26.02.2024, 17:33
Patrick Wiencek lobt Niveau der Handball-Bundesliga
"Ich glaube, die Bundesliga ist derzeit überaus attraktiv für die Zuschauer": Angesichts der allgegenwärtigen Spannung lobt Patrick Wiencek die Qualität der Handball Bundesliga in dieser Saison.
Das Top-Spiel zwischen den Füchsen Berlin und der SG Flensburg-Handewitt endete am Sonntagnachmittag unentschieden. Der TVB Stuttgart gewann am Donnerstag gegen den Tabellenfünften MT Melsungen. Der ThSV Eisenach musste sich nach langem Kampf am Sonntag in Kiel lediglich mit vier Toren geschlagen geben.
Das zeigt: In der Handball-Bundesliga kann jeder jeden schlagen. Das sieht auch Patrick Wiencek so. "Bis auf Berlin und Magdeburg haben schon alle Topmannschaften überraschend viele Punkte auf der Saldo-Seite", erklärte der Kreisläufer am vergangenen Wochenende im Interview mit dem Zebra-Magazin.
Im Kampf um die Meisterschaft trennen die Füchse Berlin (39:5) und den SC Magdeburg (36:6) nur einen Punkt. Auch die SG Flensburg Handewitt (33:11) und der THW Kiel (32:12) dürfen noch nicht ganz abgeschrieben werden, besonders was den Wettbewerb um die Champions League Plätze betrifft. Noch enger wird es im Abstiegskampf. Zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten auf Platz 18 (11:33) und dem Tabellenzwölften HC Erlangen (17:27) liegen nur sechs Punkte.
"Ich finde, die Liga ist unglaublich stark geworden - und sehr ausgeglichen", sieht es Wiencek. Auch seine Kieler mussten in dieser Saison unter anderem schon in Leipzig und Hannover Punkte lassen. "Wir haben uns das alle anders vorgestellt, aber so ist es im Sport".
"In diesem Jahr geht es schon ziemlich eng zur Sache, auch unten in der Tabelle. Aber das ist ja das Schöne an der Bundesliga: Jeder kann jeden schlagen", lobt Wiencek die Qualität der HBL.
"Ein solches Niveau wie derzeit habe ich so noch nie in der Bundesliga erlebt. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen der 17. und 18. schon zehn Spieltage vor dem Saisonende als Absteiger feststanden. In diesem Jahr stecken quasi alle Mannschaften in der zweiten Tabellenhälfte im Kampf gegen den Abstieg, viele können absteigen", so Wiencek weiter.
So spannend wie in Deutschland ist es in keiner anderen Liga der Welt. In der französischen Starligue sieht derzeit alles danach aus, dass Paris St. Germain zum zehnten Mal in Folge Meister wird. Auch in der Liga Asobal in Spanien führt seit 2011 kein Weg am FC Barcelona vorbei. In der 1. Handball-Bundesliga jedoch gab es in den letzten acht Jahren vier verschiedene Meister.
Titelverteidiger THW Kiel wird es in dieser Saison eher nicht. "Natürlich ist es in Kiel und auch innerhalb unserer Mannschaft immer der Anspruch, ganz oben zu stehen. Aber das haben wir uns im Herbst verbaut", gibt Wiencek offen zu. "Wenn wir dann auch noch gegen eine Topmannschaft wie den SC Magdeburg zu Hause verlieren, können wir keine Ansprüche mehr stellen. Dann sind in diesem Jahr in Sachen Meisterschaft eher andere dran".
Auch die Plätze in der Königsklasse sind für den THW Kiel derzeit in Gefahr. "Die Champions League Plätze sind ziemlich weit weg. Unmöglich ist nichts, aber man muss realistisch sein: Magdeburg oder Berlin werden nicht noch enorm viele Punkte verlieren".
kli