01.04.2024, 20:48
Aufstiegskampf am Wochenende
Die 2. Handball Bundesliga spielt vom Gründonnerstag bis zum Ostermontag den 26. Spieltag aus - zuvor gab es am Mittwoch ein Verfolgerduell. Am Donnerstag holte Dessau wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib, am Samstag gelang dies auch Minden - Spitzenreiter Potsdam legte zudem weiter vor.
Die 2. Handball Bundesliga geht in die 26. Runde. Zuvor hatte am Mittwoch Bietigheim einen Verfolgerkrimi in Hamm für sich entschieden. Am Donnerstag festigte Hagen mit einem Sieg gegen Lübeck den vierten Platz, Dormagen holte im Kampf um den Klassenverbleib wichtige Punkte in Nordhorn und Dessau landete mit einem 35:23 gegen Hüttenberg einen Befreiungsschlag.
An Ostern machte der ASV Hamm-Westfalen nach der Niederlage einen Punkt auf Bietigheim wieder gut: Hamm siegte in Großwallstadt, Bietigheim hingegen gab überraschend einen Punkt gegen TuSEM Essen ab, das zuletzt gegen mehrere Teams aus dem Keller verloren hatte. Am Montag beschlossen ein Sieg von Dresden in Coburg und einer von Lübbecke in Vinnhorst den Spieltag.
Max Beneke führte vor dem Beginn des Spieltags die Torschützenliste der 2. Handball-Bundesliga vor dem 26. Spieltga an, der U21-Weltmeister besitzt mit 215/79 Toren nun schon 51 Treffer Polster auf Fynn Hangstein vom TuS N-Lübbecke (161/58). Dicht dahinter folgt Timo Löser. Der Rückraumshooter vom Dessau-Roßlauer HV ist bester Feldtorschütze der Liga, hat alle seine 158 Saisontore aus dem Feld heraus erzielt.
» Top-Torschützen 2. Handball Bundesliga
Am nächsten Wochenende verteilen sich die Spiele auf Freitag bis Montag und dabei bietet gleich der erste Tag mit Potsdam gegen Bietigheim ein Duell des Ersten gegen den Zweiten. Am Samstag stehen sich unter anderem Dessau und Minden gegenüber, Aue will zudem in Dresen punkten. Der Tabellendritte aus Hamm trifft am Sonntag auf Hagen, Vinnhorst steht am gleichen Tag beim Spiel in Essen unter Druck. Lübbecke und Coburg beenden den Spieltag dann am Montag.
Über sechzig Minuten lieferten sich der ASV Hamm-Westfalen und die SG BBM Bietigheim im Verfolgerduell der 2. Handball Bundesliga das erwartet spannende Topspiel. Der ASV legte über weite Strecken vor, verpasste aber in der letzten Minute die erneute Führung und als nach dem Treffer von Alexander Velz dann Mohamed Aly einen letzten Kempa-Versuch von Hamm abwehrte, jubelten die Gäste.
Nach einem schwierigen Saisonstart hat sich der VfL Eintracht Hagen mittlerweile auf Rang 4 der 2. Handball-Bundesliga vorgearbeitet. Und die Gastgeber setzten ihre Serie mit einem 38:31 (18:13) gegen Lübeck-Schwartau am Gründonnerstag fort. Vor 1.126 Zuschauer legte Hagen von der ersten Minute an vor, verschaffte sich mit einem Doppelschlag zum 18:13 direkt vor dem Seitenwechsel etwas Luft und behauptete diese über den zweiten Abschnitt bis zum 38:31-Endstand. Überragender Akteur war Hakon Styrmisson mit 17 Feldtoren aus 20 Versuchen.
Für beide Teams ging es darum im Kampf um den Klassenverbleib weiter zu punkten und das Polster auf die Abstiegszone zu vergrößern. Dessau setzte dabei nach anfänglichen Problemen zu einem erneuten Befreiungsschlag an: Aus einem 9:10 wurde ein 16:10 und nach einem 18:11 dominierten die Gastgeber den zweiten Abschnitt, siegten auch in der Höhe verdient mit 35:23. Vor 1.634 Zuschauern erzielte Timo Löser zehn Treffer für das Team von Uwe Jungandreas, das durch die 15 Paraden von Philip Ambrosius ein klares Plus zwischen den Pfosten hatte.
Zwei immens wichtige Punkte fuhr der TSV Bayer Dormagen bei der HSG Nordhorn-Lingen ein, mit 19:33 Punkten wuchs der Vorsprung auf die Abstiegszone auf nun sechs Punkte an. Vor 2.468 Zuschauern konnte sich Dormagen auf eine gute Deckung, einen glänzenden Christian Simonsen im Tor sowie eine stabile Offensive verlassen. Zur Pause stand es 16:12, kurz nach Wiederbeginn 22:15. Nordhorn kam noch einmal auf zwei Tore heran, doch ein Doppelschlag zum 27:23 stellte dann die Weichen zum 27:25-Erfolg der Gäste. "Wir haben hervorragend in der Abwehr gestanden und im Angriff mutig und fokussiert gespielt", freute sich TSV-Coach Matthias Flohr.
Die in 2024 zu Hause noch ungeschlagenen Eulen Ludwigshafen hielten gegen Spitzenreiter 1. VfL Potsdam vor 1996 Zuschauern zunächst gut mit, die Gastgeber konnten kurzzeitig sogar in Führung gehen. Das Team von Bob Hanning antwortete aber mit einer Dreier-Serie zum 8:6 und steuerte in der Folge über ein 18:15 zur Pause zu einem 24:18-Vorsprung. Nach einem 32:26 kam Ludwigshafen noch einmal auf zwei Tore heran, doch zwei Treffer von Elias Kofler hielten Potsdam auf Kurs zum 40:37-Erfolg.
Nach dem Sieg im Derby gegen TuS N-Lübbecke hat GWD Minden mit einem Auswärtssieg bei Schlusslicht EHV Aue zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib nachlegen können - und hat seine Serie auf 7:1 Punkte ausgebaut. Ein schnelles 7:2 legte den Grundstein, die Führung verteidigten die Gäste auch dank der Paraden von Malte Semisch über ein 17:11 zur Pause auch über den zweiten Abschnitt. Erst beim 30:27 kam Aue auf drei Tore heran, da lief die Zeit aber bereits für Minden, das am Ende mit 31:28 gewann.
Nach dem 32:33 im direkten Duell mit der SG BBM Bietigheim hatte der ASV Hamm-Westfalen am Wochenende in Großwallstadt vor 1.470 Zuschauern in der Untermainhalle das bessere Ende wieder für sich. Der TVG hielt die Partie lange offen, nach dem 21:21 in der vierzigsten Minute setzte sich der ASV dann aber mit einer Vierer-Serie ab und behauptete die Führung bis zum 32:26-Endstand - auch dank 12/8 Treffern von Fabian Huesmann.
Das Stimmungshoch der SG BBM Bietigheim hielt nach dem Erfolg gegen Hamm allerdings nicht über das Osterwochenende an. Als Stimmungskiller vor den 1.705 Zuschauern in der EgeTrans Arena erwies sich Jonas Ellwanger. Der TuSEM-Kapitän, der im Sommer seine Handball-Karriere beenden wird, stibitzte acht Sekunden vor dem Ende den Ball und traf zum 28:28-Unentschieden. Eine gerechte Punkteteilung nach einem überraschend ausgeglichenem Spiel, in ein nach den letzten Niederlagen gegen Kellerkinder der Liga verbesserte Essen auch von den Fehlern der Gastgebern profitierte.
Es war ein Duell zweier Tabellennachbarn, die auch noch punktgleich in die Begegnung gingen. Zum Familienspieltag des HSC 2000 Coburg waren 3.057 Zuschauer gekommen, der HC Elbflorenz Dresden hatte allerdings keine Gastgeschenke im Gepäck. Der HCE legte ein schnelles 6:2 vor und blieb auch stabil, als beim 9:8 der Anschlusstreffer gefallen war, Nach einer Auszeit setzte sich Dresden auf 13:9 ab und nahm ein 18:14 mit in die Kabinen. Den Vorsprung behaupteten die Gäste im zweiten Abschnitt, steueren über ein 27:21 und 32:25 zum 35:32-Erfolg, bei dem er achtfach erfolgreiche Doruk Pehlivan kurz vor dem Ende Rot sah.
Da gleich mehrere Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib gepunktet hatten, stand der TuS Vinnhorst im Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke unter Druck. Dem Aufsteiger gelang dabei zwar der erste Treffer der Partie, es sollte aber die einzige Führung bleiben. Die Gäste antworteten mit einer Serie zum 4:1 und behaupteten die Führung danach in einer wellenhaften Partie, in der der Abstand zwischen einem und vier Toren schwankte. Mit dem 25:23 und dem finalen 26:24 hielten Luka Mrakovcic und Fynn Hangstein die Gäste dabei auch in der letzten Minute auf Kurs Auswärtssieg. Lübbecke leistete Lokalkonkurrent GWD Minden so Schützenhilfe, Vinnhorst liegt weiter fünf Punkte hinter dem auf dem rettenden Ufer stehenden Erstliga-Absteiger.
chs