22.02.2024, 22:52
HBL-Klubs mit Erfolgen gegen Schlusslichter
Die Machineseeker EHF Champions League der Männer befindet sich auf der Zielgerade. Der zwölfte Spieltag der Gruppenphase bot erneut richtungsweisende Partien in der Frage nach den beiden Teams jeder Gruppe, die direkt ins Viertelfinale einziehen, sowie den Tickets für das Achtelfinale und denen, für die Gruppenphase Endstation ist.
Am Vortag hatte Aalborg mit dem THW Kiel gleichgezogen, doch dieser übernahm am Donnerstag mit einem Arbeitssieg gegen Pelister Bitola wieder die alleinige Führung und ist nur noch einen Punkt vom direkten Einzug ins Viertelfinale entfernt. Auch Paris hofft nach dem Sieg gegen Kielce noch auf das Überspringen der Zwischenrunde, für die Teams auf den Plätzen drei bis sechs. In der Gruppe B sind Barcelona und Magdeburg auf direktem Kurs in Richtung Viertelfinale, Plock holte im Kampf um den sechsten Platz wichtige Punkte. Zagreb festigte die wichtige Position in der Gruppe A mit einem Sieg in Kolstad.
In der Gruppe A der Machineseeker EHF Champions League haben der THW Kiel und Aalborg HB mit Heimsiegen ihre Position auf den beiden ersten Plätzen verteidigt. Ebenfalls im Rennen um den direkten Einzug ins Viertelfinale ist Paris, das gegen Kielce einen deutlichen 35:26-Erfolg feierte. Im Duell um den sechsten Platz fuhr Zagreb einen ebenso deutlichen wie richtungsweisenden Erfolg in Kolstad ein.
Aalborg zog zumindest für eine Nacht mit dem THW Kiel gleich, während Szeged die Chance auf den Sprung auf den zweiten Platz der Gruppe verpasste. Dabei legten die Ungarn zunächst vor und konnten sich nach dem 7:7 mit einer Fünfer-Serie absetzen. Aalborg stabilisierte sich danach wieder und kam durch einen Doppelschlag kurz vor der Pause wieder auf 14:16 annähern.
Im zweiten Abschnitt konnte Aalborg zwischenzeitlich ausgleichen, erst nach einem Siebenmeter von Mikkel Hansen übernahmen die Dänen beim 25:24 dann acht Minuten vor dem Ende die Führung und steuerte über ein 29:25 zum 31:26-Erfolg. "Auch wenn wir zur Halbzeit zurücklagen, hatten wir für die zweite Halbzeit ein gutes Gefühl", erklärte Aalborgs Fabian Norsten nach der erfolgreichen Wende im zweiten Abschnitt.
Es war ein Endspiel um den sechsten Platz, RK Zagreb reiste mit einem Punkt Vorsprung nach Norwegen. Gastgeber Kolstad war zuletzt auch aufgrund einiger Verletzungen aus dem Tritt gekommen - und sollte ihn auch gegen die Kroaten nicht wieder finden. Nach einem schnellen 2:0 musste Zagreb zwar den Ausgleich hinnehmen, setzte sich in der Folge aber dank einer starken Deckung Tor um Tor ab. Über 8:4, 10:5 und 12:6 wuchs der beim 15:7 bereits auf acht Tore an und noch vor der Pause stand beim 18:8 ein Zehn-Tore-Abstand auf der Anzeigetafel.
Ein Doppelschlag von Simen Ulstad Lyse und Sander Sagosen weckte direkt vor dem Seitenwechsel etwas Hoffnung bei den heimischen Fans, doch auch im zweiten Abschnitt gab Zagreb den Ton an. Die Gäste hatten sich beim 22:12 durch Milos Kos schnell wieder auf zehn Tore abgesetzt und verwalteten den Vorsprung bis zum 34:25-Endstand souverän. "Meine Spieler waren großartig und haben den Sieg heute verdient. Ich bin stolz", so Zagrebs Coach Andrija Nikolic, der mit seinem Team nun zwei Spieltag vor dem Abschluss der Gruppenphase drei Punkte Vorsprung auf Kolstad hat.
Nach einem Kopftreffer beim Aufwärmen musste der THW Kiel ohne Tomas Mrkva in das Duell gegen Pelister Bitola gehen - dafür feierte Eduardo Gurbindo sein Comeback. Dank der Paraden von Samir Bellahcene und einer guten Deckung setzte sich der Favorit gegen das noch punktlose Schlusslicht über 3:0 und 6:1 sowie 11:4 au 17:7 ab. Danach schlichen sich erste Nachlässigkeiten ein, mit einem 19:10 ging es in die Kabinen.
Bis zum 22:12 legte der THW Kiel weiter vor, dann aber gab es einen Bruch im Spiel des Handball Bundesligisten - fünf Gegentore halbierten den Abstand. Kiel zog wieder auf acht Tore davon, doch dank der zahlreichen Fehler im Spiel des THW waren es beim 25:20 wieder nur fünf Tore. Wirklich in Gefahr geriet der Sieg des THW Kiel aber nicht, am Ende stand ein 29:23 auf der Anzeigetafel. Pelister Bitola nahm allerdings zumindest den Achtungserfolg der gewonnenen zweiten Halbzeit mit auf die Heimreise.
Ohne zahlreiche Schlüsselspieler war Kielce nach Paris gereist, durch den Ausfall von Nicolas Tournat musste dabei mit Dylan Nahi ein Außen an den Kreis rücken. Dennoch erwischten die Gäste vor 3.336 Zuschauern einen Start nach Maß, PSG sah sich nach drei Minuten mit einem 0:3 konfrontiert. Nach und nach fanden die Gastgeber dann aber ins Spiel, beim 6:6 gelang Kent-Robin Tönnesen der Ausgleich und Elohim Prandi legte die erste Führung nach. Bis zur Pause blieb es ausgeglichen, mit einem 15:14 für Paris ging es in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn setzte sich Paris mit einem Doppelschlag auf 17:14 ab, doch Kielce kämpfte sich noch einmal heran. Zum Ausgleich kamen die Gäste aber nicht mehr, auch weil Andreas Palicka im Tor von PSG mit neunzehn Paraden eine grandiose Leistung ablieferte. Bei den Gästen ließen in der Folge etwas die Kräfte nach, der Abstand wuchs wieder an und beim 29:24 von Luc Steins war sechs Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung gefallen. Kielce konnte nichts mehr entgegensetzen, Paris zog so auf am Ende 35:26 davon.
Der FC Barcelona und der SC Magdeburg gaben sich in der Gruppe B keine Blöße: Magdeburg setzte sich am Mittwoch bei Celje durch, der FC Barcelona antwortete am Donnerstag mit einem Sieg gegen den FC Porto und zog wieder zwei Punkte vor den Titelverteidiger. Die Chance auf einen der beiden ersten Plätze und den direkten Einzug ins Viertelfinale hielt auch Veszprem mit einem 34:31 gegen GOG aufrecht. Im Kampf um Platz 6 und die Play-offs feierte Plock einen wichtigen Erfolg gegen Montpellier.
Der SC Magdeburg hat sich von der ersten Niederlage in der Handball-Bundesliga seit September 2023 nicht aus der Spur bringen lassen. In der Champions League erarbeitete sich der SCM am Mittwoch den nächsten Erfolg und sicherte Tabellenrang zwei ab. Beim slowenischen Meister RK Celje siegten die Elbestädter eine Woche vor dem Spitzenspiel gegen den FC Barcelona dank starker Schlussphase mit 37:27 (18:12).
In Celje fand Magdeburg beim noch punktlosen Tabellenletzten schwer ins Spiel, vergab drei der ersten fünf Angriffe, stand aber defensiv gut und blieb so in der Partie. Über Gegenstöße nach gelungenen Abwehraktionen setzte sich der Titelverteidiger zur Mitte der ersten Halbzeit auf 10:7 ab und erhöhte den Vorsprung bis zur Pause auf sechs Treffer. Nach der Pause waren beide Teams zunächst wieder auf Augenhöhe, dann jedoch machte der SCM zu viele Fehler und ließ die Gastgeber auf 24:22 herankommen. Der SCM aber antwortete, zog auf 29:24 davon und steuerte zum 37:27-Erfolg.
Beste Magdeburger Schützen waren Lukas Mertens und Omar Ingi Magnusson mit je acht Toren. "In der zweiten Halbzeit kam Celje wieder zurück. Aber im letzten Teil des Spiels konnten wir sie mit unserem hohen Tempo brechen", freute sich SCM-Coach Bennet Wiegert nach dem Sieg seines Teams.
Im Fernduell mit dem FC Porto um den für das Weiterkommen entscheidenden sechsten Platz konnte Wisla Plock vorlegen. Die Gäste aus Montpellier waren zwar mit der doppelten Punktzahl angereist, kamen aber insbesondere in der Offensive nicht ins Spiel - auch aufgrund eines glänzenden Marcel Jastrzebski im Tor hielt die Defensive von Plock den Gegner am Ende unter 20 Toren. Dabei war Plock zunächst in Rückstand geraten, erst beim 8:7 gelang die erste Führung. In die Kabinen ging es mit einem 10:10.
Mitte des zweiten Abschnitts konnte sich Plock beim 17:14 erstmals auf drei Tore absetzen, auch weil die Deckung und Jastrzebski den Gast aus Montpellier weiter ausbremsten. Montpellier kam nicht näher als auf zwei Tore heran und als das kroatische Duo Tin Lucin und Lovro Mihic für das 22:18 sorgte, war die Entscheidung gefallen. Montpellier war in den letzten acht Minuten ohne eigenen Treffer geblieben und musste sich so geschlagen geben.
Telekom Veszprem durfte sich bei zwei Zählern Rückstand auf den SC Magdeburg keinen weiteren Patzer erlauben. Veszprem erwischte den besseren Start in die Begegnung und legte ein 5:2 vor. Doch nach fünf Gegentoren in fünf Minuten fanden die Gäste aus Dänemark etwas besser ins Spiel, beim 12:11 mussten die Gastgeber den Anschlusstreffer hinnehmen. Doch in Überzahl starten sie in der Folge einen 7:2-Lauf, der für ein 19:13 zur Pause sorgte. Entscheidenden Anteil hatte der nachverpflichtete Mike Jensen, der in dieser Phase fünf Paraden verbuchte.
In den ersten Minuten des zweiten Abschnitts blieb der Abstand noch konstant, doch nach dem 21:15 schmolz die Führung von Veszprem - auch weil Aaron Mensing immer wieder traf. Beim 22:20 lagen nur noch zwei Tore zwischen den Konkurrenten, doch Veszprem setzte eine Vierer-Serie - zwei Treffer erzielte Torhüter Mike Jensen in das in Unterzahl verwaiste Tor der Gäste, auch das 26:20. Beim 28:25 war der Abstand halbiert, doch wieder hatte Veszprem Antworten - und das blieb so bis zum 34:31-Endstand.
Porto hatte aus den letzten neun Partien nur einen Sieg geholt und trotz einer guten Leistung konnte der Außenseiter bei Spitzenreiter FC Barcelona keine Überraschung feiern. In der ersten Viertelstunde lieferten sich die beiden Konkurrenten einen packenden Schlagabtausch, auf der Anzeigetafel stand ein 12:11. Dank der Paraden von Gonzalo Perez de Vargas zog Barcelona dann aber auf 16:11 davon und nahm ein 20:15 mit in die Kabinen - auch weil Dika Mem und Melvyn Richardsson in der Offensive groß aufspielten.
Im zweiten Abschnitt wuchs der Abstand an, Dika Mem sorgte mit dem 28:18 bereits acht Minuten nach Wiederbeginn hatte Barcelona den Vorsprung verdoppelt und in den zweistelligen Bereich geschoben. In der Folge verwaltete Barcelona die Führung, Porto hielt in einem offenen Schlagabtausch dagegen und nutzte die Chance auf Ergebniskosmetik. "Wir gingen nach den ersten fünfzehn Minuten in Führung und konnten unser Spiel durchziehen", so Gonzalo Perez de Vargas.
lmk, cie