30.03.2024, 12:00
Erst Japan, dann Kroatien
Er ist der erste Trainer, der sich mit zwei Mannschaften für das gleiche Großturnier im Handball qualifizieren konnte: Dagur Sigurdsson löste erst mit Japan das Ticket nach Paris und qualifizierte sich danach auch mit Kroatien für die Olympischen Spiele im Sommer.
"Für mich persönlich ist es ein seltsamer Umstand, dass zwei Teams, für die ich arbeite, qualifiziert sind - zwei der zwölf, die dabei sein werden", verrät Dagur Sigurdsson der IHF. Doch es gefällt ihm: "Das Gefühl ist wirklich gut, es ist ziemlich schön. Ich freue mich einfach für die Spieler, den Staff und die Fans, dass wir das geschafft haben".
2017 übernahm Sigurdsson die japanische Nationalmannschaft. Zum ersten Mal seit 1998, abgesehen von der Teilnahme als Gastgeber in Tokio 2021, konnte Japan sich für die Olympischen Spiele qualifizieren. Sigurdsson hinterlässt eine Mannschaft, die Korea in ihrer Region als bestes Team überholt hat und gut aufgestellt ist, um es mit den Ländern des Nahen Ostens, angeführt von Katar, aufzunehmen.
Der Wechsel nach Kroatien und die damit verbundene Trennung nach sieben Jahren fiel Sigurdsson nicht leicht, wie er der IHF erzählte. "Man kann sagen, dass es nicht mein Plan war, wegzugehen. Ich habe Japan um Verständnis gebeten, und ich bin sehr dankbar, dass sie es akzeptieren konnten", verrät der Isländer. "Natürlich hat es ein bisschen gedauert, bis es geklappt hat, aber am Ende werden wir beide davon profitieren, und ich hoffe, dass ich Japan auch in Zukunft helfen kann."
Dass der Wechsel über die Kontinente so einfach verlief, verdankt der 50-Jährige auch seinem Umfeld. "Ich bin ein Glückspilz, wissen Sie? Ich habe eine enge Familie. Ich bin wirklich dankbar für sie. Sie haben mich unterstützt. Mein Bruder kam mit, als ich das erste Mal in Zagreb war (Anm. d. Red.: um den Vertrag zu besprechen), mein bester Freund und meine Freundin kamen, um diese Spiele (Anm. d. Red.: Olympia-Qualifikation in Hannover) zu sehen".
kli