19.02.2024, 09:11
Nur Bensheim/Auerbach ausgeschieden
Die EHF Champions League ging in den letzten Spieltag, dort fielen die letzten Entscheidungen um den Einzug ins Viertelfinale oder in die Play-offs. Auch in der European League ging es um die Tickets für das Viertelfinale. Mit Bietigheim und dem Thüringer HC sind noch zwei Klubs international vertreten.
Die SG BBM Bietigheim empfing Montenegros Serienmeister Buducnost Podgorica - und feierte einen in der Höhe überraschend deutlichen 34:16-Erfolg gegen den Konkurrenten, der vor dem Anwurf bereits keine Chance mehr auf das Weiterkommen hatte. Schnell hatte der deutsche Meister die Gäste auf 8:2 distanziert, beim 16:6 war der Abstand das erste Mal im zweistelligen Bereich.
Nach einem 19:7 zur Pause dominierte Bietigheim die Partie auch nach dem Seitenwechsel, distanzierte Buducnost am Ende überdeutlich mit 34:16 - und beendet die Gruppenphase der Champions League mit 14 Punkten."Wir haben das beste Spiel seit der Pause im Dezember gezeigt. Wir sind super stolz und haben heute das Level erreicht, das wir wollen", so SG BBM Cheftrainer Jakob Vestergaard
Nach dem Sieg gegen Buducnost hätten sich die Frauen der SG BBM Bietigheim - bei einer Niederlage von DVSC Schaeffler Debrecen, das am Sonntag beim noch punktlosen IK Sävehof antreten musste - noch auf Tabellenplatz fünf verbessern können. Dies schien schon im Vorfeld eher ein theoretisches Szenario, Debrecen siegte mit 36:27. Gruppensieger Györi Audi ETO gab zum Abschluss gegen Brest Bretagne um die deutsche Torhüterin Katharina Filter einen Punkt ab, das so auf den dritten Platz rückte.
CSM Bukarest hätte am Sonntag allerdings antworten können: Die Rumäninnen bestritten das Topspiel beim Tabellenzweiten Odense Haandbold. Vor der Partie trennten die Teams zwei Zähler, doch Bukarest hatte sein Heimspiel am 1. Spieltag mit 28:24 gewonnen. Damit hätte ein einfacher Auswärtssieg für den direkten Einzug ins Viertelfinale gereicht. Odense benötigte ein Remis, um die erste Runde der Play-offs zu überspringen. Am Ende setzten sich die Däninnen mit 29:25 durch.
In der Gruppe B standen ebenfalls noch wichtige Entscheidungen bevor: An der Tabellenspitze kämpfen drei Teams noch um zwei Tickets für das Viertelfinale und unten will ebenfalls ein Trio die letzten beiden Plätze für die Play-offs besetzen. Metz gewann dabei gegen Ferencvaros und stellte auf 22 Punkte wie Esbjerg, das am Sonntag mit einem 33:24-Auswärtserfolg bei Rapid Bukarest antwortete.
Der Vierte Kristiansand hatte unterdessen am Samstag den Dritten Ikast Haandbold zu Gast - und musste sich mit 31:32 geschlagen geben. Die Däninnen müssen somit in der ersten Runde der Play-offs gegen Bietigheim spielen. Krim Ljubljana hielt sich unterdessen beim 32:19 gegen das punktlose Schlusslicht Zaglebie Lubin schadlos und spielt nun im Achtelfinale gegen den CSM Bukarest.
Darüber hinaus kommt es zum Duell zweier deutscher Nationalspielerinnen, wenn sich der Vorjahresfinalist FTC Budapest um Emily Bölk mit Brest Bretagne um Katharina Filter misst.
In der EHF European League stieg ebenfalls der letzte Spieltag der Gruppenphase. In vier Viergruppen kämpfen sechzehn Teams um den Einzug ins Viertelfinale, darunter waren am letzten Spieltag mit dem Thüringer HC und der HSG Bensheim/Auerbach auch zwei deutsche Vereine. Borussia Dortmund und der VfL Oldenburg sind in der 3. Qualifikationsrunde gescheitert.
Für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach ging es theoretisch noch um den Einzug ins Viertelfinale. Allerdings hätte es dafür einer Überraschung bei Spitzenreiter Gloria Bistrita-Nasaud bedurft - und die blieb aus. Es setzte nach einer guten ersten Hälfte am Ende ein 24:33 (16:18). Neptunes de Nantes war somit bereits vor dem Duell gegen Lublin weiter, zeigte seine Klasse aber mit einem 39:25-Heimsieg.
Der Thüringer HC liefert sich ein Fernduell mit Dunarea Braila um den Gruppensieg. Den Direktvergleich haben die Thüringerinnen allerdings in der vergangenen Woche aus der Hand gegeben, mussten daher auf Schützenhilfe von Chambray hoffen, doch die blieb bei der 19:24-Heimniederlage der Französinnen aus.
"Auch wenn unsere Gruppenphase gestern schon entschieden war, ist es schön jeden einzelnen zu sehen, der am Sonntag gekommen ist, um uns zu pushen", so THC-Coach Herbert Mülller und betonte: "Die Abwehr hat über 60 Minuten hervorragend agiert. Ich bin mit der Deckungsarbeit super zufrieden. Das war über 60 Minuten wie aus einem Guss."
"In der ersten Halbzeit haben wir viel zu viele freie Chancen liegen gelassen. Die zweite Halbzeit war dann nach meinem Geschmack. Wir haben hinten die Bälle gewonnen, hatten ein schnelles Tempospiel, schöne Spielzüge und letztendlich ein klarer Erfolg. Ich bin sehr glücklich und zufrieden", erklärte Müller mit Blick auf das letztlich deutliche 29:17 (13:10).
In der Gruppe A hatten Storhamar und Koprivnica schon das Ticket für die nächste Runde gelöst, im Fernduell geht es um den Gruppensieg. Den Norwegerinnen hätte dabei gegen Vac schon ein Remis gereicht, da die Kroatinnen am Samstag aber in Dänemark bei Nyköbing Falster mit 22:23 unterlagen, stand der Gruppensieg bereits am Samstag Abend fest. Storhamar, nächster Kontrahent des Thüringer HC, siegte in Ungarn deutlich mit 30:24.
In der Gruppe D erledigte sich ein möglicher Dreiervergleich am Samstag: Sola HK sicherte sich mit einem 36:31 (18:15) gegen BM Malaga das Weiterkommen und den Gruppensieg. Den zweiten Platz konnte sich am Sonntag nun Mosonmagyarovar mit einem Punktgewinn bei Schlusslicht Targu Jiu aus eigener Kraft sichern. Die Ungarinnen hatten zwar ihre Mühe, gewannen aber mit 22:20.
Für das Viertelfinale musste nicht gelost werden, neben dem Duell zwischen dem Thüringer HC und Storhamar duellieren sich auch Podravka Vegeta Koprivnica und Dunarea Braila. Ein zweiter rumänischer Vertreter in den Top8 ist der CS Gloria Bistrita-Nasaud, der sich mit Mosonmagyarovar duelliert. Sola HK bekommt es hingegen mit den Neptunes de Nantes zu tun. Damit sind dann Klubs aus sechs Nationen noch im Wettbewerb.
red mit Material Vereine, dpa