28.04.2024, 18:56
Potsdam mit Remis, Vinnhorst gehen Optionen aus
In der 2. Handball-Bundesliga startet Spieltag Nummer 30: Der 1. VfL Potsdam musste den Aufstieg verschieben. Dem TuS Vinnhorst gehen unterdessen langsam die Optionen auf, um das Schicksal als zweiter Absteiger noch abzuwenden? Nordhorn schlug am Sonntag Hüttenberg und der Klassiker zwischen Großwallstadt und Minden endet mit einem Remis.
Die Liga befindet sich im Ligaendspurt. Der Freitag startete mit drei Partien, unter anderem sind gleich vier Teams aus dem Verfolgerfeld im Einsatz. Eintracht Hagen vergab dabei die Chance noch einmal Druck auf das Spitzentrio auszuüben. Coburg wurde seiner Favoritenrolle gegen Aue gerecht, TuSEM Essen siegte auswärts bei den Eulen Ludwigshafen.
Am Samstag musste der 1. VfL Potsdam die Aufstiegsfeier verschieben - zum einen weil Hamm in Dormagen siegte und zum anderen, weil der Tabellenführer in Lübeck nicht über ein Remis hinaus kam. Bietigheim hielt Hamm unterdessen mit einem Sieg gegen Lübbecke auf Distanz. Im Kampf um den Klassenverbleib gehen Vinnhorst nach dem 35:42 in Dessau langsam die Optionen aus - vier Spieltage vor Schluss liegt das Team aus Hannover weiter sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer. Der EHV Aue hat bereits keine Chance mehr auf den Klassenverbleib.
Die HSG Nordhorn-Lingen und der TV Hüttenberg hatten durch die Niederlage von Vinnhorst den Klassenverbleib bereits vor dem direkten Duell sicher, beide lieferten sich dennoch einen Krimi - den die Gastgeber am Ende mit 31:30 für sich entschieden. Der TV Großwallstadt war für das Duell gegen Minden nach Frankfurt umgezogen - vor 4.006 Zuschauern gab es am Ende ein Remis. Ein weiterer Punkt für GWD auf dem Weg zum Ligaverbleib, den der TVG als Tabellenzehnter bereits sicher hat.
Der EHV Aue hatte bereits vor dem Anwurf auch die letzte theoretische Chance auf den Klassenverbleib eingebüßt, konnte in Coburg somit befreit aufspielen. Doch auch der Tabellensechste ging ohne Druck in das Spiel vor 1.911 Zuschauern, ein schnelles 5:1 stellte zudem früh die Weichen. Die Gastgeber zogen auch dank der am Ende 17 Paraden und zwei Tore von Kristian van der Merwe bis auf 11:4 davon, dann stabilisierte sich der Absteiger, der den 33:26 (17:12) Erfolg der Coburger aber nicht mehr in Gefahr bringen konnte.
Der VfL Eintracht Hagen hatte sich mit einer beeindruckenden Serie und mit Siegen gegen die Spitzenteams sogar noch einmal in die Nähe des Aufstiegsrennens gebracht, doch der Niederlage in Minden folgte nun gegen Elbflorenz Dresden das Ende der Erstliga-Träume. Nach einem packenden Schlagabtausch mit wechselnden Führungen setzte am Ende Oliver Seidler den goldenen Treffer für die Gäste, für die Marino Mallwitz mit einem parierten Siebenmeter den Sieg festhielt.
Das "Ein-Euro-Spiel" in Ludwigshafen zog insgesamt 2.113 Zuschauer in die Friedrich-Ebert-Halle und die sahen eine tempo- und torreiche Partie der Eulen gegen TuSEM Essen. Die anfängliche Führung der Gäste konnte Ludwigsburg zur Pause ausgleichen, ging auch dank der Treffer von Tim Schaller (11/7) sogar kurz in Führung. Doch eine Viertelstunde vor dem Ende verschaffte sich der TuSEM mit einer Dreier-Serie etwas Luft und steuerte in der Folge zum 37:32-Auswärtserfolg. Der TuSEM festigt damit den elften Platz, die Eulen verbleiben auf dem achten.
Der TuS Vinnhorst hat ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf verpasst. Beim Dessau-Roßlauer HV unterlag der Aufsteiger in einer torreichen Begegnung mit 35:42 (21:20) und spielte gerade im zweiten Durchgang, in dem der TuS mit 14:22 unterlag, phasenweise erschreckend auf. Gerade Timo Löser, der alle seiner 13 Würfe traf, war schlichtweg nicht zu bändigen. Vinnhorst hat damit weiterhin sechs Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz.
Die SG BBM Bietigheim geht mit drei Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Potsdam und vier Punkten Polster auf Hamm in die letzten vier Spiele der Saison. Durch einen souveränen wie deutlichen 34:26 (16:12)-Sieg gegen den TuS N-Lübbecke konnten die Süddeutschen den Rückstand auf die Spitze um einen Punkt verkürzen. Spielentscheidend war besonders Torwart Mohamed Aly, der in einem einseitigen Spiel phasenweise das Tor vernagelte.
Der ASV Hamm-Westfalen hat seine Hausaufgaben im Aufstiegskampf gemacht und den Rückstand auf die SG BBM Bietigheim bei vier Zählern gehalten. Beim TSV Bayer Dormagen lagen die Westfalen zwar bereits im ersten Durchgang mit drei Toren in Rückstand, drehten nach 40 Minuten aber auf. In dieser Phase wurde aus einem 21:24 eine 26:24-Führung: ein Vorteil, den Hamm nicht mehr herschenkte. Am Ende stand dann der 37:34-Sieg in einer torreichen Begegnung.
Der 1. VfL Potsdam hat den ersten Aufstiegs-Matchball nicht genutzt. Beim VfL Lübeck-Schwartau kamen die Brandenburger nicht über ein 29:29-Remis hinaus. Die Gastgeber bestätigten so die eigene starke Form und bauten die Serie von ungeschlagenen Heimspielen auf acht Partien aus. Leon Ciudad Benitez hatte den umjubelten Punkt eine Sekunde vor Spielende besorgt, Potsdam kann nächste Woche aufsteigen.
Ein Duell auf Augenhöhe versprach das Duell HSG Nordhorn-Lingen gegen den TV Hüttenberg - schließlich gingen beide Teams punktgleich in das Duell. Und beide hatten bereits beim Anwurf aufgrund der Niederlage von Vinnhorst den Klassenverbleib sicher. Nordhorn setzte sich vor 2.653 Zuschauer nach dem 10:10 auf zur Pause 17:12 und 21:14 ab. Doch der TVH kam auf, setzte in der letzten Minute den Anschluss, doch ein Treffer von Tarek Marschall hielt die Gastgeber auf Kurs zum 31:30-Erfolg.
TV Großwallstadt gegen GWD Minden - für das Duell zweier klangvoller Namen mit langer Historie zog der TVG nach Frankfurt um, wo in der Süwag Energie Arena 4.006 Zuschauer ein packendes Duell mit unterschiedlichen Phasen geboten bekamen: 8:4, 10:11 und 14:13 zur Pause waren einige Zwischenstationen. Auch im zweiten Abschnitt wechselte die Führung, nach dem 18:19 lief dann aber der TVG hinterher. Treffer von Florian Mohr und Adrian Kammlodt sowie zwei Paraden von Jan Steffen Minerva, eine davon beim Siebenmeter, sorgten am Ende für ein 27:27. Für GWD angesichts der vergebenen Führung ein verlorener Punkt, aber zugleich auch ein wichtiger: Der Abstand auf die Abstiegszone wuchs auf sieben Punkte an.
Max Beneke führt die Torschützenliste der 2. Handball-Bundesliga an, der U21-Weltmeister besitzt mit 257/93 Toren nun schon ein deutliches Polster auf Timo Löser (193) vom Dessau-Roßlauer HV und Fynn Hangstein (189/72) vom TuS N-Lübbecke. Löser ist bester Feldtorschütze der Liga, hat alle seine Saisontore aus dem Feld heraus erzielt.
» Top-Torschützen 2. Handball Bundesliga
Vor der Nationalmannschaftspause absolviert die 2. Handball-Bundesliga noch am ersten Maiwochenende den 31. Spieltag. Ein Schlüsselspiel im Kampf um Aufstieg und Klassenerhalt könnte das Duell zwischen TuS Vinnhorst und SG BBM Bietigheim werden. Weitere Freitagsspiele sind Minden gegen Coburg und Essen gegen Nordhorn-Lingen.
Vier Duelle hält der Samstag bereit. Das Topspiel ist der Westfalen-Derby zwischen Lübbecke und Hagen. Hamm hat ein Heimspiel gegen Lübeck-Schwartau, Potsdam empfängt Großwallstadt. Ein Ostderby absolvieren Aue und Dessau-Roßlau. Am Sonntag müssen die Eulen Ludwigshafen zum HC Elbflorenz und Bayer Dormagen zum TV Hüttenberg.
chs, cie