10.02.2024, 17:22
Neun-Tore-Führung verspielt
Das Spiel zwischen den Sportfreunden Söhre und der Eintracht Hildesheim stellte geradezu ein unerklärliches Ereignis dar. Nach einer 17:10-Halbzeitführung für den Spitzenreiter endete die Partie nach einer plötzlichen Wende mit 30:30 und dem ersten Punktverlust für Hildesheim.
Gleich zu Beginn scheiterten die Hildesheimer am Torwart von Söhre. Trotzdem gelang den Hausherren, die in eigener Halle - aufgrund des Umzugs von Söhre für das Derby von der vor den Toren der Stadt gelegenen Steinberghalle in Diekholzen nach Hildesheim - in der Gastrolle waren, eine schnelle Führung.
4:1 führte Eintracht Hildesheim nach fünf Minuten, in der 17. Minute traf der gerade eingewechselte Moritz Schade zum 11:4. 15:7 hieß es in der 24. Minute. Außenseiter Söhre schien chancenlos zu diesem Zeitpunkt, auch weil hinter einer starken Abwehr Torwart Leon Krka bestens parierte.
Die Hildesheimer versäumten es jedoch, bis zur Pause einen klareren Vorsprung als 17:10 herauszuwerfen. In der zweiten Hälfte folgten bei Hildesheim einige Wechsel, doch besonders die Außen hatten einen schlechten Tag, scheiterten immer wieder an Pascal Kinzel im Söhrer Tor.
Dennoch, trotz einer schon zu diesem Zeitpunkt schlechten Chancenverwertung konnte die Gastmannschaft beim 23:14 (41.) eine Neun-Tore-Führung herausspielen. Der verlustpunktfreie Spitzenreiter der Staffel Nord-West der 3. Liga schien einem weiteren ungefährdeten Sieg entgegenzusteuern.
Doch, kurz darauf nahm das Spiel allerdings eine Wendung: Der "Heimmannschaft" aus Söhre gelang zwischen der 41. und 49. Minute ein 8:1-Lauf. Die im ersten Abschnitt noch stark agierende Abwehr der Hildesheimer wirkte nun statisch und unorganisiert, nachdem Söhre auf den siebten Feldspieler umgestellt hatte.
Beim 29:28 in der 57. Minute hatten die Sportfreunde den Neun-Tore Rückstand innerhalb einer guten Viertelstunde mit einem 15:5-Lauf in eine eigene Führung umgewandelt. Hildesheim rettete am Ende zumindest ein Unentschieden: Mit Schlusspfiff stand es 30:30 und der erste Punktverlust der Eintracht Hildesheim in dieser Saison war verbrieft.
"Ich kann es auch nicht erklären", bekannte Hildesheims Cheftrainer Daniel Deutsch mit Blick auf den Spielverlauf. "Die Abwehr fand keinerlei Mittel gegen die Söhrer Angriffe, die oft über den freistehenden Kreisläufer Norman Kordas abgeschlossen wurden. Im Angriff war meistens bei Kinzel Endstation. Das Ende ist bekannt, das Team hatte einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben", so der Pressedienst der Eintracht.
Söhre: Koob, Kinzel; Ihmann 7, Hanel 5, Kordas 5, Antonevitch 4/4, Kellner 3, Thiel 2, Klein 1, Folger 1, Bartels 1, Ihmann 1, Rost, Kouba, Holletzek, Scherbanowitz
Hildesheim: Jochens, Krka; Myrbakk, Ehlers 6, Gruszka 5/3, Wäger 5, von Hermannk 4, Tonar 3, Schade 3, Quedenbaum 2, Butkus 1, Billepp 1, Most, Juric, Hanemann, Jonas
Schiedsrichter: Dieckmann / Drews
Zuschauer: 2215
Siebenmeter: 3/5; 4/4
Zeitstrafen: 2/8
ank, PM HC Eintracht Hildesheim