09.04.2024, 11:17
"Super wichtige Spiele" für DHB-Frauen
Mit weißer Weste sind Deutschlands Frauen durch die Qualifikation zur Handball-EM gekommen. Nun richten sich die Blicke auf das Olympia-Qualifikationsturnier (11. bis 14. April) in Neu-Ulm. Dort will sich die DHB-Auswahl den Traum von Sommerspielen in Paris erfüllen.
Zum insgesamt 16. Mal - und damit immer seit der Premiere im Jahr 1994 - hat sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft für eine Europameisterschaft qualifiziert. Das haben daneben nur Norwegen, Dänemark und Ungarn geschafft. Auch den DHB-Männern ist dies nicht gelungen, 2014 war man unter dem damaligen Bundestrainer Martin Heuberger gescheitert.
Und die Tordifferenz von +37 Toren gegen Israel war zudem noch ein Torrekord. Erstmals überhaupt erzielte ein deutsches Frauen-Team mehr als 45 Tore in einem Spiel. Am 29.11.1991 hatte ein B-Nationalteam mit einem 45:9 über Estland den bisherigen Rekord aufgestellt, bei der Handball-WM 2007 gegen Paraguay (45:12) und in der Qualifikation zur Handball-EM 2010 gegen Italien (45:19) waren einer A-Nationalmannschaft vom DHB die alten Bestmarke gelungen.
"Jetzt kommt ein anderer Handball auf uns zu. Morgen ist Reisetag, an dem wir Kraft tanken, dann setzen wir einen athletischen Reiz und schließen am Dienstag und Mittwoch die Vorbereitung auf Slowenien ab, damit wir am Donnerstag Höchstleistung bringen können", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch direkt nach dem Duell gegen Israel.
"Es sind drei große Schritte, die wir noch gehen müssen, bis zu diesem Ticket, aber die wollen wir unbedingt gehen und das unbedingt schaffen. Der Fokus ist seit langem genau daraufgelegt und deshalb freuen wir uns einfach, das es jetzt nach Neu-Ulm geht und wir bald alles auf die Platte bringen dürfen“, betont Co-Kapitänin Emily Bölk.
Ob dort die verletzte Spielmacherin Alina Grijseels dabei sein kann, entscheidet sich kurzfristig. Für den heutigen Dienstag hat der DHB noch einen Medientermin angesetzt. "Grundsätzlich erwarte ich, dass das Ticket in den Spielen mit Slowenien und Montenegro ausgefightet wird. Man kann schon sagen, dass Paraguay ein wenig der Außenseiter in der Vierergruppe ist", betont Bölk.
Gleich zum Auftakt des Vier-Nationen-Turniers stehen für Deutschland die Schlüsselspiele auf dem Programm. Zunächst gegen Slowenien (Donnerstag, 17.45 Uhr/live auf Sport1 und Dyn) und dann nach einem Ruhetag gegen Montenegro (Samstag, 14.15 Uhr/live auf ARD und Dyn).
Mit zwei Siegen hat Deutschland vermutlich Planungssicherheit, mit lediglich einem Erfolg aus diesen Partien hingegen müsste man zittern. Zum Abschluss geht es noch gegen Außenseiter Paraguay (Sonntag, 13.30 Uhr/live auf ARD und Dyn) und anschließend stehen sich noch Slowenien und Montenegro gegenüber.
Auf der slowenischen Bank ist mit Dragan Adzic ein Montenegriner, der sein Heimatland 2012 zu Olympiasilber und EM-Gold führte - den größten Erfolgen der Verbandsgeschichte. Damals auf dem Parkett - Bojana Popovic, die aktuelle Nationaltrainerin Montenegros.
"Die Chance ist groß, dass wir uns ein Ticket sichern, und wir werden alles dafür geben, dieses Ziel zu erreichen", erklärte Rechtsaußen Meret Ossenkopp und Linksaußen Johanna Stockschläder ergänzte: "Es sind super wichtige Spiele und wir müssen und können sie voller Selbstbewusstsein angehen. Olympia ist für jeden der Traum, der in Erfüllung gehen soll. Wir werden alles dafür geben, weil wir wissen, dass es für jeden Sportler das Größte in der Karriere ist."
"Bei Slowenien und Montenegro kennen wir viele aus der Champions League oder von internationalen Begegnungen. Da können wir uns auf absolute Topspielerinnen einstellen und einiges erwarten - gerade auch eine Leistungssteigerung zu den Gegnern, die wir jetzt diese drei Tage hatten. Also gehen wir da mit Vollgas rein und es gibt nur ein Ziel: das Olympia-Ticket lösen. Wenn ich daran denke, gibt es einfach nur Gänsehaut", so Bölk abschließend.
chs, SID, DHB