28.03.2024, 11:11
Aufstiegskampf der zweiten Liga
Im Verfolgerduell zwischen dem Tabellenzweiten und -dritten sahen 2.500 Zuschauer in der ausverkauften Halle in Hamm einen Aufstiegskrimi. Am Ende setzte sich die SG BBM Bietigheim mit einem Treffer in Hamm durch. Der ehemalige Nationalspieler Stephan Just war in der Halle und sprach darüber, wer seiner Meinung nach zum Saisonende aufsteigen wird.
Stephan Just spielte selbst ein Jahr in Hamm, saß später ein Jahr an der Seitenlinie der A-Jugend und rettete den ASV Hamm-Westfalen 2017 als Trainer vor dem Abstieg. Nun kehrte der ehemalige Nationalspieler an seine alte Wirkungsstätte zurück. Vor dem Anpfiff sprach er von einer "richtungsweisenden Partie". Doch war auch der Meinung: "Egal wer heute gewinnt: Entschieden ist es noch nicht."
"Das sind wirklich Kleinigkeiten, die heute entscheidend sind: Effektivität, wer macht weniger Fehler, wer gewinnt das Torwartduell, wer macht die einfacheren Tore, wer macht in entscheidenden Situationen die entscheidenden Fehler nicht", analysierte er vor Spielbeginn. "Das sind Nuancen, die entscheiden heute. Ein Faktor wird die Halle sein. Ein weiterer Faktor ist: Wer will es am meisten und wer bringt es am meisten auf die Platte?"
Gesehen hat der 44-Jährige "60 Minuten wirklich ausgeglichener Fight und hohe Intensität auf beiden Seiten" Nach Ende des Spitzenspiels kommentiert er: "Unentschieden wäre auch in Ordnung gewesen".
Auch wenn Bietigheim nun drei Punkte Vorsprung auf den ASV hat, kann sich auf Platz zwei seiner Meinung nach noch alles verschieben. Mit dem VfL Potsdam steht der erste Aufsteiger für ihn allerdings schon fest: "Da müssen wir von ausgehen. Man muss wirklich sagen: Diese junge Truppe macht Spaß. Das ist Vorzeigehandball in jeder Linie, rein vom Engagement her. Die Jungs haben immer Bock, die geben sich nie auf, egal wie es steht. Bob Hanning verlangt das auch. Die haben das Abonnement auf Platz eins", lobt er das Team aus Brandenburg.
Just fügt hinzu: "Potsdam ist einfach unbekümmert. Keiner verlangt es von ihnen. Das ist eine junge Truppe, die spielen noch Jahre zusammen, sind alle sehr gut ausgebildet und haben einfach Spaß. Die wollen einfach performen, haben auch miteinander Spaß, jeder gönnt es dem anderen".
"Damit will ich nicht sagen, dass Hamm und Bietigheim kein Bock haben, zu performen, miteinander Handball zu spielen und zu gewinnen. Aber ich glaube, dass hier ein bisschen mehr Druck dahinter ist als in Potsdam. Wenn Potsdam nicht aufsteigt, dann ist es nicht so schlimm für den Verein oder das Umfeld. Bietigheim hat die offensive Ausrichtung 'Wir wollen hoch', Hamm als Absteiger auch. Da ist schon ein bisschen mehr Druck im Kessel", ergänzt er abschließend.
kli