29.04.2024, 18:30
Niederlage für Bölk, Grijseels gegen zukünftigen Klub
Die Handball Champions League der Frauen ist ins Viertelfinale gestartet, in drei Spielen legten dabei die favorisierten Gäste vor - im vierten gelang Bietigheim eine Überraschung, die nun auswärts in Odense perfekt gemacht werden könnte. Es gilt ein Vier-Tore-Polster zu verteidigen.
Mit vier Duellen geht es in die letzte Runde vor dem Final4. Neben Bietigheim hoffen auch Metz und Budapest mit deutschen Spielerinnen auf den Sprung zur Endrunde in Ungarns Hauptstadt. Mit Kristiansand und Györ stehen sich zwei Titelkandidaten gegenüber.
Der FTC Budapest um Emily Bölk musste sich am Samstag dem Team Esbjerg mit 25:26 (11:13) geschlagen geben. Bei den Gästen ragte Henny Reistad mit 10 Toren heraus. Der Vorjahresfinalist steht vor dem Aus, zumal Esbjerg nach einem Auswärtssieg bislang immer weiterkam.
Aber Budapest zeigte schon Comeback-Qualitäten, letztes Jahr im Viertelfinale gegen Metz und diese Saison auch mit dem Auswärtserfolg bei Brest Bretagne. Für die Däninnen war es aber der dritte Erfolg über den FTC, schon in der Gruppenphase hatte man mit 33:28 und 27:23 gewonnen.
"Glückwunsch an Esbjerg, das war heute ein starker Kampf, und sie spielen Handball auf einem außergewöhnlichen Niveau. Ich bin stolz darauf, wie sich die Mädchen zurückgekämpft haben, und ich erwarte nächste Woche fast das gleiche Spiel, nur dass wir mit zwei Toren Vorsprung gewinnen", erklärte FTC-Coach Allan Heine nach der Niederlage gegen das Team aus seinem Heimatland. Sein Landsmann Jesper Jensen auf der Bank von Esbjerg betonte: "Ich bin stolz auf die Mannschaft, wir haben eine spannende Woche vor uns."
Titelverteidiger Vipers Kristiansand steht hingegen nach einem deutlischen 23:30 (9:15) gegen Györi Audi ETO vor dem Aus. Die Ungarinnen übernahmen schon früh mit einem 9:2-Lauf die Kontrolle über die Partie und gaben das Heft in der Folge nicht mehr aus der Hand.
"Jedes Mal, wenn wir den Platz betreten, ist es unser Ziel, das Spiel so zu beginnen, wie wir es heute getan haben. Wir haben in der Abwehr sehr gut gestanden und Silje [Solberg] hat uns von der ersten Minute an den Rücken gestärkt. Auch der Angriff war sehr gut", erklärte Györs Trainer Per Johansson.
"Zunächst einmal ein Lob und Glückwunsch an Györ. Sie waren heute wirklich gut. Als wir in der zweiten Halbzeit den Rückstand aufgeholt haben, hatte ich das Gefühl, dass wir eine Chance hatten, sie einzuholen, aber wir haben es heute einfach nicht geschafft. Im nächsten Spiel werden wir alles geben. Wir werden unseren besten Handball spielen, und wir werden sehen, wohin uns das führt", musste Kristiansands Rechtsaußen Paula Arcos einräumen.
"In der Halbzeit haben wir über die Vipers gesprochen und darüber, dass sie sicherlich die Qualität haben, den Rückstand aufzuholen, und das haben sie in der zweiten Halbzeit auch getan. Trotzdem bin ich zufrieden, weil wir am Ende einen starken Sieg mit sieben Toren Vorsprung eingefahren haben. Das Ziel ist es, jetzt eine Woche lang hart zu arbeiten und dann alles noch einmal zu machen", so Johansson.
Bei der Premiere im Viertelfinale der Handball Champions League der Frauen erwischte Bietigheim einen Start nach Maß, machte aus einem 1:2 ein 8:2. Odense meldete sich zurück, kam beim 9:9 zum Ausgleich - doch nach einer Auszeit legte der Bundesligist weiter vor. Am Ende stand ein 30:26 und somit ein Vier-Tore-Polster für das Rückspiel auf der Anzeigetafel.
"Das war erst die erste Halbzeit, wir dürfen noch nicht zu sehr über das Final Four nachdenken", sagte Inger Smits, die vier Tore erzielt hatte. Für die niederländische Nationalspielerin hätte der Vorsprung bei zwischenzeitlich sechs Toren Vorsprung "höher ausfallen können, aber immerhin ist es ein Vorsprung", sagte sie. In der Gruppenphase hatte Bietigheim beide Duell mit Odense verloren (25:28, 29:42). Auch in der vergangenen Saison hatte Bietigheim die Partie in Dänemark deutlich verloren (24:31).
SG BBM-Cheftrainer Jakob Vestergaard erklärte: "Es war ein sehr hartes Spiel. Wir sind sehr glücklich, die Stimmung in der MHP Arena war unglaublich. Von Beginn an zeigten wir einen guten Auftritt. Mit den vier Toren Vorsprung haben wir eine gute Chance im Rückspiel, das war unser Ziel. Jetzt werden wir uns gut darauf vorbereiten."
"Vier Tore, das kann man im Heimspiel machen", befand unterdessen Odenses Trainer Ole Gjekstad, der "einige Entscheidungen der Schiedsrichter, von denen ich und die Fans in der Arena denken, dass sie nicht wissen, wie die Regeln lauten", kritisierte.
Im zweiten Spiel am Sonntag legte mit Metz dann ein drittes Mal das Auswärtsteam vor. Auch dank der starken Hatadou Sako, die im ersten Abschnitt nah an die Fünfzig-Prozent-Quote kam, nahm Metz eine knappe 15:14-Führung mit in die Kabinen. Bei Bukarest stand allerdings die Deckung gut und so entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, in dem die Gastgeberinnen auch dank der neun Treffer von Superstar Cristina Neagu im zweiten Abschnitt die Führung übernahmen.
Metz übernahm in der Schlussviertelstunde dann aber das Kommando - mit Chloe Valentini, Kristina Jörgensen udn Sarah Bouktit kamen gleich drei Spielerinnen auf sieben Treffer und sorgten in dieser Phase dafür, dass aus einem 18:20 ein 23:20 wurde. Kurz vor Ende lagen sogar fünf Treffer zwischen den beiden Teams, Bukarest verbesserte die Chancen für das Rückraumspiel dann mit einem Doppelschlag zum Ende der Begegnung noch einmal leicht.
Angesichts des 27:24 gehen Metz und Alina Grijseels, die einen Treffer zum Auswärtserfolg beisteuerte, aber als klarer Favorit in das Rückspiel in eigener Halle. "Wir glauben an uns", gab sich Bukarest-Coach Adrian Vasile aber optimistisch, die Vorbereitung auf das Hinspiel sei kurz gewesen, im Rückspiel werde das Team frischer sein. "Wir wollten einfach gut spielen, und das haben wir getan! Jetzt müssen wir konzentriert bleiben. Wir sind noch nicht im Final4", warnte auch Emanuel Mayonnade von Metz.
red mit Material EHF