28.04.2024, 18:27
Füchse unterliegen, Flensburg sorgt für Druck und Abstiegskampf am Sonntag
In der Handball Bundesliga werden an diesem Wochenende sieben Partien des Spieltags Nummer 30 ausgespielt - aufgrund der CL-Viertelfinals wurden die Duelle von Kiel und Magdeburg verschoben. Durch die Niederlage der Füchse in Melsungen zählt der SCM dennoch zu den Siegern des Spieltags. Im Abstiegskampf vollzog der BHC die Trendwende gegen Erlangen.
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Der SC DHfK Leipzig legte gegen die SG Flensburg-Handewitt lange Zeit vor, doch die Gäste nutzten kurz vor dem Ende eine Überzahl nach einem Kopftreffer. Der Favorit übernahm die Führung und gab diese in den letzten vier Minuten nicht mehr aus der Hand. Flensburg festigt den dritten Rang und hält den Druck auf Berlin aufrecht, Leipzig verbleibt auf dem achten Platz.
Die formstarken Leipziger, die zuletzt drei Auswärtssiege nacheinander gefeiert hatten, begannen selbstbewusst und temporeich. Sie übten viel Druck über den Rückraum aus und banden auch ihren Kreisläufer Moritz Preuss gut ein. Weil sie zudem defensiv kompakt standen, verdienten sich die Gastgeber eine 9:6-Führung (15. Minute). Die Flensburger zeigten sich jedoch unbeeindruckt und etablierten fortan immer stärker ihr Tempospiel. So entwickelte sich eine rasante Partie, wo beim 18:18 die Seiten gewechselt wurden.
Der offene Schlagabtausch setzte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs fort. Nationalspieler Franz Semper brachte Leipzig mit 25:23 in Führung (39.). In der Folge häuften sich auf beide Seiten die Fehler, die Partie wurde zerfahrener. Flensburg spielte seine Angriffe etwas geduldiger aus und eroberte in der Schlussphase, als Flensburgs Torhüter Benjamin Buric zum wichtigen Faktor avancierte, die Führung zurück.
Aufgrund der Ausfälle von Simon Gade und Dario Quenstedt rückte bei Hannover mit Lasse Andresen der dritte Torhüter in den Blickpunkt - und sorgte im Duell gegen Frisch Auf Göppingen für ein Plus zwischen den Pfosten. Das konnten seine Vorderleute nutzen und im Kampf um den Platz im europäischen Wettbewerb zwei wichtige Punkte einfahren.
Die Recken legten von Anfang an vor, aber Göppingen kämpfte sich ach dem 6:3 in die Partie und hielt bis zum 10:10 Schritt. Danach bekamen die Hausherren aber die Partie unter Kontrolle, führten zur Pause mit 16:11. Die Württemberger konnten in Durchgang zwei zunächst noch den Rückstand in Grenzen halten, ein Hattrick von Vincent Büchner zum 24:17 war aber eine Vorentscheidung - am Ende stand ein 33:26 auf der Anzeigetafel.
Der ThSV Eisenach konnte im Kampf um den Klassenerhalt nicht nachsetzen. Gegen den TBV Lemgo Lippe fanden die Thüringer über weite Strecken zu wenig offensive Mittel, verzweifelten immer wieder an der Gästedeckung und Torwart Finn Zecher. Am Ende musste man sich 25:30 (11:16) geschlagen geben, auch wenn die Gäste zeitweise auf neun Treffer enteilt waren.
Eisenach fehlte es von Beginn an vor allem an erfolgreichen Angriffen, sodass Lemgo schnell mit drei Toren Unterschied führte. Das lag nicht zuletzt an TBV-Torhüter Finn Zecher, der in der ersten Hälfte fast 40 Prozent der Eisenacher Würfe entschärfte. Die Eisenacher Torhüter kamen zusammen nur auf rund 16 Prozent. In der zweiten Hälfte ging es für die Wartburgstädter weiter bergab, Lemgo hätte sogar auf zehn Tore wegziehen können. Auch wenn das Team von Misha Kaufmann in dieser Phase immer wieder mit einem zusätzlichen Feldspieler agierte, konnte sie keinen Druck aufbauen und war im Angriff nicht gefährlich genug.
"Wir haben überragend angefangen", strahlte Gudjon Valur Sigurdsson nach dem dominanten Auftritt des VfL Gummersbach gegen die HSG Wetzlar. Mit einer Serie von fünf Siegen im Rücken traten die Hausherren von der ersten Minute an selbstbewusst auf - und setzen sich bereits nach dreizehn Minuten auf 9:2 ab. Nach einer Dreier-Serie kam bei Wetzlar etwas Hoffnung auf, doch Gummersbach blieb dominant.
Bis zur Pause hatten sich die Gastgeber beim 18:10 bereits wieder deutlich abgesetzt, nach Wiederbeginn wurde es mit einem Doppelschlag dann zweistellig, bevor Julian Köster das 21:10 nachlegte. Angesichts der deutlichen Führung schlichen sich beim VfL Nachlässigkeiten ein, Wetzlar hingegen war mit dem siebten Feldspieler erfolgreich und verkürzte bis auf fünf Tore. Der Gummersbacher Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr, am Ende stand ein 35:28 auf der Anzeigetafel.
Die Füchse Berlin wollten im Kampf um die Meisterschaft den Druck auf den SC Magdeburg aufrecht erhalten, doch nach dem Remis gegen Kiel gab es mit einer Niederlage in Melsungen den nächsten Rückschlag - angesichts vier Minuspunkten mehr als der SCM erklärte Jaron Siewert: "Die letzte realistische Chance auf die Meisterschaft müssen wir nun ad acta legen."
» Füchse Berlin: Coach Siewert hakt Meisterschaft ab
Die Füchse Berlin taten sich in Kassel von der ersten Minute an schwer, sie gerieten gegen die MT Melsungen schnell mit 4:9 in Rückstand - auch aufgrund der Paraden von MT-Torhüter Adam Morawski. Beim 10:10 hatten die Gäste allerdings ausgeglichen und nach einem 13:13 zur Pause gingen sie im zweiten Abschnitt sogar in Führung. Melsungen legte aber schnell wieder vor und setzte sich mit einer Dreier-Serie zum 27:24 dann etwas ab. Die Füchse mühten sich, doch Melsungen hielt Kurs auf dem 30:28-Erfolg bei dem Timo Kastening neun Treffer erzielte.
Der TVB Stuttgart zeigte eine starke Leistung, dominierte einen dezimierten HSV Hamburg über die komplette Spielzeit und siegte am Ende deutlich mit 35:26 (17:12). Die Schwaben machten, angetrieben von Kai Häfner, der als Anspieler und Vollstrecker glänzte, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Der HSV Hamburg musste mit großen personellen Sorgen in die Partie starten, denn neben den langfristig Verletzten Andreas Magaard und Dominik Axmann waren kurzfristig auch Jens Vortmann, Niklas Weller und Casper Mortensen nicht verfügbar. Zudem musste man auch nach sechs Minuten den Ausfall von Tomislav Severec verkraften.
Stuttgart kontrollierte die Partie von Beginn an, löste sich früh zum 8:4 und lag zur Pause mit fünf Toren vorne. In Durchgang zwei musste HSV-Coach Torsten Jansen früh schon seine Auszeiten nehmen, das Blatt konnten die Hanseaten an diesem Tag nicht mehr wenden. Zwischenzeitlich mit zehn Toren vorne, brachte Stuttgart einen klaren Sieg ins Ziel.
Der Bergische HC hat einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Das rettende Ufer ist bei zwei Punkten Rückstand auf den HC Erlangen nach dem 28:25 (13:11)-Sieg in direkter Reichweite. Bei den Franken machte sich der Trainerwechsel zu Johannes Sellin damit nicht bemerkbar: Erlangen hielt zwar lange mit, konnte die Partie im zweiten Durchgang aber nicht mehr drehen. Das lag auch daran, dass die Hausherren immer wieder ins empty goal der Gäste trafen.
Zudem hatten die Bergischen Löwen mit Peter Johannesson in den entscheidenden Phasen einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten. Allein drei Siebenmeter nahm der Torwart weg. So kam der Tempoexpress der Gastgeber immer wieder ins Rollen, bei den Gästen hatte eine rote Karte für Christopher Bissel für einen Bruch im Umschaltspiel gesorgt.
SC DHfK Leipzig - SG Flensburg-Handewitt 32:35 (18:18)
SC DHfK Leipzig: Ebner, Säveraas (3 Paraden); Witzke 7, Klima 6, Semper 6, V. Kristjansson 5/1, Preuss 3, Binder 2, Ernst 1, Krzikalla 1, Peter 1, Runarsson, Mamic, Sunnefeldt, Gebala
SG Flensburg-Handewitt: Buric (9 Paraden), Möller (3 Paraden); E. M. Jakobsen 11/4, Pytlick 8, Einarsson 5, Jörgensen 4, Gottfridsson 2, Horgen 2, Larsen 2, Golla 1, Hansen, Pedersem, Zivkovic, Blagotinsek, Kjaer Möller
Zuschauer: 4737 (Quarterback Immobilien Arena, Leipzig)
Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski
Strafminuten: 4 / 2
TSV Hannover-Burgdorf - Frisch Auf Göppingen 33:26 (16:11)
TSV Hannover-Burgdorf: Andresen (11/1 Paraden), Wagner (1 Parade); Büchner 7, Kulesch 6, Steinhauser 6/2, Fischer 5, Feise 2, Hanne 2, Nyfjäll 2, Edvardsson 1, Gerbl 1, Michalczik 1, Vujovic, Strmljan, Edvardsson, Brozovic, Ayar
Frisch Auf Göppingen: Sego (4 Paraden), Buchele (4 Paraden); Persson 5, Sarac 5, D. Schmidt 4, Flodman 3, Kneule 3, Kozina 3, Hermann 2, Malus 1, Heymann, Poteko, Ellebaek, Schiller, Lastro
Zuschauer: 7002 (ZAG Arena, Hannover)
Schiedsrichter: Phillip Dinges / Fabian Baumgart
Strafminuten: 4 / 4
ThSV Eisenach - TBV Lemgo Lippe 25:30 (11:16)
ThSV Eisenach: Spikic (7 Paraden), Kornecki (3 Paraden); Grgic 6, M. Zehnder 4/2, Donker 3, Snajder 3, Walz 2, Weyhrauch 2, Ende 1, Kurch 1, Mengon 1, Meyer 1, Saul 1, Reichmuth, Patrail, Lumbroso
TBV Lemgo Lippe: Zecher (13/2 Paraden), Kastelic; Suton 6, Hutecek 5, Theilinger 4, N. Versteijnen 4, S. Zehnder 4/4, Laerke 2, Simak 2, Battermann 1, Carstensen 1, Petrovsky 1, Schagen, Zerbe, Hübke
Schiedsrichter: Mirko Krag (Frankfurt/M.)/Marcus Hurst (Oberursel)
Zuschauer: 3030
Strafminuten: 2 / 4
TSV Hannover-Burgdorf - Frisch Auf Göppingen 33:26 (16:11)
TSV Hannover-Burgdorf: Andresen (11/1 Paraden), Wagner (1 Parade); Büchner 7, Kulesch 6, Steinhauser 6/2, Fischer 5, Feise 2, Hanne 2, Nyfjäll 2, Edvardsson 1, Gerbl 1, Michalczik 1, Vujovic, Strmljan, Edvardsson, Brozovic, Ayar
Frisch Auf Göppingen: Sego (4 Paraden), Buchele (4 Paraden); Persson 5, Sarac 5, D. Schmidt 4, Flodman 3, Kneule 3, Kozina 3, Hermann 2, Malus 1, Heymann, Poteko, Ellebaek, Schiller, Lastro
Zuschauer: 7002 (ZAG Arena, Hannover)
Schiedsrichter: Phillip Dinges / Fabian Baumgart
Strafminuten: 4 / 4
MT Melsungen - Füchse Berlin 30:28 (13:13)
MT Melsungen: Morawski (14 Paraden, davon 1 Siebemeter), Simic; Kastening 9, Kristopans 5, Martinovic 5, Mandic 4, Balenciaga 2, Arnarsson 2, Kühn, Aho 1, Sipos 1, Ignatow, Moraes, Drosten, Jönsson, Pavlovic
Füchse Berlin: Kireev (2 Paraden), Milosavljev (6 Paraden, davon 1 Siebenmeter); Lindberg 8, Gidsel 7, Tollbring 3, Andersson 3, Drux 2, Marsenic 2, Darj 1, Wiede 1, Freihöfer, Langhoff, West av Teigum, Kopljar, Jacobs
Zuschauer: 4491 (Rothenbach-Halle, Kassel)
Schiedsrichter: Darnel Jansen / Lucas Hellbusch
Strafminuten: 12 / 6
Disqualifikation: D. Mandic (3. Zeitstrafe, 58.) / -
TVB Stuttgart - HSV Hamburg 35:26 (17:12)
TVB Stuttgart: Heinevetter, Vujovic (13/2 Paraden, 1 Tor); Fernandez 8/1, Maric 8, Häfner 6, Hanusz 3, Lönn 3, Serrano 2, Nicolaus 2, Röthlisberger 1, Zieker 1, Ivankovic, Forstbauer, Pfattheicher, Slaninka
HSV Hamburg: Bitter (1 Parade), Pinski (3 Paraden); Baijens 6, Tissier 5, Corak 5, Andersen 5/3, Valiullin 2, Lassen 1, Hartwig 1, Bergemann 1, Severec, Risom, Ilic
Zuschauer: 6075
Schiedsrichter: Julian Köppl / Dennis Regner (Frankfurt/Main / Nieder-Olm)
Strafminuten: 8/6
Bergischer HC - HC Erlangen 28:25 (13:11)
Bergischer HC: Rudeck (3 Paraden), Johannesson (10/3 Paraden); Kjeldgaard Andersen 7, Fraatz 5, Nothdurft 4, Beyer 3/3, Ladefoged 3, Babak 2, Arnesson 1, M´Bengue 1, Seesing 1, Stutzke 1, Persson, Doniecki, Krecic, Morante Maldonado
HC Erlangen: Obling, Ferlin (12/1 Paraden); Heiny 4, Seitz 4, Zechel 4, Bissel 3, Jeppsson 2, Steinert 2/1, Svensson 2, Bauer 1, Büdel 1, Gömmel 1, Olsson 1, Bialowas, Metzner, Link
Zuschauer: 2571 (Uni-Halle, Wuppertal)
Schiedsrichter: Marijo Zupanovic / Martin Thöne
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikation: - / Bissel (33.)
red