09.04.2024, 06:04
Hoffnung auf Klassenerhalt schwindet weiter
Der Bergische HC steht nach elf Niederlagen in Serie vor dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga. Gegenüber handball-world äußert sich Geschäftsführer Jörg Föste nun ausführlich zur schweren Krise - und zur Situation von Trainer Jamal Naji.
Die Ausgangslage für den Bergischen HC könnte jetzt kaum schlechter sein. Fünf Punkte trennen den BHC von Rang 16 in der Handball-Bundesliga, durch das 27:30 gegen Eisenach stehen nun elf Niederlagen in Folge in der Statistik. Wie soll da die Rettung noch gelingen?
"Es fehlen die Argumente. Man hat das Gefühl, dass alle Strategien, alle Entwicklungen, alle Pläne in dieser Pleiten-Pech-und-Pannen-Saison nicht fruchten", sagte Geschäftsführer Jörg Föste am Montag gegenüber handball-world. "Man muss einräumen, dass in dieser Saison unfassbar wenig geklappt hat."
Trotzdem hatten die BHC-Bosse sich schon vor Wochen festgelegt, an Trainer Jamal Naji festhalten zu wollen. Das ändert sich auch nach dem nächsten Rückschlag nicht. "Wir haben uns dazu entschieden, den Trainer bis zum Saisonende auf jeden Fall zu behalten", versicherte Föste am Montag. Was dann im Sommer passiert, ist offen.
Auf der Suche nach den Gründen für die schwere Krise holt Föste weit aus. "Es begann mit Verletzungen, dann kamen extrem unglückliche Niederlagen gegen direkte Konkurrenten hinzu. Das führte zu Verunsicherungen, die Verletzungen führten zu Überbelastungen bei den anderen Spielern", sagt der 64-Jährige. "Das Ganze ähnelt einem Dominospiel. Als die ersten Steine gefallen sind, fielen die anderen mit."
Dabei hatte Föste schon vor der Saison gewarnt. "Ich war der Einzige, der vor der Spielzeit gesagt hat, dass für den BHC immer der Klassenerhalt das Ziel sein muss. Der Erste und Einzige", betonte er nun. "Das gesamte Umfeld hatte nicht das Gefühl, dass man sich damit beschäftigen muss. Meine mahnenden Worte blieben immer wieder ungehört. Aber jetzt hat es natürlich jeder begriffen."
Die Hoffnung will er vor dem Spiel am Freitag bei den ebenfalls kriselnden Rhein-Neckar Löwen aber noch nicht aufgeben. "Man muss kein Nobelpreisträger sein, um zu erkennen, dass es jetzt eng wird", sagte er. "Das Spiel am Freitag muss gewonnen werden. Und dann muss alles zusammenpassen."
Nils Bastek