19.03.2024, 07:45
Schlagabtausch in der Halbzeit
Mit einem knappen und doch verdienten Sieg über Österreich hat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft das Olympia-Ticket gesichert. Im Kopf blieb allerdings vor allem das Halbzeit-Interview von DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Causa Alfred Gislason.
Die deutschen Handballer haben seit Sonntag gleich in zweierlei Hinsicht Klarheit: Das DHB-Team fährt im kommenden Sommer zu Olympia - und der Vertrag von Bundestrainer Alfred Gislason läuft nun tatsächlich bis 2027. Im Halbzeit-Interview bei der ARD wurde Sportvorstand Axel Kromer von Moderator Alexander Bommes mit drängenden Fragen rund um die Causa Gislason konfrontiert.
Während beispielsweise die Vertragsverlängerung von Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch eine gelungene Olympia-Qualifikation nicht voraussetzt, war die von Gislason daran gekoppelt. "Welche Option wäre Ihnen recht gewesen, um keine Unruhe irgendwo zu diskutieren?", fragte Kromer eingangs und fügte an: "Bei uns in der Mannschaft, im Trainerteam gab es keine Unruhe. Die Gereiztheit hat bei uns keiner verspürt. Wenn dann aber Fragen zur Zukunft und zur Zufriedenheit 1000-mal kommen, ist es natürlich irgendwann müßig, in aller Ruhe zu antworten."
Gislason hatte genervt auf die Rückfragen zu dem Thema reagiert. Kromer berichtete von einem "Auftrag des Präsidiums", den Vertrag in dieser Form dem Isländer vorzulegen. "Es hätte bei jeder Option Menschen gegeben, die was besser gewusst hätten. Wir haben eine Lösung gefunden, mit der Alfred auch zufrieden war, er hat unterschrieben", unterstrich der Sportvorstand: "Wir haben das ausgehandelt und kein Diktat übergestülpt. Ich kann alle beruhigen."
Auch wenn das für die öffentliche Diskussion "vielleicht nicht ganz so spannend" sei, herrsche zwischen Kromer und Gislason "große Harmonie". Was auch die unkomplizierte Abwicklung des Vertrags erkläre: "Wir haben genau einmal über den neuen Vertrag gesprochen. Es gab ein, zwei Rückfragen zur Struktur des Vertrags, aber nicht zu diesem Thema", so Kromer, der nachschob: "Alfred Gislason wirkte auf mich nur gereizt, weil es dann doch ein ganz anderes Thema wurde, was wir genau nicht wollten."
Erste Gespräche mit Gislason über dessen Zukunft hätten schon im Oktober stattgefunden. "Da ist sicherlich die Idee gefallen von ihm, dass es natürlich für ihn auch gut ist, früh Klarheit zu haben. Da haben wir gesagt: Wir regeln das nach der EM", so Kromer. Gebunden ist Gislason nun fest an den DHB, womit auch Gerüchte über mögliche andere Engagements erstmal ad acta gelegt wären.
msc