmeter nach elf Minuten für die erste Zwei-Tore-Führung sorgte.
Die Tormaschine der Thüringerinnen hatte zu stottern begonnen. Im Gegensatz zu den ersten Momenten, in denen die Sieben von Herbert Müller stets erfolgreich dem Ausgleich nachgejagt war, stimmte in dieser Phase das Timing in den Aktionen bei den Mitteldeutschen nicht mehr.
Die Partie hatte temporeich angefangen, das blieb sie auch, doch die Fehlerzahl im Gegenstoß und ein nicht verhängter Siebenmeter der Unparteiischen, als Faluvegi bei neun Metern gestoßen wurde, verhinderten, dass sich der Titelverteidiger absetzen konnte.
Lott führte den THC beim 9:9 (21.) mit ihrem dritten Treffer wieder heran. Im Gegenzug verbuchte Döll beim Siebenmeter schon ihren fünften Torerfolg für den Champions-League-Teilnehmer, ihr nächster Treffer war gut für die 10:12-Führung. Die "SG-Ladies" hatten sich in Unterzahl schadlos gehalten.
Vor dem 12:13-Halbzeitstand misslang es der SG BBM Bietigheim einmal mehr, das Torhüter-Plus in eine deutliche Führung umzumünzen. Gabriela Moreschi führte den Vergleich mit Nicole Roth und Dinah Eckerle, die einen Siebenmeter pariert hatte, mit sieben abgewehrten Würfen deutlich an.
Pichlmeier hatte den Thüringer HC mit kurz vor der Sirene im Spiel gehalten. Bietigheim konnte den gegnerischen Positionsangriff oftmals stoppen und lag deswegen vorne, allerdings hatte der THC in Reichert und Rode zwei Aktivposten, die für die Müller-Sieben wichtige Treffer erzielten.
Es war schon beachtlich, mit welcher Zähigkeit sich der Thüringer HC im Spiel hielt und mit welcher Beständigkeit die SG BBM Bietigheim weiterhin beste Chancen, daran etwas zu ändern, aufgrund von Fehlern ausließ. Hanfland egalisierte beim 18:18 (46.) und stellte das Spiel wieder auf null.
Es das enge Spiel, das Herbert Müller sich gewünscht hatte, allerdings hielt Dulfer die SG vorne und im Gegenzug vertändelten die Thüringerinnen, wie so oft in diesem Halbfinale, den Angriff. Danach scheiterten sie zum vierten Mal an den Siebenmeterlinie. Dulfer legte das 18:20 nach.
Nach 60 Minuten mit vielen Höhen und Tiefen stand die SG BBM Bietigheim als zweiter Finalist fest. Inger Smits schien mit ihrem Konter zum 18:22 (56.) den Deckel drauf zu machen. Die starke Dinah Eckerle wollte das Päckchen mit ihren Reflexen nochmal aufschnüren, doch am Ende steht ein recht klares 21:25.
Thüringer HC: Eckerle (7/1), Roth (6/2); Lott (5), Reichert (5/2), Rode (4), Hanfland (3/1), Pichlmeier (2), Stockschläder (1), Hendrikse (1/1), Gullberg, Kündig, Tanabe, Rønningen, Matthijs, Frey, Niederwieser
SG BBM Bietigheim: Goncalves Dias Moreschi (9/2 Paraden), Nørklid Lønborg; Döll (10/5), Dulfer (5), I. Smits (3), Faluvegi (2), X. Smits (2), Hvenfelt (1), Kudlacz-Gloc (1), Gassama Cissokho (1), Birtic, Johansen, Andersson, Behrend, Hafra, Mala
Zuschauer: 2359
Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke
Strafminuten: 10 / 6
Felix Buß