07.05.2024, 15:45
"Jetzt will sich jeder noch mal zeigen"
Olympia in Paris rückt für die deutsche Handball-Nationalmannschaft näher. Beim Lehrgang in Kopenhagen wollen sich die Spieler für eine Nominierung empfehlen. Der Qualität tut das offensichtlich gut.
Der Konkurrenzkampf um eine Nominierung für die Olympischen Spiele in Paris tut dem Training der deutschen Handball-Nationalmannschaft aus Sicht von Spieler Rune Dahmke gut. "Jetzt will sich jeder noch mal zeigen und das hilft aber dann meiner Meinung nach auch der Qualität im Training", sagte der 31-Jährige am Dienstag.
Für Dahmke würde mit einer Olympia-Nominierung ein Traum in Erfüllung gehen. "Diese Olympischen Spiele - das ist für mich, aber ich glaube auch für jeden anderen, ein riesengroßes Ziel", sagte der Linksaußen vom THW Kiel. "Dieses ganze Event ist einfach größer als nur Handball - und da mal dabei sein zu dürfen, das wäre wirklich was Wunderbares."
"Es ist immer eine Frage, in welcher Konstellation der Bundestrainer den Olympiakader plant. Ich war selbst schon einmal Opfer einer solchen Konstellation", erklärt Dahmke, der 2016 nach dem Gewinn der Handball-EM vom damaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson bis vor der Abreise dem Vorbereitungskader angehört hatte und dann nicht mit nach Rio de Janeiro reisen durfte.
Bei den Spielen von Tokio war der Linksaußen nur Teil des erweiterten Aufgebots. Dahmke könnte so in Paris seine Olympiapremiere feiern, möglicherweise dann sogar gemeinsam mit Lebensgefährtin Stine Bredal Oftedal, Stammspielerin bei Rekordeuropameister Norwegen. "Alles, was wir machen können, ist alles zu geben und es dem Trainer so schwer wie möglich zu machen die richtige Konstellation zu finden", erklärt Dahmke.
Hintergrund sind auch die Regularien für die Olympischen Spiele. Statt wie bei der letzten WM oder EM einen Kader von 20 Spielern zu nominieren, von denen Bundestrainer Alfred Gislason pro Partie dann 16 für ein Match auswählen kann, darf man für Olympia nur 14 Spieler auswählen. Ein weiterer könnte mit einer sogenannten P-Akkreditierung zumindest außerhalb des Olympischen Dorfes bleiben und an den Trainingseinheiten teilnehmen.
Derzeit absolviert das Nationalteam einen Lehrgang in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Am Freitag zieht es die Auswahl von Trainer Alfred Gislason weiter nach Schweden, ehe dort dann am Sonntag (14.30 Uhr/ZDF-Livestream) ein Testspiel gegen den Gastgeber ansteht.
"Schweden hat eine unglaubliche Qualität. Sie haben zwei unglaubliche Aufstellungen, die man auch bei jedem europäischen Topverein so aufstellen könnte. Das haben wir im kleinen EM-Finale gemerkt", analysiert Dahmke den Kontrahenten. "Aber das ist auch gut gegen sie zu spielen und zu sehen, was man für Lösungen finden kann."
DPA, chs