07.05.2024, 12:39
Mortensen trauert
Die schwierige Lage beim HSV Hamburg sorgt auch bei den Spielern für Verunsicherung. Casper Mortensen hat nun seine Sichtweise dargelegt - und offenbart, dass es einen Trauerfall in seiner Familie gab.
Die ungewisse Lage beim Handball Sport Verein Hamburg sorgt auch bei den Spielern für Unsicherheit. "Natürlich ist das nicht optimal, das ist klar", schildert Casper Mortensen im Interview mit dem dänischen Sender TV2.
Der Linksaußen, der für die dänische Nationalmannschaft nachnominiert wurde, weiß genau, wovon er redet. Er war bereits bei der vergangenen Pleite des HSV vor acht Jahren im Team.
Daher berichtet sich der Routinier nun auf alle Eventualitäten vor. "Ich fange an, über einen Plan B nachzudenken, falls es nicht klappen sollte. Nicht, dass ich schon mit jemandem gesprochen hätte, aber es ist wichtig", erklärt er.
Dabei macht der 35-Jährige klar, dass er auch an seine Familie denken muss. Dementsprechend kann er nicht "riskieren, in zwei Monaten ohne Verein zu sein". Doch damit will er sich erst nach der Saison beschäftigen.
Doch nun will sich Mortensen erstmal auf die restliche Spielzeit konzentrieren. "Wir haben eine gute Einheit. Und es ist klar, dass wir als Spieler nicht viel daran ändern konnten. Wir haben in letzter Zeit viele Spiele gewonnen, was toll war und uns viel Energie gegeben hat", sagt er.
Damit untermauert er auch, dass er den Verein ungerne verlassen möchte: "Dies ist meine dritte Saison im Verein, und ich denke, es war sehr aufregend, dabei zu helfen, den Verein auf die nächste Stufe zu bringen."
Doch diese Unsicherheit nicht das einzige Thema, was den Dänen derzeit zu schaffen macht. Bei TV2 offenbarte er, dass sein Vater am 22. April verstorben ist. "Ich fühle mich, als wäre mein Herz in zwei Teile zerschnitten worden, und die Zeit stand still, als meine Mutter anrief und es mir mitteilte", offenbart er.
Sein Verein gab ihm ein Spiel frei, ehe in der vergangenen Woche wieder auf der Platte stand. Dennoch war es sich nicht sicher, ob er wirklich zur Nationalmannschaft reisen sollte. "Aber meine Familie war der Meinung, dass ich gehen sollte, und ich dachte das auch. Wenn ich dieses Gefühl nicht gehabt hätte, wäre ich nicht gegangen", erläutert Mortensen.
Dabei will er seinen verstorbenen Vater, der selbst Handball-Trainer war, weiterhin alle Ehre machen. "Was ich erreicht habe, verdanke ich auch ihm. Er war ein Mentor und eine Inspiration - und der beste Vater der Welt", meint der Olympiasieger von 2016.
Dabei tauschten sich die beiden täglich aus, denn "hinter den Worten steckten Gewicht und Einsicht". Dieser Austausch würde ihm nun fehlen.
Seit dem Tod pendelte er zwischen Hamburg und Vanlose, wo seine Mutter wohnt. "Es ist eine sehr überwältigende Zeit. Es ist etwas, das ich für den Rest meines Lebens mit mir herumtragen muss, und das ist sehr, sehr schwer", berichtet er und ergänzt, dass die Trauerfeier am vergangenen Samstag stattgefunden hat.
smu