05.04.2024, 17:25
"Genau das, was wir nicht haben wollten"
Das EM-Ticket ist gesichert, doch die Sorgen um Alina Grijseels beschäftigen die deutschen Handballerinnen vor der Olympia-Qualifikation in Neu-Ulm.
Keine schwere Verletzung, aber auch keine Erleichterung bei Bundestrainer Markus Gaugisch: Die Tage bis zur immens wichtigen Olympia-Qualifikation der Handballerinnen werden für Co-Kapitänin Alina Grijseels zum Wettlauf gegen die Zeit. Am Donnerstag war sie unter Tränen vom Feld getragen worden, am heutigen Freitag (5. April) folgte die Diagnose: Sprunggelenksverletzung am linken Fuß. Ob Grijseels beim Heimturnier um das Paris-Ticket (11. bis 14. April) dabei sein kann, ist offen.
"Wir schauen von Tag zu Tag, eine finale Einsatzentscheidung werden wir in enger Abstimmung mit der medizinischen Abteilung erst in Neu-Ulm treffen", sagte Gaugisch. Immerhin habe sich die Rückraumspielerin des FC Metz "nach Ansicht der medizinische Bilder keine schwerwiegende Verletzung zugezogen". Das sah während des Spiels gegen die Ukraine (43:21) noch ganz anders aus.
Julia Behnke und Xenia Smits trugen Grijseels vom Feld, Gaugisch blickte sorgenvoll auf die kommenden Tage. "Dass sich eine unserer Führungsspielerinnen verletzt ist genau das, was wir nicht haben wollten", sagte er. Die Qualifikation für die EM in Ungarn, Österreich und der Schweiz Ende des Jahres war Formsache, was wirklich zählt, sind die Sommerspiele in Paris. Seit 2008 waren die DHB-Frauen bei Olympia nicht mehr am Start.
In Neu-Ulm geht es gegen Montenegro, Slowenien und Paraguay. Vorher stehen am Wochenende zwei - sportlich unbedeutende - EM-Qualispiele in Heidelberg gegen Israel an. Allerdings ohne Grijseels. Die 27-Jährige arbeitet derweil an ihrer Rückkehr. "Gemeinsam mit unserer medizinischen Abteilung werden wir nun alles dafür tun, dass sie die Olympia-Qualifikation spielen kann", sagte Gaugisch.
Grijseels' Verletzung überschattet die Stimmung im deutschen Team, die nach dem ungefährdeten Erfolg über die Ukraine so prächtig hätte sein können. "Das war eine gute Basis", freute sich Kapitänin Emily Bölk. Die Leistung wolle die Mannschaft nun "Schritt für Schritt ausbauen, damit wir ready sind für die Olympia-Quali." Ein wichtiger Baustein bei diesem Vorhaben: Eine rasche Rückkehr von Alina Grijseels.
SID st cp