09.05.2024, 12:47
"Haben etwas erlebt, was ich mit anderen nicht erlebt habe."
Mikkel Hansen ist nicht nur in seinem Heimatland Dänemark einer der prägendsten Handballer geworden, dreimal wurde der Rückraumspieler zum Welthandballer ausgezeichnet. In Dänemark wird über das Olympiaticket des 36-Jährigen diskutiert.
Selbst wenn Mikkel Hansen nicht beim Nationalteam weilt, diskutiert man über die Lichtgestalt des dänischen Handballs. "Natürlich hoffe ich, dass Mikkel ein gewisses Niveau erreicht, so dass Nikolaj (Jacobsen, Anm. d. Red.) meint, er sollte zu den Olympischen Spielen fahren", erklärte nun Niklas Landin gegenüber TV2Sport. " Wir haben uns seit unseren Anfängen in der Nationalmannschaft verfolgt, und so haben wir gemeinsam etwas erlebt, was ich mit anderen nicht erlebt habe."
"Mikkels Siebenmeterfähigkeiten sind immer noch die besten der Welt. Und dann ist da noch sein Blick in der Überzahl, mit dem er das Sieben-gegen-Sechs-Spiel mit großer Gelassenheit angeht. Das ist unbezahlbar, und es gibt keinen von uns hier im Team, der das kann", erklärte nun auch Mathias Gidsel und der aktuelle Welthandballer betont: "Dann liegt es an Nikolaj, zu beurteilen, ob wir diese Fähigkeiten brauchen. Wenn wir einen Sieben-gegen-Sechs-Spieler und einen Mann brauchen, der 95 % aller Siebenmeter verwandelt, dann gibt es niemanden, der Mikkel ersetzen kann."
Schon Anfang April hatten sich Mathias Gidsel und Simon Pytlick für den Teamkollegen stark gemacht. "Für die dänische Nationalmannschaft bedeutet es sehr viel, Mikkel bei einer Endrunde dabei zu haben, und für mich persönlich bedeutet es sehr viel, Mikkel dabei zu haben, weil er mir die nötige Ruhe gibt, wenn ich auf dem Feld herumlaufe. Es ist immer gut für die Nationalmannschaft, einen der besten Spieler der Welt dabei zu habe", äußert sich Pytlick.
"Mikkel hat unglaublich viel für meine Karriere getan. Mikkel hat mich vom ersten Tag an an die Hand genommen und mir in der Nationalmannschaft geholfen. Mikkel hat immer fleißig seine Erfahrungen mit uns jungen Leuten geteilt, sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Für jemanden wie mich, der 2021 in eine unbekannte Welt eintrat, war es Gold wert, jemanden wie Mikkel zu haben", so Gidsel.
Hinsichtlich eines Olympiatickets gab sich Dänemarks Nationalcoach in der Vergangenheit zögerlich: "Das kann ich nicht sagen. Derzeit ist Mikkel verletzt. Jetzt muss er erst einmal aufs Spielfeld zurückkehren, dann sehen wir", erklärte Jacobsen, der allerdings schon im Februar auch betont hatte, dass der Routinier "gefährlicher" sein müsse.
"Es reicht nicht aus, nur gute Pässe zu spielen. Das belastet auch die anderen beiden, die in der Abwehrkette stehen, zu stark. Mikkel ist wahnsinnig gut in diesem Bereich (Pässe, Anm. d. Red.) und vor allem, wenn man auf das Spiel sieben gegen sechs umstellt, aber ich würde mir wünschen, dass er etwas torgefährlicher wird", so der Coach bei TV2.
Hintergrund sind auch die Regularien für die Olympischen Spiele. Statt wie bei der letzten WM oder EM einen Kader von 20 Spielern zu nominieren, von denen Jacobsen pro Partie dann 16 für das Match auswählen kann, darf man für Olympia nur 14 Spieler auswählen. Ein weiterer könnte mit einer sogenannten P-Akkreditierung zumindest außerhalb des Olympischen Dorfes bleiben und an den Trainingseinheiten teilnehmen.
chs