02.04.2024, 14:19
Sechs Spiele in zwei Wochen
Der abschließende Länderspiel-Dreierpack in der EM-Qualifikation dient Deutschlands Handballerinnen als willkommenes Aufwärmprogramm für den Kampf um das Paris-Ticket. In den Partien gegen die Ukraine am Donnerstag sowie gegen Israel am Samstag und Sonntag will sich das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch für die in der kommenden Woche anstehende Olympia-Qualifikation warmspielen und weiteres Selbstvertrauen holen.
"Ich bin froh, dass wir nicht von null auf hundert in das Quali-Turnier gehen müssen. Wir haben die EM-Qualifikation eigentlich erledigt. Entsprechend können wir diese drei Spiele nutzen, um uns so weiterzuentwickeln, dass wir in der nächsten Woche in Topform sind", sagte Gaugisch und bekräftigte: "Die Olympia-Ausscheidung ist das Highlight, auf das wir seit Langem hinfiebern."
Vom 11. bis 14. April geht es für sein Team in Neu-Ulm um die erstmalige Teilnahme an den Sommerspielen seit 2008 in Peking. Dafür muss in dem Vierer-Turnier mit Slowenien, Montenegro und Außenseiter Paraguay mindestens Rang zwei her.
"Klar ist, dass wir vor allem in der zweiten Woche auf den Punkt liefern und vor allem für die beiden Knaller-Spiele gegen Slowenien und Montenegro gewappnet sein müssen. In den zwei Partien wollen wir unsere maximale Leistung abrufen und den großen Traum von Olympia wahr machen", sagte Gaugisch.
Dafür hat man den Lehrgang auch mit einer Leistungsdiagnostik gestartet, um wichtige Erkenntnisse auch mit Blick auf den anstehenden Sommer zu gewinnen.
Zuvor soll die Qualifikation für die EM-Endrunde vom 28. November bis 15. Dezember in Österreich, Ungarn und der Schweiz mit einer makellosen Bilanz abgeschlossen werden. Nach drei Siegen aus drei Spielen führt die DHB-Auswahl die Gruppe 2 mit 6:0 Punkten souverän an, rechnerisch fehlt noch ein Zähler für das EM-Ticket. "Man kann erwarten, dass wir alles dafür tun, erfolgreich zu sein", kündigte Gaugisch vor den Duellen mit der Ukraine und Israel in Heidelberg an.
Um personell für das Spiele-Sixpack innerhalb von zehn Tagen gewappnet zu sein, hat der Bundestrainer nach dem kurzfristigen Ausfall von Annika Lott noch 19 Spielerinnen in seinem Kader. "Wir müssen die zweite Woche im Blick haben. Das gibt uns die Chance, Belastungen zu verteilen. Wir wollen niemanden verschleißen, damit alle Spielerinnen in der Olympia-Qualifikation Vollgas geben können", begründete der 49-Jährige das ungewohnt große Aufgebot.
Julia Maidhof bekräftigte am Dienstag voller Vorfreude: "Wir sind alle heiß darauf." Die Rückraumspielerin vom SCM Ramnicu Valcea betont: "Die zwei Wochen im April sind etwas Besonderes. Jedes Spiel ist ein extrem wichtiger Teil für die Vorbereitung auf Neu-Ulm."
Der Endspurt in der EM-Qualifikation mit den drei Partien gegen die Ukraine am Donnerstag (19 Uhr) sowie gegen Israel (Samstag und Sonntag/17 Uhr und 18 Uhr) soll als lockerer Aufgalopp dienen. Die ersten beiden Partien werden von Sportdeutschland.TV übertragen, das abschließende Duell mit Israel am Sonntag überträgt Sport 1.
Der Münchener Privatsender überträgt auch die Auftaktpartie in der Olympiaqualifikation gegen Slowenien am 11. April (17.45 Uhr). Für die beiden weiteren Duelle mit Montenegro (13.04./14.15 Uhr) und Paraguay (14.04./13.30 Uhr) hat sich die ARD die Übertragungsrechte gesichert. Tickets sind noch für sämtliche Partien in Heidelberg und Neu-Ulm zu haben.
Experimente plant Gaugisch zwar nicht mehr, dafür geht es um zu viel. "Es hat sich ein eingespielter Kern herausgebildet. Es gibt Spielerinnen, an denen führt kein Weg vorbei", sagte der Bundestrainer. Dennoch ist die EM-Qualifikation auch noch einmal eine Art Casting für den Kampf um das Paris-Ticket und die Olympischen Spiele im Falle der erfolgreichen Qualifikation.
"Jede Spielerin ist aufgefordert, das Maximale herauszuholen und zu zeigen, dass sie die Mannschaft in vielen Bereichen bereichern kann", sagte Gaugisch und fügte hinzu: "Nur die, die sich hundertprozentig einbringen, werden sich durchsetzen. Das haben wir offen kommuniziert."
Zum Trainingsstart hat man sich erneut auf die Abwehrarbeit konzentriert. "Wir wollen gut verteidigen und viele Gegenstoßimpulse setzen. Da haben wir gegen die Slowakei einen guten Schritt gemacht", betonte Gaugisch und erklärte, dass man vor allem "die individuelle Leistung" der Spielerinnen im Blick habe.
Nr. | Name | Pos. | Geb. | Verein |
---|---|---|---|---|
12 | Dinah Eckerle | TW | 16.10.1995 | Thüringer HC |
42 | Katharina Filter | TW | 04.02.1999 | Brest Bretagne HB/FRA |
24 | Sarah Wachter | TW | 16.12.1999 | Borussia Dortmund |
31 | Alexia Hauf | LA | 18.07.1998 | HSG Blomberg-Lippe |
29 | Antje Döll | LA | 03.10.1988 | SG BBM Bietigheim |
95 | Johanna Stockschläder | LA | 11.02.1995 | Thüringer HC |
30 | Jenny Behrend | RA | 20.01.1996 | SG BBM Bietigheim |
44 | Meret Ossenkopp | RA | 21.06.1998 | Borussia Dortmund |
20 | Emily Bölk | RL | 26.04.1998 | FTC Budapest/HUN |
28 | Toni Reinemann | RL | 31.05.2001 | VfL Oldenburg |
11 | Xenia Smits | RL | 22.04.1994 | SG BBM Bietigheim |
4 | Alina Grijseels | RM | 12.04.1996 | Metz HB/FRA |
10 | Mareike Thomaier | RM | 25.08.2000 | TSV Bayer 04 Leverkusen |
18 | Mia Zschocke | RM | 28.05.1998 | SCM Ramnicu Valcea/ROU |
27 | Julia Maidhof | RR | 13.03.1998 | SCM Ramnicu Valcea/ROU |
22 | Maren Weigel | RR | 22.05.1994 | TuS Metzingen |
93 | Julia Behnke | KM | 28.03.1993 | TuS Metzingen |
9 | Lisa Antl | KM | 21.06.2000 | Borussia Dortmund |
7 | Meike Schmelzer | KM | 19.07.1993 | HC Dunarea Braila/ROU |
chs, dpa, SID